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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino
Autoren: Robert Asprin
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hat ... Welcher wäre das?«
    »Port Lowe, Sir.«
    »Richtig. Als nächstes ...« Narrisch gestattete sich ein leises Lächeln. »Das könnte für dich etwas ungewöhnlich werden, Beek, aber ich muß eine Vorsprechaktion durchführen.«
    »Sir?«
    »Vorsprechen. Stell fest, welchen Ort wir als erstes nach dem Start anlaufen. Dann nimm den Computer und sammle Daten über sämtliche zur Verfügung stehenden Schauspieler und Schauspielerinnen an diesem Ort - nur Kleindarsteller. Wir können keine Gesichter gebrauchen, die man wiedererkennt.«
    »Sehr wohl, Sir. Darf ich fragen, was Sie in der Zwischenzeit zu tun gedenken ... Nur für den Fall, daß ich Sie in diesen Angelegenheiten zu Rate ziehen müßte?«
    »Ich?« Der Kommandant lächelte. »Ich werde meine Hausaufgaben machen ... feststellen, was ich über organisiertes Verbrechen in Erfahrung bringen kann. Ich denke, ich werde mal in die Siedlung fahren und unserem alten Freund Chief Goetz meine Aufwartung machen.«
    »Das wird nicht erforderlich sein, Sir.«
    »Wie bitte, Beek?«
    »Ich glaube. Sie werden Chief Goetz hier im Club am Schwimmbecken vorfinden. Er hat mich aus der Siedlung hierher zurückgefahren und läßt nur selten eine Gelegenheit verstreichen, sich unter Ihre Soldaten zu mischen.«
    »Du hast den Polizeichef dazu gebracht, für dich den Taxifahrer zu spielen?« Narrisch wirkte ehrlich beeindruckt.
    »Eigentlich hat er sich selbst erboten, Sir. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt nämlich bei ihm zu Hause.«
    »Bei ihm zu Hause?« »Jawohl, Sir. An meinen freien Tagen habe ich seinen Sohn in Algebra unterrichtet.«
    Der Kommandant lachte und schüttelte den Kopf.
    »Beeker«, sagte er, »was würde ich nur ohne dich tun?«
    Der Butler lächelte. »Das weiß ich auch nicht, Sir.«
Kapitel 2
Tagebucheintrag #173
    Wie ich schon an früherer Stelle bemerkte und berichtete, ist mein Arbeitgeber, wiewohl insgesamt mehr als effektiv, weit davon entfernt, unfehlbar zu sein. Nicht nur, daß Umstände ihn gelegentlich unvorbereitet antreffen, es gibt auch Zeiten, da sein Urteil sich als kurzsichtig oder schlichtweg falsch erweist.
    Das war auch bei seiner Einschätzung der Fall, wie die Legionäre unter seinem Kommando auf ihren neuen Auftrag reagieren würden.
    Wie es dem üblichen Vorgehensmodus entsprach, blieb ich von der eigentlichen Lagebesprechung ausgeschlossen, da ich kein Mitglied der Legion bin. Wie es wiederum meinem üblichen Vorgehensmodus entsprach, hielt ich mich über die Aktivitäten meines Arbeitgebers auf dem laufenden, indem ich die Sitzung mit Hilfe der Zweiweg-Sprechanlage des Clubs verfolgte ...
    Im Messesaal und Aufenthaltsraum des Clubs herrschte eine Atmosphäre der Erregtheit und Erwartung, als sich die Kompanie zur Lagebesprechung einfand. Natürlich waren die Spekulationen über das genaue Wesen ihres neuen Auftrags Gegenstand eines Großteils der vereinzelten Gespräche, standen aber hinter dem Hauptstoß ihrer Emotionen zurück. Die Legionäre waren fast ausnahmslos begierig, ihre neuerworbenen Fertigkeiten, die durch Hunderte von Stunden der Übung poliert worden waren, zum Einsatz zu bringen. Wenn auch niemand ernsthaften Protest vorgebracht hatte, hatten sie doch alle schon seit geraumer Zeit das Gefühl, zu Höherem berufen zu sein als dazu, einmal in der Woche die Sumpfschürfer des Planeten zu beaufsichtigen, und es schien, als stimmte die Legion endlich auch mit dieser Auffassung überein.
    Natürlich waren nicht alle begeistert.
    »Wird großartig sein, endlich von diesem Felsen hier zu verschwinden und mal echte Kampfhandlungen mitzuerleben, nicht wahr, Schoko?«
    Schokoladen-Harry, der massige, birnenförmige Versorgungsfeldwebel der Kompanie, drehte dem Legionär, der ihn solcherart angesprochen hatte, in herrscherlicher Langsamkeit das Gesicht zu, um ihn durch seine flaschenbodendicken Brillengläser zu mustern. Harry, einer der wenigen Schwarzen in der Kompanie, hätte auch schon noch eine imposante Figur gemacht, wenn er nicht seinen widerspenstig-borstigen Bart getragen hätte, der sein kurz geschorenes Haar besonders hervorhob, oder wenn er sich nicht die Ärmel von seiner Uniformjacke gerissen hätte, um die kräftigen Oberarme zur Schau zu stellen; doch auch so reichte sein kalter Blick, um die Begeisterung des Fragenden schon zu dämpfen, bevor Harry auch nur ein Wort gesagt hatte.
    »Vielleicht«, meinte er schließlich schleppend. »Obwohl ich persönlich nicht scharf darauf bin, mein ganzes Inventar
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