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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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bin wirklich wieder okay”, protestierte Carin, doch Stephanie ließ keine Ausrede gelten.
    In den noch verbleibenden Stunden arbeitete Carin langsamer. Stephanie ermahnte sie mehrmals, nach Hause zu gehen und sich hinzulegen, doch Carin beteuerte, dass es ihr gut gehe und Stephanie sich völlig unnötig Sorgen mache.
    Als sie jedoch nach Hause kam, fühlte sie sich richtig elend. Sie hatte Schmerzen am ganzen Körper. Anstatt wie üblich nur kurz zu duschen, ließ sie sich ein heißes Bad ein und legte sich erschöpft in die duftenden Schaumflocken.
    “Carin, wach auf. Carin!”
    Carin öffnete die Augen und blickte Sean verstört an. “Du bist heute aber früh zurück”, sagte sie verwirrt.
    “Nein, ich bin nicht früh zurück, du bist in der Wanne eingeschlafen”, erklärte er verärgert. “Carin, weißt du nicht, was dabei passieren kann?”
    Jetzt merkte Carin, dass sie zitterte. Sie musste tatsächlich eine ganze Weile geschlafen haben, denn das Wasser war schon kalt.
    “Bist du krank? Du siehst völlig erledigt aus.” Sean fasste sie an den Armen und half ihr aus der Wanne. “Was hast du denn mit deinem Rücken gemacht?”, fragte er besorgt, als er die blauen Flecken sah.
    “Ach, ich bin nur gegen die Stufenleiter gerannt”, log Carin. “Ist nicht der Rede wert.”
    “Nicht der Rede wert? Hast du dich mal im Spiegel betrachtet? Das kann nicht von einem einfachen Stoß kommen. Carin, was ist passiert?”
    “Ich friere”, erwiderte sie trotzig. “Kannst du dein Verhör denn nicht auf später verschieben?”
    Sofort wickelte Sean sie in ein großes, flauschiges Handtuch und rubbelte sie vorsichtig trocken. Carin fühlte sich entsetzlich elend, und ihr Kopf war schwer wie Blei. “Ich glaube, ich gehe jetzt besser ins Bett”, flüsterte sie schwach. Dann wurde ihr erneut schwarz vor Augen.
    Wie aus weiter Ferne nahm Carin die sanfte Stimme eines Arztes und Seans blasses Gesicht mit dem sorgenvollen Ausdruck wahr. Sie merkte kaum, wie sie in einem Krankenwagen fortgefahren und ins Krankenhaus gebracht wurde. Mehrere Stunden vergingen, bis sie endlich erwachte und wieder klar denken konnte. Erstaunt sah sie sich im Krankenzimmer um. Sean saß an ihrem Bett und sah missmutig und traurig aus.
    Als er schließlich merkte, dass Carin wach war, zwang er sich zu einem Lächeln. “Wie fühlst du dich?”
    “Ganz gut. Was ist denn passiert?”
    “Du bist ohnmächtig geworden.”
    “Aber warum bin ich hier?”
    Sean wirkte abgespannt, und seine Augen waren rot umrändert, als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. “Weißt du das wirklich nicht?”
    Carin schüttelte den Kopf. “Ich weiß nur noch, dass ich die Leiter heruntergefallen bin, aber sonst kann ich mich an nichts erinnern.”
    “Stephanie hat mir alles erzählt – dass du gearbeitet hast wie eine Verrückte, nur wegen des verdammten Cottages. Zum Teufel damit. Hast du gehört, Carin? Vergiss es!”
    Seine harten Worte versetzten ihr einen Stich. Kraftlos ließ sie sich zurück ins Kissen fallen.
    Im gleichen Augenblick eilte eine Krankenschwester herein, die offensichtlich Seans laute Stimme gehört hatte. Energisch forderte sie ihn auf, das Zimmer zu verlassen. “Ihre Frau kann in ihrem Zustand keinerlei Aufregung vertragen, das sollten Sie aber wissen.”
    Wenig später kam der Arzt herein. “Sie haben sehr viel Glück gehabt, junge Lady”, meinte er und sah Carin freundlich an. “Sie hätten leicht ihr Baby verlieren können. Keine schwere Arbeit mehr, ist das klar? In den nächsten Wochen werden Sie sich schonen müssen.”
    Carin traute ihren Ohren kaum und sah ihn verdutzt an. “Ein Baby? Ich bin schwanger?”
    “Wussten Sie das nicht?” Der Arzt zog überrascht die Brauen hoch.
    “Nein, ich hatte keine Ahnung.” Während der letzten zwei Wochen hatte sich Carin zwar nicht besonders wohl gefühlt, hatte dies aber der anstrengenden Arbeit im Cottage und der schwierigen Beziehung zu Sean zugeschrieben. Wie naiv war sie gewesen. Hatte sie tatsächlich geglaubt, sie könnte fast täglich ungeschützt mit Sean schlafen, ohne schwanger zu werden? “Weiß es mein Mann schon?”, fragte sie leise.
    “Natürlich.”
    Carin wagte nicht zu fragen, wie Sean die Nachricht aufgenommen hatte. Sie hatte ja selbst gemerkt, wie wütend er gewesen war. Tränen schossen ihr in die Augen. “Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich so gehen lasse”, schluchzte sie.
    “Weinen Sie ruhig”, tröstete der Arzt sie. “Deshalb brauchen Sie
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