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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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der
Drachenschwestern Trilogie. Sommer 2014)
    Kapitel 1
    „Aus dem
Schritt angaloppieren, bei C eine Volte und in der nächsten Ecke wieder zum
Schritt durchparieren.“
    Aufmerksam
beobachtete Sierra, wie ihre jugendliche Reitschülerin Mina auf der weißen
Ponystute Dusty ihre Anweisungen befolgte. Der Wind blies ihr die Haare ins
Gesicht. Automatisch strich sie eine Strähne ihrer dunkelroten Locken hinters
Ohr ohne die Augen von dem Pferd-Reiterpaar zu lassen.
    Nach
einem sauberen Übergang zum Schritt lobte sie: „Gut gemacht, ihr Zwei. Du kannst
sie ausstrecken lassen und noch ein paar Runden zum Abkühlen im Schritt machen.
Wir treffen uns dann im Stall.“
    Mina
nickte und strahlte, so dass ihre zwei schiefen Schneidezähne zu sehen waren.
Sie gab dem Welsh-Pony die Zügel hin und strich ihm liebevoll über den Hals.
Voller Zuneigung betrachtete Sierra das blonde Mädchen und die kleine
Schimmelstute noch einen Moment. Die beiden hatten sich zu einem richtig guten
Team zusammengerauft während der letzten zwei Jahre. Mit Dustys Hilfe hatte
sich das scheue Mädchen vor ihren Augen zu einem selbstbewussten Teenager
gewandelt. Auch ihr vertraute Mina inzwischen. Vorbei war die Zeit, als sie nur
stumm umhergeschlichen war, voller Angst, etwas falsch zu machen und
weggeschickt zu werden. Sierra war richtig stolz auf ihren kleinen Schützling.
    „Das
sollte ich ihr einmal sagen. Positive Dinge werden einem selten genug
mitgeteilt“, murmelte sie vor sich hin und beschloss, das gleich nachher in die
Tat umzusetzen. „Joker? Kommst du auch?“
    Ihre
Australian Cattle Dog-Hündin blickte unschlüssig zwischen Mina und seinem
Frauchen hin und her. Noch jemand, der das junge Mädchen ins Herz geschlossen
hatte, dachte Sierra amüsiert und beschloss, nicht zu insistieren, dass der
Hund ihr folgte.
    Sie
wandte sich um und legte die kurze Strecke zwischen Reitplatz und Stallgebäude
zurück. Der Reitplatz lag ein wenig erhöht, am Rande ihres Weidelands. Eine
unbefestigte Straße führte zum großen eisernen Hoftor. Dort hielt sie einen
Moment inne und warf einen Blick zurück. Von hier aus hatte man einen schönen
Ausblick über die Felder bis zum fünfhundert Meter entfernten Waldrand. Von der
Küche aus blickte man in dieselbe Richtung. Oft konnte sie während des Kochens
zusehen, wie die Sonne hinter den Bäumen unterging. Eigentlich war es ganz
schön hier. Weshalb also fühlte sie sich hier nicht zu Hause? Eine Bewegung auf
dem Reitplatz riss sie aus ihren Grübeleien. Mina war abgestiegen und übte mit
Dusty den Spanischen Schritt. Joker umkreiste die zwei und bellte aufgeregt.
Sie schüttelte den Kopf über Jokers alberne Späße, öffnete das schwere Tor und
ließ es aufschwingen. Es konnte offenbleiben, bis Mina und ihre tierische
Gesellschaft zurück waren. Über die gekieste Auffahrt gelangte sie am Roundpen
vorbei zu den Paddocks.
    „Na
ihr?“
    Sie
streichelte über die erstbeste Pferdenase, die sich ihr entgegenstreckte. Hier
hielt sie die Pferde in kleinen Gruppen. Vier bis fünf Pferde teilten sich
einen eingestreuten Liegebereich mit einer angrenzenden Auslauffläche. So
artgerecht wie möglich eben. Sie war froh, musste sie ihre vierbeinigen Freunde
nicht in Boxeneinzelhaft halten. Trotzdem war es noch weit entfernt von dem
Aktivstall, den sie sich eigentlich wünschte. Sierra seufzte. Vielleicht war
das der Grund, weshalb sie sich hier auch nach fünf Jahren nicht wirklich
heimisch fühlte. Der Hof war zwar ganz schön. Das alte Bauernhaus, war von den
ursprünglichen Besitzern geschmackvoll renoviert worden. Die Ställe hatte sie
nach ihrem Gutdünken und den geltenden Bauvorschriften in mühseliger Arbeit
mehr oder weniger selbst so umgestaltet, dass sie ihren Vorstellungen
entsprachen. Doch durch die Nachbarhöfe, die direkt links und rechts an das
Grundstück anschlossen und den öffentlichen Weg, der den Hof von dem
zugehörigen Weidegrundstück trennte, waren die Möglichkeiten einfach sehr
begrenzt.
    Ihr
Blick fiel auf zwei Männer, die von der anderen Seite her über den Hof
schlenderten. Bei dem einen handelte es sich um Markus, ihren Lebenspartner und
wenn sie ehrlich war, der Hauptgrund für ihre schlechte Laune. Den anderen Mann
kannte sie nicht. Da sie nicht in Stimmung für eine Vorstellungsrunde war,
schlüpfte sie unter dem Gatter hindurch und duckte sich hinter zwei Pferde. Die
beiden Männer blieben stehen und Markus fing an, mit pompösen Gesten von hier
nach dort zu zeigen und
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