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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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ihre Liegenschaften, dem Rechtswesen der jeweiligen Nation entsprechend, regelmäßig erneuert. Wenn Ihr in den Archiven Eurer Registratur nachseht, werdet Ihr sicherlich herausfinden, dass Askir, wie nach dem Recht Bessareins gefordert, jedes zwanzigste Jahr den Anspruch erneuert hat. Ihr werdet auch alle Steuern bezahlt finden.«
    »Woher willst du das denn wissen, du Schlange!«, schäumte der Hauptmann, und ich sah, dass sogar einige seiner Männer besorgt zu ihm blickten.
    »Es steht in meinen Unterlagen. Wenn Ihr ohne Vorbereitung mit Eurer Truppe aufbrecht, ist das Euer Vorrecht. Die imperiale Stadt verfährt mit ihren Marschbefehlen allerdings sorgfältiger«, entgegnete ihm die Frau mit einer Ruhe, die den Mann noch mehr zu reizen schien.
    »Wie könnt Ihr es wagen, hier zu stehen und so zu tun, als wäre es Euer Recht? Dies ist unser Land, und Ihr habt hier nichts zu suchen. Wenn ich herauskriege, wer Euch durch die Tore hat reiten lassen, wird er es büßen. Seit drei Monden ist es keinem imperialen Hund gestattet, Fuß auf den Boden der Stadt zu setzen, und das wisst Ihr genau!«
    »Zwei Dinge gibt es dazu zu sagen, Hauptmann.« Die Stimme der Frau wurde nun doch kühler. »Der Vertrag von Askir regelt, dass die imperialen Straßen sowie fünfzig Schritt links und rechts derselben Grund und Boden des Imperiums sind. Dass Askir für dieses Land Steuern zahlt, ist eine Geste und als solche in dem Vertrag deklariert. Zum zweiten haben weder ich noch meine Leute hier jemals imperialen Grund verlassen und auch nur einen Fuß auf den Boden Gasalabads gesetzt. Ihr hingegen befindet Euch auf dem Hoheitsgebiet des Imperiums.«
    »Das Imperium gibt es nicht mehr!«, rief der Hauptmann.
    »Das ist nicht ganz richtig«, sagte die Frau. »Askannon entließ die Reiche in ihre eigene Verwaltung, aber sie sind immer noch nominell Bestandteil des Imperiums.«
    »Nominell? Ihr redet wirr, Frau. Zieht Euch zurück, oder wir treiben Euch von unserem Land!« Er lockerte sein Schwert.
    »Wenn Ihr diese Klinge zieht, Herr Hauptmann, riskiert Ihr einen Krieg.«
    »Ihr droht mir, Weib? Bessarein ist das mächtigste der Reiche!«
    »In Eurer Einbildung vielleicht. Oder in längst vergangenen Tagen. Aber selbst wenn Ihr recht hättet – verfügt es über fünf Legionen?« Ihr Ton wurde gefährlich sanft. »Wenn Ihr darauf besteht, hier zu streiten, werde ich Euch lebend oder tot vor die Füße Eures Herrschers werfen und ihn fragen, ob er einen Krieg wollte. Sagt er Ja, wird das Leben hier in Eurem Reich mehr als interessant werden.«
    »Eine einzelne Stadt droht uns! Das ist lachhaft!«
    »Ich drohe nicht. Ihr wart noch nicht in Askir, richtig? Die Stadt ist eines der Reiche und entsprechend groß und mächtig. Stellt Euch vor, die Zitadelle des ewigen Herrschers befände sich an der Stelle, an der in Gasalabad der Palast des Kalifen steht. Dann befänden wir uns hier immer noch innerhalb der Mauern der ewigen Stadt.«
    Ich blinzelte. Das konnte nicht sein! Sie musste sich irren, denn es war mehr als ein voller Tag zu Pferde von hier zu den Toren Gasalabads. Keine Stadt der Weltenscheibe konnte eine solche Ausdehnung haben.
    Unsicherheit lief über das arrogante Gesicht des Hauptmanns.
    »Wisst Ihr, was ich an Eurer Stelle täte? Ich würde zurückreiten und nachfragen, was zu tun ist. Ihr sagtet, Ihr wurdet geschickt, die Früchte dieser Galgen zu untersuchen. Dies sei Euch gestattet, solange Ihr hier nichts berührt. Nach fast tausend Jahren Frieden zwischen unseren Reichen einen Krieg auszulösen stand sicherlich nicht in Euren Befehlen.«
    Ich konnte seine Zähne knirschen hören. Aber schließlich nickte er und riss grob sein Pferd herum. »Zurück zur Stadt!«, rief er. »Ich werde mit einer Armee wiederkommen.« Und dann gab er seinem Pferd brutal die Sporen. Seine Leute versuchten ihm zu folgen, doch die Formation löste sich dabei fast vollständig auf.
    »Die wird er dann auch brauchen«, sagte die Frau in einem eisigen Tonfall.
    Als ob sie die ganze Zeit gewusst hätte, dass ich unweit von ihr auf meinem Pferd saß, drehte sie sich um und musterte mich aus kalten grauen Augen. »Und wer seid Ihr?«
    Ich saß von meinem Pferd ab und legte mich beinahe in den Staub, als meine Beine unter mir nachgaben; ich konnte mich gerade noch am Sattel festhalten. Aber keiner der Soldaten lachte, sie sahen mich nur aufmerksam an.
    Wieder erschien diese kleine Schrift auf ihrer linken Brust, unterhalb des Bullen, und ich konnte sie
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