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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition)
Autoren: Gunnar Schuberth
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Wochen das Geheimnis um die wahre Identität unseres Horrorautoren Peter von Hellsinki überraschend gelüftet hatte – in einer Erklärung auf der Website gab der unter Literaturliebhabern geschätzte Leon Mercier sich als der geheimnisvolle Peter von Hellsinki zu erkennen – hat diese Wendung unter den Fans zu lebhaften Diskussionen geführt. Wir als Verlag wollen dazu nur sagen, dass wir stolz sind, dass ein so literarisch angesehener Autor wie Leon Mercier schon viele Jahre für die spannenden Abenteuer von Dämonenjägern wie Hank Lester oder Bud Morgan verantwortlich ist.
    Und Leon Mercier hat unserem Lektor Paul Winter versprochen, dass er noch möglichst lange schaurige und spannende Abenteuer für unseren neuen Dämonenjäger Bud Morgan erfinden will.
    Die Fans, die schon ungeduldig auf ein neues Abenteuer von Bud Morgen warten, dürfen daher aufatmen.
    In der nächsten Folge ist es Sylvia Morgan, die Frau unseres Dämonenjägers, die die grausigen Ereignisse in Gang setzt. Sie ist es müde, dauernd die zerrissenen Hosennähte ihres Mannes zu flicken, die dem wachsenden Umfang von Bud nicht mehr standhalten. Sie schlägt ihrem Mann eine Abspeckkur vor. Der weigert sich erst, doch als er erfährt, dass sogar die Untoten ihm den Spitznamen Fathunter gegeben haben, willigt er ein.
    In einer Beautyfarm muss Bud nicht nur gegen die Hungerdämonen in seinem Bauch ankämpfen, sondern auch gegen einen uralten Hexer, der sich in Gestalt eines skrupellosen Schönheitschirurgen auf einem dämonischen Kreuzzug gegen alles Hässliche der Welt befindet. In Bud sieht er verkörpert, wogegen er seit Jahrhunderten kämpft und Bud muss alle Register seines Dämonenjägerkönnens ziehen, um nicht als Füllmasse in den operierten Riesenbrüsten eines aufstrebenden Starlets zu enden.
     
    „ Sauft nicht so viel.“
    Mit diesen Worten knallte Charlie zwei Weizen auf die Theke. Vor der Theke standen Hank und ich, es war das erste Mal seit der Halloween-Party, dass wir wieder hierher ins Ricks gekommen waren. An den Ort, wo Gonzo und ich Hank das erste Mal getroffen hatten.
    Alte Musik der Rolling Stones dröhnte aus den Lautsprechern, nicht weit von uns saß Gonzo an einem Tisch und debattierte mit zwei Freunden seines UFO-Vereins über das Dianapark-Mysterium.
    Charlie hatte sich wieder zum Zapfhahn verzogen und es fiel mir erst jetzt auf, dass sie Hank heute wie jeden anderen Gast behandelte.
    Hank nahm einen Schluck von seinem Bier, setzte es wieder ab und starrte stumm vor sich hin. Als ich ihn von der Seite anblickte, merkte ich, wie sehr er sich seit seinem Auftauchen hier verändert hatte. Man konnte nicht sagen, dass er alt geworden war, doch er war ein anderer als der, der vor Wochen hier wie aus dem Nichts erschienen war. Ich finde kein anderes Wort dafür, als dass er auf eine bestimmte Art wirklicher geworden war.
    Er wandte sich mir zu.
    „Wie läuft es so mit Meike?“, fragte er.
    Ich war überrascht über seine Frage.
    „Gut“, sagte ich. „Wir überlegen, ob wir vielleicht zusammenziehen.“
    „ Das ist eine gute Idee“, sagte er. „Eine wunderbare Idee. Du und Meike, ihr passt wunderbar zusammen.“
    Er nickte mehrmals, wie um seine Worte zu bekräftigen.
    „Und das Schreiben? Hast du wieder eine Idee für einen Roman?“
    Ich zögerte einen Moment.
    „Ja“, sagte ich dann. „Ich hab tatsächlich wieder eine Idee. Ist aber nicht soweit, dass ich drüber reden will.“
    „ Verstehe“, sagte Hank. Wieder nickte er, spielte ein wenig mit seinem Weizenglas. Auf einmal hob er es und trank es auf einen Zug leer.
    „ Es schmeckt nicht schlecht, euer Weizenbier“, sagte er.
    Er schwieg wieder. Charlie erschien, nahm das leere Glas.
    „Noch eins?“, fragte sie Hank.
    Hank schüttelte den Kopf. Er legte ein paar Münzen auf den Tresen, Charlie steckte sie ein und verzog sich wieder.
    Einen Augenblick sah ihr Hank nach. Dann griff er in seine Jackentasche und holte seinen Kompass heraus. Er legte ihn vor mich.
    „ Ich brauche ihn nicht mehr. Kannst du ihn Gonzo geben? Es soll ein Abschiedsgeschenk für ihn sein.“
    Es dauerte einige Zeit, bis ich begriff, was seine Worte bedeuteten.
    „Heißt das, du willst gehen?“
    Er lächelte.
    „Hast du das nicht gewusst?“
    Ich sah stumm auf den Kompass, nahm ihn in die Hand.
    „Ich wollte dir danken, Leon.“
    „ Wofür?“
    Er zuckte die Schultern, dann wandte er sich mir zu und umarmte mich. Er löste sich wieder von mir und blieb noch einen Moment
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