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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster
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größte Gefahr bestand möglicherweise in der Schlacht zwischen den beiden Schiffen. Clemens war besessen von dem Gedanken, John zu stellen und ihn gefangenzunehmen oder zu töten. Es war des weiteren möglich – nein, wahrscheinlich –, daß dabei nicht nur die beiden Schiffe, sondern auch deren Mannschaften vernichtet wurden.
    Barbarei! Die Idiotie des Tigers!
    Und all das nur wegen der Rachegefühle, die Clemens beherrschten; ausgerechnet ihn, einen der größten Pazifisten der Menschheit.
    Ob man ihm diese kindischen Rachegefühle nicht ausreden konnte?
    Manchmal stimmte der Mann in der Hütte mit dem überein, was der Operateur einst gesagt hatte: »Die Menschheit wird Gott in der Kehle stecken bleiben.«
    Aber… Das Böse wird sich glücklich preisen und das Eis brennen.
    Und der Herr der Finsteren Wahrheit glitt auf einem unvorhersehbaren Unterschied dahin.
    »Was…?«
    Die leuchtenden Linien und Symbole waren verschwunden. Ein paar Sekunden lang starrte der Mann seinen Gral an.
    Er sprach einige Kodeworte. Nichts geschah. Der Gral blieb grau.
    Er ballte die Fäuste und biß die Zähne aufeinander.
    Das, was er befürchtet hatte, war also eingetreten.
    Irgendein Element der Satellitenanlage hatte plötzlich die Tätigkeit eingestellt. Kein Wunder. Nach mehr als tausend Jahren der Funktion waren die Schaltkreise für eine Inspektion überreif gewesen, aber bis jetzt war niemand dazu fähig gewesen, sie nach einem bestimmten Zeitplan zu kontrollieren.
    Von diesem Zeitpunkt an würde er nicht mehr wissen, wo sich die Frauen und Männer exakt aufhielten. Auch er war nur ein Bewohner dieses düsteren Hauses der Nacht, um das die Nebelschwaden tanzten. Das Erlöschen der Lichter auf seinem Gral hatte mehr zurückgelassen als lediglich Dunkelheit. Er fühlte sich plötzlich wie ein müder Pilger ohne Ziel an einem einsamen Gestade, ein Schatten unter Schatten.
    Was würde als nächstes schief gehen? Was konnte als nächstes ausfallen? Etwa… Nein, das sicher nicht. Und wenn doch, war es mit der Zeit, die er brauchte, aus.
    Der Mann stand auf und hob die Schultern.
    Es war Zeit, zu gehen.
    Er war nun ein Schatten unter Schatten, und zwar ein solcher, dem zu allem Übel auch noch die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Wie die Rekrutierten und Agenten, wie die Flußtalbewohner und alle anderen hier lebenden Geschöpfe, würde er von nun an gezwungen sein, für seine eigene Wegbeleuchtung zu sorgen.
    So sei es.
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