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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)
Autoren: Åke Edwardson
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nicht so neugierig sein sollen«, sagte der Mann. »Das war total überflüssig.«
    »Da … das ist mein Job«, sagte Winter.
    Habe ich das gesagt? Muss ich gewesen sein. Sei jetzt still, sei ganz still. Hör auf, den Arm zu belasten. Sei still, ganz still.
    »Er hat Sie hierhergeführt, leider«, sagte Krol. »Geben Sie nicht mir die Schuld. Ich habe es nicht geplant.«
    »Sie haben alle ge … getötet«, sagte Winter. Er wusste nicht, ob die Worte den Mörder erreichten.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Krol.
    »Sie haben alle umgebracht.«
    »Nein, nicht alle.«
    »Alle außer Greta.«
    »Was hätte ich tun sollen?«
    Winter antwortete nicht. Er versuchte seinen Arm zu fixieren, das Handgelenk, die Hand, alles, wo das Gefühl langsam herausfloss wie das Leben selber, es ist mein Leben, es ist nicht viel Blut, es verschwindet unter mir, ist da ein Loch in der Stufe, ich sehe kein Loch, die Klinge schließt die Wunde, die Kraft war so groß, dass sich die Wundränder sofort um die Klinge geschlossen haben, noch nie so etwas gesehen, noch ni …
    » WAS HÄTTE ICH TUN SOLLEN ?«, wiederholte Krol mit lauter Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Winter, »hel … helfen Sie mir. Ziehen Sie das Messer raus. Wenn Sie mir helfen, dann kann ich Ihnen helfen.«
    »Das geht leider nicht. Und ich werde selber antworten. Sie haben mich gesehen, die Kinder haben mich gesehen. Was hätte ich tun sollen?«
    Weiterreden, weiterreden, bis ich am Blutverlust sterbe.
    »Sie haben nicht mehr viel Zeit, Winter. Eine Stunde, vielleicht zwei, ich kann es auch beschleunigen. Sie wissen nichts. Ich kann es Ihnen erzählen, damit Sie wenigstens nicht unwissend sterben. Was halten Sie davon?«
    »Das … klingt gut.«
    »Ich hätte in Ihrer Lage dasselbe gesagt. Sie jammern nicht. Das gefällt mir. Das ist gut.«
    Winter nickte. Still, sei still, halt still. Das Handy bewegte sich in der Innentasche seines Mantels. Er erreichte es nicht. Er würde sterben, wenn er es versuchte. Krol kam näher, die Augen auf Winters linken Arm gerichtet, nahm das Handy aus der Innentasche, las das Display ab. »Angela«, sagte er, »jemand, den Sie kennen?«
    »Meine Frau.«
    »Hm.«
    »Wo … wo ist Ihre Frau?«
    »Draußen. Sie ist draußen.« Krol warf das Handy auf den Fußboden. Es prallte zwei oder drei Mal auf, rutschte über den Boden. Er sah Winter wieder an. »Ich bin nur hingegangen, um ihr ins Gewissen zu reden, Sandra also.«
    »Warum?«
    »Das wissen Sie.«
    »Wa … was hätten Sie erreichen können?«
    »Es war falsch! Ich musste ihr erklären, dass es falsch war, was sie tat. Mit diesem Mann. Seine Kleider waren schon im Haus. Er war im Begriff, einzuziehen. Zu übernehmen. Ich habe es mehrere Male versucht. Viele Male! Sie wollte es nicht hören! Ich habe es ihr erklärt!«
    »Sie haben es gründlich erklärt.«
    »Das war nicht beabsichtigt!«
    Winter hörte ihn, konnte nicht antworten. Er versuchte jetzt, den Schock zu parieren, sein Bewusstsein kam und ging, es gehörte ihm nicht mehr, es gehörte bald allen, würde größer sein als das Leben und so weiter und so weiter.
    Krol sagte wieder etwas. Winter versuchte, sein Gesicht zu fixieren, es entglitt ihm, verschwand, wurde wieder klarer.
    »Ich bin zu ihnen gegangen, um Erik das Seemesser zu zeigen«, sagte er. »Von den Inuit. Nunavut, Nordkanada, die Baffininsel. Ich bin dort gewesen. Etwas größer als Amundö.«
    Erik. Er trug noch keinen Schlafanzug, obwohl es schon spät war. Er wartete auf Onkel Krol, der ihm das Messer zeigen wollte. Die Bilder stürmten durch Winters Kopf.
    Jetzt hörte er wieder klarer, was Krol sagte.
    »Das ist schon so lange her. Ich wollte, dass er es sieht. Ich hatte ihm von dem Messer erzählt. Er wollte es unbedingt sehen.«
    »Rost«, sagte Winter.
    »Rost? Ja, an einer Stelle war Rost. War schon da, als ich es gekauft habe. Den Rost habe ich zur Erinnerung drangelassen. Sie haben gesagt, es sei Blut. Das geht nicht ab. Also war es gar kein Rost.«
    »Blut«, sagte Winter.
    »Es ist das schärfste Messer der Welt, wenn man es gut pflegt. Ich weiß nicht, wie die Inuit sie gepflegt haben. Das Katana der Samurai ist im Vergleich dazu ein Löffel. Sie können es selbst beurteilen. Sie haben es ja direkt vor Augen.« Krol kam näher. »Hallo? Hallo? Sie sehen blass aus. Sie sollen noch nicht gleich sterben. Ich bin noch nicht fertig mit meiner Beichte.«
    Ich bin kein Pfarrer es sind Krols Fingerabdrücke unter dem Fensterbrett in Eriks
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