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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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sah auf die Uhr: Es war nach Mitternacht.
    Vor der Tür ertönte unterdrücktes Kichern, und nun war ihr klar, dass Chiara wieder einmal einen jungen Mann ins Haus geschmuggelt hatte, obwohl Rico ihr ausdrücklich verboten hatte, sich mit Jungen auch nur zu verabreden.
    Stöhnend rieb Anastasia sich die Augen. Was sollte sie jetzt tun? Chiara verabscheute sie. Wenn sie jetzt in den Flur marschierte und dem Mädchen eine Standpauke hielt, würde das Verhältnis noch mehr belastet werden. Allerdings war sie es Rico schuldig, zu versuchen, Chiara zur Vernunft zu bringen.
    Erst in der Woche zuvor hatte er seiner Schwester befohlen, sich aufs Lernen zu konzentrieren, statt sich „herumzutreiben“. Er hatte sogar gedroht, sie nach Sizilien zurückzuschicken, falls sie nicht gehorchte, was für Chiara eine schlimme Strafe wäre, denn sie fand die Insel schrecklich langweilig.
    Während Anastasia noch überlegte, wie sie nun vorgehen solle, wurde die Tür geöffnet, und ein junger Mann kam ins Zimmer. Ein völlig nackter junger Mann!
    Er eilte zum Bett und schlüpfte unter die Decke, dann presste er Anastasia die Hand auf den Mund.
    „Tut mir leid, signora “, flüsterte er. Sein Atem roch nach Whisky. „Allerdings sind Sie wirklich schön, insofern bedaure ich es nicht wirklich. Ich kann verstehen, warum der große Bruder Sie geheiratet hat.“
    Sie versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff zu befreien, und in dem Moment ging das Licht an. An der Tür stand Rico, rasend vor Wut, und hinter ihm Chiara, die unglaublich selbstgefällig aussah.
    „Oh, Anastasia!“ Die Stimme des Mädchens bebte überzeugend. „Ich wollte dich ja warnen, aber …“
    Rico wandte sich an den jungen Mann. „Verschwinden Sie, solange Sie noch können. Ich gebe Ihnen zwei Minuten Zeit. Danach verlassen Sie mein Haus im Zinksarg!“
    Dass er sich mühsam beherrschte, nicht handgreiflich zu werden, merkte man ihm deutlich an.
    Der junge Mann sprang aus dem Bett und verließ blitzschnell das Zimmer.
    Rico blickte ihm nicht einmal nach, sondern fixierte Anastasia, die vor Schreck wie Espenlaub zitterte.
    Wie hatte das alles nur passieren können? Sie schloss natürlich nie die Schlafzimmertür ab, weil dazu gar kein Grund bestand. War der junge Mann irrtümlich bei ihr gelandet?
    Nein, er hatte sie mit „signora“ angesprochen und ihr ein Kompliment über ihr Aussehen gemacht, also hatte er gewusst, dass er nicht in Chiaras Bett lag!
    Sie blickte zu dem Mädchen hinüber, und plötzlich war ihr klar, was hier gespielt wurde. Chiara wusste, dass Rico sie in die Verbannung nach Sizilien schicken würde, wenn er sie mit einem Jungen erwischte. Das war für sie die schlimmste Strafe, denn sie fand die Insel „tödlich langweilig“.
    Aber nicht einmal ein aufsässiger Teenager wie Chiara würde so gemein sein und ihren Freund ins Zimmer der Schwägerin schmuggeln, oder?
    Anastasia setzte sich auf und wartete, dass das Mädchen nun eine überzeugende Erklärung lieferte, die jedoch ausblieb.
    Es besaß sogar die Frechheit, Rico stumm und scheinbar mitleidig die Hand auf die Schulter zu legen!
    Fluchend schüttelte er sie ab und verließ das Schlafzimmer, gefolgt von seiner Schwester.
    Zitternd saß Anastasia da und wusste nicht, wie ihr geschah. Dann meldete sich ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zu Wort, und sie sagte sich, dass sie ja nichts Unrechtes getan hatte. Und für Chiaras Missetaten würde sie nicht geradestehen!
    Schnell zog sie sich an und ging nach unten. Sie fand Rico in seinem Arbeitszimmer, eine halb geleerte Flasche Rotwein neben sich.
    „Falls du gekommen bist, um mir Ausreden aufzutischen, verschwendest du nur deine Zeit, Anastasia.“ Er leerte sein Glas und sah sie mit vor Zorn blitzenden Augen an. „Ich will nichts hören.“
    „Nicht einmal die Wahrheit, Rico?“
    „Die Wahrheit ist, dass ich meine Frau mit einem nackten Mann im Bett ertappt habe. Eine Erklärung dafür – außer der naheliegenden – müsste schon sehr überzeugend sein.“
    Verzweifelt sah sie ihn an. Er hatte bereits den Schuldspruch gefällt, ohne ihre Verteidigung zu hören. Und sie konnte reinen Gewissens auf „unschuldig“ plädieren!
    „Du traust mir nicht, stimmt’s? Wir sind seit Monaten verheiratet, und du vertraust mir nicht, Rico!“
    „Ich traue lieber meinen Augen!“
    Was konnte sie nun sagen, wenn sie Chiara nicht anschwärzen wollte? Die Wahrheit würde ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Mädchen für immer
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