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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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und lief Richtung Treppe auf der anderen Seite des Saals. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass jede Gelegenheit zur Flucht bald versperrt sein würde. Dante traf Anstalten, Kacy zu folgen, warf aber noch einen letzten Blick zurück, um zu sehen, wie der Kid zurechtkam.
    »Mach schnell, Mann, es bleibt nicht mehr viel Zeit!«, brüllte er.
    Der Kid sicherte gerade den Deckel vor Gaius’ Grabmal und setzte ihn damit ein weiteres Mal für alle Ewigkeit gefangen, oder bis das Feuer ihn erreichte, was immer als Erstes eintrat. Der Kid blickte zu Dante herüber und gab ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er fliehen solle.
    »Ich muss noch eine weitere Person umbringen!«, schrie er zurück.
    »Was? Wen?«
    »Elijah Simmonds. Er ist irgendwo da oben.«
    »Bist du verrückt? Er wird inzwischen längst weg sein. Dafür reicht die Zeit nicht. Du wirst hier drin verbrennen!«
    Der Kid warf einen abschließenden Blick auf das Mumiengrab und überzeugte sich davon, dass es verschlossen war. Er wandte sich wieder Dante zu und zog die Kapuze tief über den Kopf.
    »Es bleibt immer Zeit, noch jemanden umzubringen.«

♦  NEUNUNDFÜNFZIG
    Für Elijah Simmonds war es ein rundum toller Tag gewesen. Nachdem er den örtlichen Captain umgebracht hatte, verwandte er die nächsten zwanzig Minuten darauf, sämtliches Bargeld aus Cromwells Safe in zwei Koffer zu packen. Während er zufrieden an Cromwells altem Schreibtisch in seinem neuen Büro saß und ein großes Glas Brandy trank, dachte er über seine Möglichkeiten nach. Er konnte bleiben und als Manager des Museums arbeiten, was er sich schon immer gewünscht hatte, oder einfach mit allem Bargeld aus der Stadt abhauen. Das Leben war gut.
    Er hatte schon zwei große Gläser Brandy intus, während er darauf wartete, dass der Wachmann James anrief und ihm mitteilte, Rameses Gaius wäre damit fertig geworden, Dante und Kacy unten im Saal zu mumifizieren. Es war fast Mitternacht, als das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Er ließ es dreimal läuten, ehe er abhob.
    »Hallo.«
    »Hallo Boss, hier ist James.«
    »Ist alles erledigt?«
    »Nein. Hier unten ist alles schiefgegangen.«
    Simmonds seufzte tief. »Oh Scheiße! Was ist passiert?«
    »Gaius und seine Vampirkumpel sind Toast. Der Bourbon Kid hat sie alle erledigt. Und die Hütte brennt.«
    Simmonds setzte sich in seinem schwarzen Ledersitz scharf auf. »Was?«
    »Sie sind tot. Ich habe alles auf den Monitoren hier vor mir gesehen. Ich schlage vor, dass wir schnellstens abhauen, Boss. Das Feuer breitet sich aus. Und ich sehe den Bourbon Kid nicht mehr.«
    »Scheiße. Ruf die Feuerwehr! Und dann beweg deinen Arsch hier herauf!«
    »Machen Sie Witze? Ich sehe zu, dass ich von hier verschwinde! Bis später. Und viel Glück.«
    James klang, als wäre er in Panik. Im Grunde kaum überraschend. Der Bourbon Kid hatte ihm die Nase gebrochen, als sie sich einmal begegnet waren. James wollte vermutlich so viel Distanz zum Kid haben wie möglich.
    »James, leg nicht auf!«, brüllte Simmonds. »Ich hab hier oben hundert Riesen cash für dich. Komm einfach rauf. Hau nicht ohne mich ab. Wir können zusammen gehen. Das ist sicherer. James? Jimmy? Bist du noch da? Jim?«
    Die Leitung war tot. Er hoffte, dass James ihn gehört hatte. Sicherlich boten hundert Riesen doch ausreichend Motivation, herauf ins Büro zu kommen?
    Simmonds blickte auf die Leiche von Captain Dan Harker, die vor einer Regalwand zu seiner Linken am Boden lag. Er hatte genug Mumm gezeigt, um Harker das Hirn rauszupusten. Die Beweise dafür klebten noch immer an der ganzen Wand. Konnte er aufs Neue töten, wenn es nötig wurde? Er öffnete die oberste Schreibtischschublade und griff hinein. Die Pistole, mit der er Harker umgebracht hatte, lag noch darin. Er holte sie hervor und prüfte die Kammer. Sie enthielt nach wie vor vier Kugeln.
    Er steckte die Waffe am Rücken in den Hosenbund und hob die beiden Koffer voller Geld neben dem Schreibtisch vom Boden auf. Beide waren schwer. Er stellte sie vor sich auf den Tisch. Das war ein echtes Dilemma. Wenn er beide Koffer trug, hatte er keine Hand für die Waffe frei. Seine Gedanken überschlugen sich, während er auf eine Idee zu kommen versuchte, was jetzt am besten zu tun war. Klug wäre es gewesen, einen Koffer zurückzulassen und mit schussbereiter Waffe loszugehen.
    Während er darüber nachdachte, was zu tun war, hörte er jemanden anklopfen. Er zog die Schusswaffe und zielte mit bebender Hand auf die
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