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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino
Autoren: Robert Asprin
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fragte Narrisch vorsichtig.
    Streitaxt zögerte, musterte die Leutnants; dann zuckte sie die Schultern.
    »Ich schätze, es kann wohl nicht schaden, es in der gegenwärtigen Gesellschaft wenigstens zu erwähnen.« Sie lächelte. »Nachdem ich Ihre jüngeren Offiziere in Aktion erlebt habe, denke ich, ist es an der Zeit, daß wir über ihre Beförderung reden. Sollten Sie damit einverstanden sein, so meine ich, daß sie langsam imstande sind, ihre eigenen Kommandos zu übernehmen.«
    Voll dieser unerwarteten Gesprächswende überrascht, wechselten die Leutnants Blicke miteinander.
    »Ich ... das ist wirklich nicht nötig, Frau Oberst«, stammelte Rembrandt. »Ich kann zwar nicht für Leutnant Armstrong sprechen, aber was mich betrifft, so bin ich sehr glücklich, wo ich gerade bin.«
    »Sollte es mir freigestellt bleiben, Sir«, sagte Armstrong, »dann würde ich es vorziehen, meine Ausbildung unter Hauptmann Joker fortzusetzen.«
    »Wir werden sehen«, sagte die Frau Oberst. »Und bis dahin ...«
    Sie brach mit einer Grimasse ab, als Narrischs Armbandkommunikator eindringlich zu piepsen begann.
    »Wirklich, Herr Hauptmann. Gibt es denn keine Möglichkeit, an das Ding ein »Bitte nicht stören«-Schild zu hängen?«
    »Genau genommen habe ich das schon getan«, erwiderte Narrisch, als er einen Kanal einstellte. »Hier Joker!«
    »He, Großer Papi!« zirpte ihn Mutters Stimme an. »Tut mir leid, daß ich Sie stören muß, aber ich habe General Blitzkrieg in der Leitung. Sind Sie in Stimmung, mit ihm zu sprechen, oder soll ich ihm lieber sagen, daß Sie die Nacht in einer Gefängniszelle verbringen?«
    »Ich übernehme«, sagte der Kommandant. »Warten Sie einen Augenblick.«
    »Sollen wir gehen, Hauptmann?« erbot sich Armstrong und wollte aufstehen.
    »Machen Sie sich nicht die Mühe«, verneinte Narrisch. »Aber es wäre vielleicht besser, wenn Sie sich alle auf die andere Seite des Zimmers begeben könnten, damit die Holokameras Sie nicht einfangen.« Er wartete einen Augenblick, bis seine Besucher sich mit ihren Getränken an der Wand aufgebaut hatten; dann gab er die Leitung frei.
    »Also gut, Mutter«, sagte er. »Stellen Sie ihn über die normale Kommunikationsleitung durch.«
    »Schon geschehen. Da kommt er.«
    Narrisch trat vor die Kommunikationskonsole, die überall, wo er war oder hinging, zum Mobiliar seines Quartiers gehörte, und wenige Sekunden später materialisierte vor ihm das Abbild von General Blitzkrieg.
    »Guten Abend, General«, sagte er.
    »Ich habe Ihren Showauftritt in den Medien gesehen, Hauptmann Joker«, knurrte Blitzkrieg ohne jeden Gruß oder Einleitung. »Sieht so aus, als wären Sie wieder blütenweiß daraus hervorgegangen ...«
    »Danke, Sir«, erwiderte Narrisch ernst. »Es war ...«
    »Natürlich«, fuhr der General fort, die Antwort ignorierend, »habe ich außerdem noch einen Vorbericht über einen neuen Holofilm gesehen, der dort auf Loreley gedreht werden soll ... Nur daß einige von Ihren Soldaten darin vorkamen und dort einen schier unglaublichen Schaden an eben jenem Gebäudekomplex anrichteten, den Sie doch eigentlich bewachen sollen!«
    »Kein Grund zur Sorge, General«, erwiderte Narrisch geschmeidig. »Der Bewohner des fraglichen Zimmers hat eingewilligt, für die erforderlichen Reparaturen und Renovierungen aufzukommen.«
    »Warum sollte er das tun?« Blitzkrieg starrte ihn wütend an. »Es ist doch wohl eindeutig, daß es Ihre Rasselbande war, die den Schaden angerichtet hat.«
    »Nun, da wäre da zum einen die Tatsache, daß jeder, der sich ein Zimmer mietet, für eventuelle Schäden aufzukommen hat«, erklärte Narrisch. »Und was die Tatsache betrifft, daß meine Soldaten den fraglichen Schaden verursacht haben, so sieht es in Wirklichkeit so aus, daß Sie gewissermaßen dazu eingeladen wurden, so vorzugehen, und zwar vom Bewohner des Zimmers selbst - und das ist übrigens eine Sie, Sir, kein Er. Tatsächlich handelt es sich dabei um dieselbe Frau, die Sie gesehen haben, wie sie mich und meine Einheit mit einer Lobeshymne vorstellte.«
    »Gewissermaßen eingeladen?« knurrte der General, dem die vorsichtige Formulierung nicht entging. »Darüber hätte ich gerne ein paar Einzelheiten mehr erfahren, wenn Sie nichts dagegen haben. Aber zunächst einmal möchte ich wissen, was Ihre Soldaten in Uniformen der Weltraumlegion in einem Holofilm-zu suchen haben.«
    »Das läßt sich leicht erklären, Sir«, erläuterte der Kommandant. »Wie Sie selbst gerade sagten, Sir,
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