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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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gleiten. Carin schloss die Augen und stöhnte leise auf. Sosehr sie sich innerlich auch dagegen wehrte, sie konnte nichts gegen die wunderbaren Gefühle tun, die Seans Berührungen in ihr auslösten. Verlangend strich sie über seinen breiten Rücken und fuhr mit den Fingern durch sein dichtes dunkles Haar.
    Schließlich ließ Sean sie los und sah in ihr erhitztes Gesicht. Ein spöttischer Zug umspielte seine Lippen. “Jetzt hast du endlich gezeigt, wie du wirklich bist, Carin. Und nun sollst du auch bekommen, was du willst.” Entschlossen hob er sie auf die Arme und trug sie ins Haus.
    Carin schlug wild um sich. “Lass mich los, du gemeiner Kerl!”
    Wie hatte sie nur so dumm sein können, Seans Kuss zu erwidern? Warum war es überhaupt so weit gekommen? Sie wusste ja, wohin das führen würde. Der Alkohol ist schuld, schoss es ihr durch den Kopf. Sean hat mich absichtlich beschwipst gemacht, um leichtes Spiel mit mir zu haben. Ich werde niemals mit ihm schlafen. Ein zweites Mal werde ich einen solchen Fehler nicht begehen.
    Unbeirrt von ihrer Gegenwehr, trug Sean sie die Treppe hinauf und stieß mit dem Fuß die erstbeste Tür auf. Zu allem Unglück war es auch noch Carins Schlafzimmer. Dann ließ er sie aufs Bett fallen, und sie wartete verängstigt darauf, dass er sich nun die Kleider vom Leib reißen und über sie herfallen würde. Stattdessen aber lachte er nur laut auf. Es war ein heiseres, höhnisches Lachen, das Carin das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    “Du, Carin Lorimer, gehörst zu den Frauen, die einen Kerl erst heißmachen und dann einen Rückzieher machen, wenn es ernst wird”, sagte er verächtlich. “Das hätte ich mir denken können.”
    “Das ist nicht wahr!”, protestierte Carin und richtete sich auf.
    “Aber ich will dich trotzdem, Carin, und ich werde dich auch kriegen. Schon von Anfang an hat es zwischen uns geknistert. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, aber jetzt kann ich meine Gefühle nicht länger unterdrücken.”
    “Ich schlafe nicht mit verheirateten Männern”, zischte Carin erbost. Seans überraschendes Bekenntnis hatte ihr nur zu deutlich gezeigt, dass er nicht besser war als Karl. Er wollte nur ihren Körper. Er begehrte sie, sonst nichts.
    Sean versteifte sich sofort, und eine dunkle Röte überzog sein Gesicht. Er ballte die Hände zu Fäusten, seine Augen schienen Feuer zu sprühen. Carin presste sich verängstigt gegen das Kissen. Doch dann drehte er sich unvermittelt um und ging hinaus.
    Erneut hatte Sean überaus empfindlich reagiert, als Carin seine Frau erwähnt hatte. Carin musste einfach wissen, was zwischen den beiden vorgefallen war. Wie aber sollte sie es herausfinden, wenn Sean jedes Mal abblockte, sobald das Thema auf den Tisch kam?
    Seans Kuss zu erwidern war ein schwerer Fehler gewesen. Von nun an musste sie vorsichtig sein. Auf keinen Fall durfte sie es zulassen, dass er sie nochmals küsste. Dass er sich von ihr angezogen fühlte, glaubte sie nicht. Das hatte er nur gesagt, weil er hoffte, sie würde sich ihm dann bereitwilliger hingeben.
    Nach einer schlaflosen Nacht stand Carin früh auf und trank ein paar Tassen Kaffee. Essen konnte sie nichts. Mit Unbehagen sah sie dem Zusammentreffen mit Sean entgegen. Zuerst würde er im Büro erscheinen, um mit ihr den Tagesablauf zu besprechen. Vielleicht sollte sie sich einfach aus dem Staub machen? Aber das hatte auch keinen Sinn. Sie konnte ihm schließlich nicht ständig aus dem Weg gehen.
    Sean verhielt sich jedoch ganz anders, als Carin erwartet hatte. Er erwähnte den letzten Abend mit keinem Wort. Überhaupt benahm er sich sehr merkwürdig. Er sprach nur über Geschäftliches und ging völlig unpersönlich mit ihr um. Wie kann er nach seinem gestrigen Geständnis nur so tun, als wäre nichts gewesen?, fragte sie sich verwirrt.
    Auch in den nächsten Tagen änderte sich nichts. Seit John im Krankenhaus lag, hatten Carin und Sean pausenlos durchgearbeitet. Während sie sich sehr nach ein paar freien Tagen sehnte, schienen ihm die Strapazen absolut nichts auszumachen. Sie jedenfalls brauchte unbedingt etwas Entspannung. Wenigstens für kurze Zeit wollte sie Sean aus dem Weg gehen. So bat sie schließlich John um ein paar freie Tage, und er willigte sofort ein.
    Wenig später kam Sean mit düsterer Miene aus dem Krankenhaus zurück. John war Carin zuvorgekommen und hatte Sean von ihrem Vorhaben erzählt. “Wenn du eine Pause brauchst, solltest du damit zu mir kommen und nicht zu John”, wies er
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