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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt
Autoren: Peter F. Hamilton
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fragte Halran.
    »Viel Glück dabei, ihn zur Strecke zu bringen.«
    »Werden Sie uns dabei unterstützen?«
    »Ich werde Ihnen keine Hindernisse in den Weg legen, weder politische noch andere.« Damit durchschritt sie die Tresortür und ließ Halran verwirrt und indigniert zurück.
     
    Paula trat aus dem Verwaltungstrakt und musterte den Wald. Die Druckwellen hatten nur eine oberflächliche Zerstörung angerichtet. Die meisten Klinikgebäude waren noch intakt, und obschon die größeren Bäume abgeknickt worden waren, gab es doch noch ausreichend jüngere, um, wenn die toten Stämme erst einmal weggeräumt waren, den Wald schnell wieder aufzuforsten.
    Eine Polizeiabsperrung erstreckte sich über mehrere hundert Meter, davor uniformierte Beamte, die die Patrolbots verstärkten. Angehörige des Klinikpersonals waren zusammen mit Angestellten eines beauftragten Unternehmens und Forstbots damit beschäftigt, die schlimmsten Schäden zu beseitigen. Dort, wo in der Nacht stundenlang Feuer gewütet hatten, bevor die Brandherde schließlich gelöscht werden konnten, stiegen kleine Rauchfahnen vom geschwärzten Boden empor.
    Unbeirrt setzte Paula ihren Weg fort, während ihr Feldeffekt die Umgebung scannte. Zwei der Auftragsarbeiter wurden von ihrem U-Shadow rot markiert; beide waren abgeschirmt mithilfe einer ausgeklügelten Deflektionstechnologie, wie sie nur hochwertigen Biononics zur Verfügung stand. Ihre eigenen waren selbstverständlich noch eine Spur besser. Die Männer hielten sich in einigem Abstand zu der Absperrung, doch Paula gelang es, sie heranzuzoomen und einen kurzen Blick auf ihre Gesichter zu erhaschen. Im Bruchteil einer Sekunde lieferte ihr U-Shadow Querverweise für beide Personen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, ungefähr vor tausend Jahren, da hätte Paula sie hier und gleich zur Rede gestellt. Dieser Tage jedoch gefiel sie sich häufig darin, etwas nachsichtiger zu sein. Es war in Wahrheit weit vorteilhafter, die beiden glauben zu lassen, sie hätte sie nicht gesehen.
    Paula war auf Huxley’s Haven geboren worden, einer einzigartigen, von der Human Structure Foundation finanzierten Welt, die sämtliche Bewohner genetisch veränderte, damit diese in das einfache soziale Gefüge hineinpassten, das von einer sich auf niedrigem Technologielevel bewegenden Zivilisation gebildet wurde. Zur großen Bestürzung des übrigen Commonwealth erwies sich, dass das, was dieses als genetische Sklaverei verdammt hatte, tatsächlich funktionierte und eine Bevölkerung hervorbrachte, die alles in allem glücklich war mit dem ihr vorbestimmten Schicksal. Die wenigen Unzufriedenen wurden von Polizisten zur Ordnung gerufen, die mit einem besonderen psychoneuralen Persönlichkeitsprofil ausgestattet worden waren. Es umfasste neben gewissen Charaktereigenschaften auch eine Form der Zwangsneurose, die gewährleistete, dass sie die Verfolgung niemals aufgaben. Einer dieser von der Foundation geschaffenen künftigen Ordnungshüter war Paula Myo gewesen. Doch war sie als Säugling von einer Gruppe radikaler Liberaler, die zum Ziel hatte, die armen Versklavten zu retten, von einer Geburtsstation gekidnappt worden. So kam es, dass Paula größtenteils im Commonwealth aufwuchs, zunächst Investigator im Serious Crime Directorate wurde und die letzten siebenhundert Jahre dann als Superagentin für ANA:Regierung arbeitete.
    Huxley’s Haven existierte immer noch; ohne sich zu verändern oder zu entwickeln dümpelte seine Gesellschaft auf ihrem vorbestimmten Kurs vor sich hin. Heutzutage pflegte das Greater Commonwealth nur wenig Kontakt zu dieser Welt. Paula selbst hatte sie vor über dreihundert Jahren zum letzten Mal besucht – im Grunde genommen reiner Nostalgietourismus –; offiziell bestand keine Notwendigkeit, den Planeten im Auge zu behalten. ANA:Regierung nahm eine äußerst protektive Haltung ein, was Nicht-Higher-Kulturen betraf. Eine Politik, die ironischerweise Paula wenig Gelegenheit zum Zurückkehren bot. Davon abgesehen hatte sie genug damit zu tun, zu verhindern, dass die ANA-Fraktionen es auf den Zentralen Welten mit ihren illegalen Einmischungen zu weit trieben.
    Ihr U-Shadow stellte eine ultrasichere Verbindung zu Justine Burnelli her. »Ich bin in der St-Mary’s-Klinik auf Anagaska«, sagte sie.
    »Und?«
    »Wir hatten recht; der Überfall wurde von einer Fraktion organisiert.«
    »Irgendwelche Hinweise, von welcher?«
    »Naja, Marius und der Delivery Man treiben sich da draußen herum. Das bedeutet, dass
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