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Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Titel: Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schorlau
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überlegte.
    »Maria«, sagte sie, »die Bedienung vom Schlosshotel. Die uns den Spießbraten brachte.«
    »Maria Roth? Ich bitte dich. Das ist unmöglich. Sie liebt jemanden anderen. Mich jedenfalls bestimmt nicht.«
    »Eine Frau spürt so etwas«, lachte sie. »Was hat sie, was ich nicht habe? Sag schon ... Sag schon, du Weiberheld!«
    Dann beugte sie sich über ihn und küsste ihn.
    * * *
    Drei Tage später rief er unter falschem Namen im Schlosshotel an und fragte nach Maria Roth. Ihr Vater war am Apparat.
    »Sie ist nicht da«, sagte er.
    »Und wann kann ich Frau Maria Roth sprechen?«
    »Sie arbeitet nicht mehr hier«, sagte ihr Vater.
    »Wo kann ich sie erreichen?«
    »Nirgends«, sagte Kurt Roth und legte auf.
    Dengler wählte die Nummer von Sternberg Befestigungssysteme.
    Er sagte zu der Telefonistin: »Bitte verbinden Sie mich mit Robert Sternberg.«
    Es dauerte eine Weile, bis am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde.
    »Ilona Sternberg.«
    »Guten Tag, Frau Sternberg. Hier spricht Georg Dengler. Ich würde gerne mit Ihrem Bruder sprechen.«
    Sie zögerte ein Augenblick.
    Dann sagte sie: »Mein Bruder ist nicht mehr in der Firma. Er ist ausgestiegen.«
    Ihre Stimme klang bitter.
    »Haben Sie eine Telefonnummer, unter der ich ihn erreichen kann?«
    Sie gab ihm eine Ludwigsburger Nummer und legte auf.
    * * *
    Robert Sternberg meldete sich nach dem dritten Klingeln. »Georg Dengler hier«, sagte er. »Sorry, dass ich Sie störe. Ich suche eigentlich Maria Roth. Ich vermute, ich finde sie bei Ihnen.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Frau Roth«, sagte er, als Maria am Apparat war, »ich denke, es wird Zeit, dass wir uns unterhalten.«
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Ich lade Sie zum Essen ein.«
    Sie zögerte einen Augenblick.
    »Ich werde kommen«, sagte sie.
    »Treffen wir uns heute Mittag im Stuttgarter Vinum? Um eins?«
    »Ich werde kommen«, wiederholte sie mit erstickter Stimme.
    Dengler dachte, es sei keine schlechte Idee, den Fall dort abzuschließen, wo er begonnen hatte.
    * * *
    Das Vinum war gut besucht. Der große Holztisch am Fenster, an dem er bei seinem letzten Besuch mit Robert Sternberg gesessen hatte, war von einem etwa fünfunddreißigjährigen Mann in einem hellbraunen Anzug besetzt, der einen auffälligen Lockenkopf hatte und der mit einem nervösen Blick Maria Roth nachsah, als sie das Lokal betrat.
    Dengler saß an der Bar und trank einen doppelten Espresso mit einem Schluck Milch. Er winkte ihr.
    Sie setzten sich an einen kleineren Tisch am Fenster.
    »Sieh, Maria ist unsere Hoffnung. Zu ihr nehmen wir unsere Zuflucht, und sie hilft uns. Sie kennen diesen Spruch.«
    Maria Roth senkte den Kopf. Dann nickte sie.
    »Er steht an der Waldkapelle, und ich las ihn, kurz bevor auf mich geschossen wurde.«
    Sie hielt den Kopf immer noch gesenkt.
    »Sie haben mir die SMS geschickt, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Dann war Ihnen also klar, dass Sie mich damit in einen Hinterhalt lockten.«
    Maria Roth hob rasch den Kopf und blickte ihn empört an. »Um Gottes willen, nein, das wusste ich nicht. Ich habe nicht geahnt, dass ...«
    Sie schluchzte auf und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Ich wusste nicht, dass ... Sie müssen mir glauben ..«
    »Ich glaube Ihnen sogar. Olga erzählte mir, dass Sie täglich im Krankenhaus waren und sehr erleichtert waren, als klar war, dass ich überleben werde.«
    Sie nickte. Tränen rannen aus ihren Augen.
    »Es wäre schrecklich, wenn ich schuld wäre an ...«
    Eine attraktive junge Frau mit schwarzen, streng zurückgebundenen Haaren kam an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen. Maria Roth schüttelte den Kopf und blickte zur Seite. Dengler bestellte zwei Gläser Champagner.
    »Lassen Sie uns darauf anstoßen, dass ich noch lebe«, sagte er, als die beiden Kelche vor ihnen standen.
    Maria Roth lächelte und nahm ein Glas. »Darauf trinke ich gerne«, sagte sie.
    Sie stießen an.
    »Aber ich will wissen, wer auf mich geschossen hat. Und warum.«
    Sie senkte erneut den Kopf.
    »Ich ... ich kann es nicht sagen.«
    »Eine schlechte Angewohnheit von mir: Ich gebe keine Ruhe, bis ich eine Sache wirklich begriffen habe. Und mir ist immer noch nicht klar, warum auf mich geschossen wurde. Wissen Sie es?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er sagte: »Es muss einen Zusammenhang geben mit meinem ersten Auftrag. Ihr Vater oder Ihr Großvater dachte, ich arbeite immer noch für die Sternberg-Geschwister. Obwohl ich versuchte, das Schicksal des schwarzen Piloten aufzuklären. Stimmt
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