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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)
Autoren: Åke Edwardson
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Zimmer ich warte nur auf Torstens Anruf seine Bestätigung das ist alles was wir brauchen ich Krol braucht das Handy nur aufzuheben er kann den Anruf selber entgegennehmen.
    Winter verlor das Bewusstsein.
    Als er sie aus dem Auto ließ, schoss sie davon wie der Blitz, wie von einer Kanone abgefeuert. Was zum TEUFEL . »Jana! Jana!« Er lief ihr nach, hatte neben dem Mercedes geparkt, warum nicht. »Jana! Hierher, Jana!«
    Aber Jana kam nicht. Sie war nicht auf dem Weg über die Brücke, zur Insel, sondern zum Fahrradweg hinauf, sah sich nicht um, lief weiter, immer weiter, das durfte nicht passieren, er wollte sie doch gerade anleinen, jetzt gab es Ärger mit dem Strandwächter.
    Er rannte, konnte den Hund nirgends entdecken, lief mitten auf der Straße, sie waren ganz allein, nur er und sie, »Jana«, wenn er weiter so schrie, würden es alle hören, jetzt sah er sie, sie zwängte sich gerade durch die alte Hecke, durch dies kleine Scheißloch in der Hecke, irgendwas Wintergrünes, die graue Bruchbude, die gehörte vermutlich dem alten Kerl, er konnte sich nicht erinnern, Jana war mit Erde an den Pfoten zu ihm zurückgekommen, Erde an der Schnauze, er wollte nicht, dass sie sich in diesem verdammten Garten aufhielt, er wollte sie so schnell wie möglich da raushaben.
    Winter hörte etwas, es war eine Stimme zwischen seinen Ohren, das Brausen war jetzt weg, vielleicht war es auch nur Einbildung, Krol redete, Winter konnte ihn wieder etwas deutlicher sehen, hörte seinen Bericht, die lange Story, wie er Sandras V 70 gesehen und immer wieder und wieder an der Haustür geklingelt hatte. Wie das Läuten drinnen verhallt war. Wie er meinte, Babygeschrei zu hören. Wie eiskalt die Klinke gewesen war. Wie er gerufen hatte. Wie es aufgehört hatte zu schneien. Wie er nach Hause gegangen war und seiner Frau laut zugerufen hatte, sie solle die Polizei alarmieren. Irgendetwas stimmt hier nicht, hatte er zu der ersten Patrouille gesagt. Das Kind schreit. In diesem Haus gibt es ein Baby, es schreit und niemand öffnet.
    »Hören Sie mich?«, hörte er Krol sagen. »Hören Sie mich, Winter?«
    »Ja.«
    »Ich habe Ihnen ein bisschen Wasser gebracht. Es steht vor Ihnen.«
    »Ich kann nicht … wage nicht, mich zu bewegen.«
    »Ich werde Ihnen bald helfen. Ich will nur noch sagen, dass ich der Kleinen nichts tun konnte. Sie hatte nichts gesehen. Sie wusste nichts. Sie konnte mir nicht schaden.«
    »Nein.«
    »Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Sandra hat mich abgekanzelt!«
    »Ja.«
    »Ich habe versucht, ihr ins Gewissen zu reden, manchmal und das eine Mal. Von ihrer Verantwortung geredet. Von der Verantwortung, die ich übernommen habe! Ich habe es versucht. Sie hat gesagt, ich soll mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Können Sie sich das vorstellen? Das war falsch, falsch. Sie … schließlich hat sie mich gezwungen. Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    Allein das kleine Wort ja tat unerhört weh, der Schmerz müsste doch nachlassen. Oder war es umgekehrt? Er dachte, umgekehrt. Er würde wer weiß was sagen, wenn es nur den Schmerz verringerte.
    Krol sagte wieder etwas.
    »Ja … ja … ich höre nichts.«
    »Niemand ist gekommen«, sagte Krol. »Niemand hat  etwas entdeckt. Ich musste selbst handeln. Der Kleinen helfen. Ihr zu trinken geben. Das ging über Tage. Schließlich musste ich Alarm schlagen. Keine Menschenseele hat etwas bemerkt. Die Kleine wäre ja gestorben!«
    Winter blinzelte, das bedeutete »ja«.
    »Ich habe schließlich Alarm geschlagen!«, sagte Krol.
    »Ich weiß.«
    »Wo war er ? Ich frage nur. Wo war ihr … Liebhaber?«
    »Wo ist Ihre Frau?«, fragte Winter, mehr kann ich jetzt nicht sagen, das war das letzte.
    »Ich habe doch schon mal gesagt, dass sie da draußen ist.«
    Da draußen kroch Christian Runstig durch das Scheißloch. Er richtete sich auf. Er sah Jana, sie war bei der anderen Hecke, aber immer noch auf dem Grundstück, sie war unterwegs zum Mittelpunkt der Erde. Er wollte gerade nach ihr brüllen, doch dann fiel ihm ein, wo er sich befand und wie früh am Morgen es noch war und all das. Er sah, dass Jana ihn bemerkt hatte, doch sie kam nicht zurück, was sie hinunter in die Erde zog, war zu stark, es war das wilde Tier in ihr, ihr Geruchssinn, übermenschlich war das.
    An der Giebelfront hatte das Haus kein Fenster, da war nur eine Wand, deren Putz Risse hatte. Er ging die zehn Schritte zu der Grube, es war eine Grube, war einmal eine Grube gewesen, sie war nur nachlässig aufgefüllt, und es
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