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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat
Autoren: Carter Brown
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sich meine Finger um seinen Hals schlossen, »wie recht Sie haben. Ich
werde Ihnen die gleiche Chance lassen, die Sie den beiden Teal -Mädchen
und den Bewachern gelassen haben, die umkamen, als die Bombe losging.«
    Mein Druck um seinen Hals
verstärkte sich und erstickte seinen Schrei. Dann beugte ich die Arme und hob
ihn vom Boden hoch, so daß seine Absätze wild gegen die Wand trommelten.
    »Al!« sagte Greta verzweifelt,
»laß den Unsinn!«
    »Halte du dich heraus«, sagte
ich.
    Der Rhythmus der trommelnden
Füße wurde krampfhaft. Douglas’ Gesicht verfärbte sich ins Scharlachrote.
    Irgendwie sah ich, wie die
volle Scotchflasche durch die Luft auf mich zuflog,
und versuchte auszuweichen, aber es war zu spät. Sie prallte gegen meine Schläfe
und zwang mich auf die Knie, während sich das Zimmer um mich drehte. Irgendwann
ließ ich dabei Douglas Lane los, konnte ich doch nicht einmal mehr geradeaus
blicken.
    Nach — wie mir schien —
endloser Zeit hörte meine Umgebung zu kreisen auf, und ich konnte wieder klar
sehen — , ja sogar denken. Ich stand taumelnd auf und erblickte Greta, die
mich, noch immer die Scotchflasche in der Hand,
betrachtete.
    »Und du willst ein
Polizeibeamter sein«, sagte sie leidenschaftlich, »Wenn du Douglas jetzt
beinahe umgebracht hättest, so wärst du dasselbe wie er — ein Mörder! Du machst
mich krank«, sagte sie wütend. »All dieses kindische Geschwätz, du wolltest ihn
mit eigenen Händen erwürgen — großartig! Da hast du zehn Cent, Kleiner, lauf
runter in den Laden und kauf dir ’ne Flasche Limonade. Wenn du zurückkommst,
ist noch ausreichend Zeit, um Räuber und Gendarm zu spielen!«
    »Ja«, murmelte ich. »Du hast
mich beinahe umgebracht — warum mußtest du aber auch
gerade eine volle Flasche
nehmen?«
    »Wahrscheinlich, weil ich keine
Zeit hatte, sie erst auszutrinken«, zischte sie. »Wirst du jetzt dein
Erdrosselungsspielchen fortsetzen?«
    »Ich glaube nicht«, murmelte
ich. »Du hast natürlich recht — das Ganze stammt geradewegs aus einer
Comicserie. Danke, Greta.«
    »Es war mir ein Vergnügen«,
sagte sie erleichtert. »Ich konnte dich nicht einfach weitermachen lassen, Al.
— Jedesmal , wenn wir hinterher zärtlich miteinander
gewesen wären, wäre ich viel zu nervös gewesen, um es zu genießen.«
    Ich hörte, wie jemand plötzlich
zitternd Luft holte, und erinnerte mich, daß Douglas Lane noch immer unter den
Lebenden weilte. Er sackte gegen die Wand und rang krampfhaft nach Luft. Das
heftige Purpurrot wich langsam aus seinem Gesicht und machte einem krankhaften
Grauweiß Platz, was keinen Fortschritt darstellte. Und da war noch etwas — sein
Atem wurde ebenfalls nicht besser.
    »Was ist denn mit Ihnen los?«
fragte ich.
    »Ich kann — keine
Gewaltanwendung — ertragen«, sagte er mühsam. »Es ist mein Herz — ein
angeborener Herzfehler — «
    Plötzlich schoß er krampfhaft
hoch, bis er auf den Zehen stand, während der Schmerz sein Gesicht bis zur
Verschwommenheit verzerrte.
    »Helft mir!« wimmerte er. »Der
Schmerz — hier drinnen — Bitte! Ihr könnt mich doch nicht...« Sein Körper
entspannte sich plötzlich, er klappte zusammen, fiel schlaff auf den Boden und
blieb dort bewegungslos liegen.
    »Ich werde einen Arzt kommen
lassen«, sagte Greta schnell.
    Ich kniete neben ihm nieder und
tastete nach dem Herzschlag. »Die Mühe mit dem Doktor kannst du dir sparen,
Honey«, sagte ich ein paar Sekunden später. »Der kann bestenfalls noch den
Passierschein für das Jenseits unterschreiben.«
     
    ENDE
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