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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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gegangen ist, haben wir doch völlig im Dunkeln getappt. Sie hat die Verbindung zwischen dem Grafen und der Gruppe bestätigt. Laura oder Andrea muss also entweder für Karakoz selbst oder für die Gruppe gearbeitet haben.«
    »Du hast ja den Verstand verloren! Du weißt selbst, dass
man die gesamte Belegschaft einer erneuten Sicherheitsüberprüfung unterzogen hat! Außerdem habe ich beide Frauen bestens gekannt.«
    »Trotzdem, eine der beiden muss die Informationen weitergegeben haben«, beharrte Panetta.
    »Ich werde nicht zulassen, dass man Lauras und Andreas guten Namen in den Schmutz zieht.«
    »Auch ich habe viel von ihnen gehalten. Dennoch wüsste ich gern, welche von ihnen die Informationen weitergegeben hat und warum.«

47
    Pater Ignacio las die Totenmesse für Mireille Béziers. Lorenzo Panetta hatte ihn gebeten, dafür nach Brüssel zu kommen. Am Vortag hatte eine Trauerfeier für Andrea Villasante und Laura White stattgefunden, deren Särge anschließend in ihre Heimatländer Spanien und England überführt wurden. Für Mireille Béziers war eine besonders feierliche Beisetzung vorgesehen. Immerhin war sie Tochter eines Botschafters, Nichte eines NATO-Generals, und die Beziehungen ihrer Familie reichten bis in die höchsten Kreise.
    Der alte Jesuit war in Begleitung Ovidio Sagardías gekommen.
    Den Blick zur Decke gerichtet, lauschte Hans Wein den Worten Pater Ignacios.
    Anschließend unterhielt er sich mit Panetta und den beiden Jesuiten. Auch Matthew Lucas war bei ihnen.
    »Ich möchte mich verabschieden, denn ich weiß, dass du morgen abreist«, brachte Wein heraus.
    »Ja. Hoffentlich nützt dir mein Bericht mit allen Schlussfolgerungen aus dem Fall etwas«, gab Panetta zurück.
    »Ich habe ihn schon gelesen.«
    »Danke. Allerdings fällt es mir schwer, alle darin vertretenen Ansichten zu teilen.«
    »Ich denke, dass Lorenzo Recht hat«, meldete sich Lucas zu Wort.
    »Die Fakten sind unbestreitbar: Graf d’Amis wollte sich an der katholischen Kirche rächen, indem er zerstörte, was der Christenheit am wertvollsten ist.«
    »Und wie passt der Anschlag von Istanbul dazu? Soweit ich weiß, hat kein Moslem den Katharern je etwas angetan.«
    »Gewiss, es gibt noch Lücken und fehlende Glieder in der Kette. Wir wissen auch nach wie vor nicht, wer dieser Mr. Brown ist. Möglicherweise ist er das Bindeglied zwischen dem Anschlag in Istanbul und denen von Santo Toribio und Jerusalem. Ich habe viel mit Pater Ignacio darüber gesprochen. Er ist überzeugt, dass jemand hinter Graf d’Amis stand und ihn steuerte, jemand, der eine offene Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum heraufbeschwören wollte.«
    »Aber welchen Sinn sollte das haben?«, erkundigte sich Hans Wein bei Pater Ignacio.
    »Es gibt Leute, für die eine solche Auseinandersetzung Vorteile mit sich brächte, Leute, die in den Menschen und der ganzen Welt nichts anderes sehen als eine Möglichkeit, Geschäfte zu machen. Irgendjemand wollte einen Religionskrieg anzetteln, und das wäre ja auch beinahe gelungen. Es sollte mich
nicht wundern, wenn die dahinterstehenden Kräfte daraus einen Gewinn gezogen hätten.«
    »Sie sollten sich jedenfalls nicht mehr weigern, diesem al-Bashir auf den Zahn fühlen zu lassen«, empfahl Lucas, an Hans Wein gewandt. »Mit Sicherheit hat der Mann eine Menge Dreck am Stecken.«
    »Bisher hat niemand hieb- und stichfeste Beweise dafür vorgelegt.«
    »Ich bin ebenso wie Matthew überzeugt, dass er zu den Leitern der Gruppe gehört. Aber es ist deine Aufgabe, der Sache nachzugehen«, hielt ihm Panetta vor.
    »Ich lass es dich wissen, wenn sich da etwas ergibt«, sagte Hans Wein und hielt Panetta die Hand zum Abschied hin.
    »Alles Gute.«
    »Danke, das wünsche ich dir auch.«
    Gerade als Hans Wein die Sakristei verlassen wollte, kam ein älteres Paar herein, die Eltern Béziers.
    »Pater Ignacio, wir sind gekommen, um Ihnen für die bewegenden Worte zu danken, die Sie für unsere Tochter gefunden haben«, sagte die Mutter.
    »Sie brauchen mir nicht zu danken. Es betrübt mich sehr, dass ich Ihnen nicht den Trost spenden kann, den Sie brauchen«, gab dieser zurück.
    Die Frau stellte sich vor Hans Wein und Panetta. Beide senkten den Blick.
    »Hier hört uns niemand, und hier muss niemand anderen eine Rolle vorspielen. Deshalb will ich Ihnen etwas sagen: Sie sind elende Kreaturen, einer wie der andere. Sie haben meine Tochter getötet. Sie, Herr Wein, konnten sie nicht leiden, weil sie alles war, was Sie nie
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