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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung
Autoren: Colleen Gleason
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an ihrem Hals und den Schultern sichtbar wurden. Sie verzog die Lippen zu einem sinnlichen Lächeln, und aus ihrem Mundwinkel sickerte ein Rinnsal von Blut.
    »Jesus Christus«, keuchte Pesaro. Er hob den Kopf, und Sebastian
registrierte erschüttert den Hass in seiner Miene. Den unbändigen Zorn. Denselben Wahnsinn, von dem er spürte, dass er auch sein eigenes Gesicht zeichnete und ihm die Eingeweide verätzte.
    Alles um ihn herum wurde unscharf, als Sebastian den Pflock nach unten stieß.
    Ein leises, implodierendes Geräusch echote durchs Zimmer, Asche regnete zu Boden, dann hörte er das metallische Klimpern des Kupferarmbands, als es vor seinen Füßen landete.

Kapitel 23
    In welchem an einem Bett gewacht wird
    E s gibt nichts, das wir für sie tun können.« Wayren ließ den
    Blick durch den Saal wandern. Der Brunnen des Konsiliums plätscherte hinter ihr, und doch war sein funkelndes Weihwasser in diesem Fall keine Hilfe. »Fühlt ihr es denn nicht? Man kann sie sogar hier noch spüren.«
    Sie wusste, dass sie die Präsenz eines Untoten witterten - eine zerstörte Seele aus ihren eigenen Reihen, die man in die geheiligten und geheimen Hallen des Konsiliums gebracht hatte; sie erkannte es an der absoluten Hoffnungslosigkeit in Sebastians schönem Gesicht und an dem Selbsthass und dem Schuldbewusstsein, die ihn zu überwältigen drohten.
    Und an dem Gemurmel und den Blickwechseln von Michalas
und Brim, die, obwohl sie während ihres Kampfes gegen die Vampire verletzt und bewusstlos geschlagen worden waren, stark und aufrecht im hinteren Teil des Saales standen.
    Und an Max, dessen Züge vollkommen leer waren. Der es inzwischen zwar nicht mehr spüren konnte, der aber dennoch Bescheid wusste. Der sich in einen dunklen Winkel zurückgezogen hatte, so als könnte er sich dadurch von allen anderen abschotten.
    Was jetzt, da Victoria verloren war, womöglich auch das Beste wäre.
    »Ich werde bei ihr warten, bis sie erwacht. Zusammen mit Ylito. Der Rest von euch -« Wayren sah erst Sebastian, dann Max an, »- kann tun, was er möchte. Es dauert noch etliche Stunden bis Sonnenuntergang.«
    Sie wandte sich von ihnen ab, von ihren düsteren, mutlosen Gesichtern und dem unterschwelligen Zorn, der in ihnen brodelte. Sie hoffte, betete, dass er sich nicht gegen Sebastian richten würde, denn sosehr Max ihm auch die Schuld geben wollte, sosehr Sebastian dies selbst tat, wusste Wayren doch, dass es nicht so einfach war.
    Seufzend passierte sie die Gemäldegalerie. Es würden bald weitere Porträts hier hängen, denn Zavier lag im Sterben, und Stanislaus’ war bereits in Arbeit. Und Victoria …
    Als sie Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich zu Sebastian um, der ihr gefolgt war. »Ich will bei ihr sein, wenn sie wach wird«, sagte er.Von seinem Charme, seiner leichten, humorvollen Art war nun nichts mehr zu spüren. Stattdessen erfüllten ihn tiefer Kummer und wütendes Bedauern, aber auch grimmige Entschlossenheit.

    Er würde ein guter Venator werden. Seine Zeit war nun endlich gekommen.
    »Willst du uns nun ganz beitreten?« Wayren trat ein wenig zur Seite, sodass sie nebeneinander herlaufen konnten.
    »Ich habe keinen Grund mehr, es nicht zu tun. Wenn ich schon eher … ich habe mich dumm und verantwortungslos verhalten.«
    Das hatte er, aber trotzdem verstand sie ihn, so wie sie es stets tat. Er würde, so wie vor ihm Max, seinen Platz unter den Venatoren einnehmen und über seine Fehler und sein Versagen hinauswachsen.
    »Du hast deinen Großvater getötet. Glaube nicht, dass ich nicht wüsste, wie schwer dir das gefallen sein muss. Du wirst um ihn trauern.«
    Mit sorgenvollem, verhärmtem Gesicht sah Sebastian sie an. Trotz der Erschöpfung und des Schmerzes in seinen Zügen erinnerte er sie erneut an den großen Uriel - wenngleich ihn eine außergewöhnliche Sinnlichkeit umgab, die Uriel bestimmt nicht gutgeheißen hätte. »Gibt es wirklich gar keine Hoffnung? Nichts, das unternommen werden kann?«, fragte er leise.
    »Nein«, ertönte hinter ihnen flach und kalt Max’ Stimme. »Sie hat sein Blut getrunken.«
    Wayren blieb stehen und wartete, bis er zu ihnen aufgeschlossen hatte, dann erklärte sie: »Er hat ihr eine große Menge Blut abgenommen, wodurch er sie sehr schwächte, doch indem sie anschließend seines trank, hat sie den Verlust ausgeglichen. Wenn sie aufwacht, wird sie eine Untote sein.«
    »Warum pfählen wir sie dann nicht jetzt sofort und ersparen uns dieses entsetzliche Warten?«, wollte
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