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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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hören, Carin. Ich will, dass es verkauft wird. Hatte ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Wir ziehen nicht dort ein. Dieses Cottage kostete mich fast mein …” Er hielt abrupt inne und stand vom Tisch auf. “Ruf heute Morgen den Makler an und sag ihm, er soll es wieder zum Verkauf anbieten.”
    “Nein, Sean”, widersprach Carin energisch. Sie war ebenfalls aufgestanden und blickte ihm entschlossen ins Gesicht. “Dieses Cottage bedeutet mir viel, und ich finde es nicht richtig, wie du dich verhältst. Du hast es ja überhaupt noch nicht gesehen.”
    “Glaubst du denn, das würde meine Meinung ändern?”
    “Ja.”
    “Da kennst du mich aber schlecht, meine Liebe. Aber gut, wenn du unbedingt darauf bestehst, gehe ich hin und sehe es mir an.”
    “Ich möchte, dass wir es uns gemeinsam ansehen”, bat Carin.
    Sean sah sie einen Augenblick lang prüfend an, dann zuckte er die Schultern. “Wie du willst. Gehen wir, und bringen wir die Sache hinter uns.”
    Carin klopfte das Herz vor Aufregung bis zum Hals, als sie das Haus verließen. Gespannt verfolgte sie, wie sich Seans Gesichtsausdruck während der Fahrt nach und nach veränderte. Sie hatten Dublin bereits hinter sich gelassen und steuerten nun auf das kleine Dorf zu, in dem Sean seine Jugend verbracht hatte. Als Carin ihn schließlich bat, vor Columbine Cottage zu halten, schüttelte er fassungslos den Kopf.
    Schweigend stieg er aus, ging wie im Traum den schmalen Pfad auf das Cottage zu, betrachtete den liebevoll angelegten Garten, den frischen, hübschen Anstrich des Hauses und die blitzblanken Fensterscheiben. Carin reichte ihm den Schlüssel, und Sean öffnete die Tür. Lange stand er nur wie angewurzelt da und schaute sich um, als könne er sich gar nicht satt sehen.
    “Das ist unglaublich”, sagte er ergriffen, mehr zu sich selbst als zu Carin. Dann ging er von einem Raum in den nächsten und nach oben in sämtliche Schlafzimmer. Die gesamte Einrichtung sah fast genauso aus wie damals.
    Carin folgte Sean nicht, da sie sah, wie gerührt er war. Sie wusste, wie viele Erinnerungen nun auf ihn einstürmten. Dabei hoffte sie inbrünstig, dass dies der Wendepunkt in ihrem und Seans Leben sein würde.
    Als Sean wiederkam, sah Carin, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Sanft legte er ihr die Hände auf die Schultern. “Das hast du für mich getan, Carin?”
    Sie nickte.
    “So viel Mühe hast du auf dich genommen, nur für mich? Aber warum?”
    “Weil …, weil ich …” Nun konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. “Weil das der einzige Weg war, um dir zu zeigen, wie sehr … ich dich liebe”, brach es aus ihr heraus.
    Sean schien wie erstarrt und sah Carin fassungslos an. Dann fragte er mit vor Rührung erstickter Stimme: “Du liebst mich? Du liebst mich wirklich? Das kann doch nicht wahr sein.” Überwältigt wandte er sich ab. “Carin, ich kann es einfach nicht glauben.”
    Sie berührte ihn sanft am Arm und spürte, wie er am ganzen Körper zitterte. “Doch, Sean, es ist wahr. Ich wollte nur immer deine Liebe gewinnen. Das war das Einzige, was für mich zählte.”
    “Meine Liebe gewinnen?” Sean drehte sich um und blickte Carin ungläubig an. “Meine Liebe wolltest du gewinnen, Carin? Aber das brauchst du nicht – ich liebe dich doch schon so lange!”
    Nun war Carin perplex. Ihr stockte der Atem. War das wirklich wahr?
    “Ich habe noch nie einen Menschen so sehr geliebt wie dich”, versicherte Sean und strich ihr mit zitternden Händen über die Arme. “Du bist all das, wonach ich mich mein Leben lang gesehnt habe.”
    “Aber …, aber wie kann das sein? Du hast mich doch …”
    “So schlecht behandelt?”
    Carin nickte.
    “Das war alles nur Tarnung, weil ich Angst hatte.”
    “Angst?”, flüsterte Carin. “Wovor?”
    “Vor mir selbst. Ich hatte Angst, meinem Gefühl zu trauen. Wenn ich dir meine Liebe gestand, so fürchtete ich, würde sie vielleicht vor meinen Augen zerbröckeln. Ich wusste nicht, was du für mich empfindest. Ich hatte keine Ahnung, dass du mich auch liebst. O Carin, ich dachte, du wolltest nur Sex.”
    “Aber ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass das nicht stimmt.”
    “Ich war ein Narr, dass ich dir nicht glaubte. Aber weißt du, die Erfahrung hatte mir gezeigt, dass Frauen nicht immer das sind, wofür sie sich ausgeben. Und wenn ich ehrlich bin, am Anfang wollte ich wirklich nur mit dir schlafen. Ich war entschlossen, dich zu meiner Geliebten zu machen – bis ich plötzlich merkte,
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