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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0
Autoren: Dan Abnett
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riesige Platz war drei Makropolebenen hoch, und die massiven gläsernen Kronleuchter an der Decke waren seit dem Stromausfall erloschen. Dreißig Meter hohe Fenster erleuchteten den Platz mit dem Schein der brennenden Stadt draußen.
    Major Udol, mittlerweile ranghöchster Kommandeur der planetaren Streitkräfte, hatte seine letzten Panzer auf dem Platz versammelt, und ihre Geschütze nahmen die Schleichpanzer aufs Korn, als diese aus den Treppenhäusern stürmten. Granatexplosionen rissen den Straßenbelag auf und schleuderten Steinplatten und Menschen durch die Luft. Pulslaser pumpten ihre Strahlen durch die höllische Düsternis, rissen die Fassaden der Gebäude rings um den Platz ein und zerschmetterten die großen Obsidianskulpturen, die unter dem Dach hingen. Glasbildnisse des Adlers und anderer imperialer Symbole krachten in einer Lawine aus Glasscherben zu Boden und explodierten beim Aufprall wie fallende Eisbrocken.
    Die Truppen des Magisters stürmten auf den Platz.
    Gaunt hatte die Hälfte des tanithischen Regiments und den Rest der Leibkompanie für dieses Gefecht hinter den Panzern versammelt. Die restlichen Truppen waren auf anderen Ebenen mit der Abwehr anderer Angriffe beschäftigt, aber dieser hier war der Schlüssel, das wusste Gaunt.
    Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte gespürt, wie sich ihnen Innokentis Zorn näherte.
    Udols Panzer rollten langsam über das Pflaster und die riesigen Haufen zersplitterten Glases zurück und schossen dabei aus allen Rohren. Sie erlitten schwere Verluste, aber kein einziger Schleichpanzer drang vom Treppenhaus weiter als zwanzig Meter auf den Platz vor. Udols langsamer Rückzug sollte einen Großteil der feindlichen Infanterie mitten auf den Platz locken, wo es keine Deckung gab.
    »Im Namen des Imperators … jetzt!«, sendete Gaunt über Kom, und seine Infanterie tauchte an den Seiten des Platzes auf und eröffnete das Feuer. Die ersten fünfzig Sekunden waren ein flammendes Massaker. Das Gewitter der Laserstrahlen erleuchtete den Platz taghell. Hunderte Blutpakt-Soldaten und Angehörige des Gefolges wurden niedergemäht oder in Stücke gesprengt. Dann organisierte sich der Erzfeind, und das eigentliche Feuergefecht begann. Trotzdem setzten ihnen die Imperialen schwer zu.
    »Die Linien halten und in Deckung bleiben!«, befahl Gaunt. Seine Männer genossen den Vorteil der Deckung der Gebäude auf beiden Seiten des Platzes, während der immer noch vorstürmende Feind nichts anderes als offenes Gelände hatte.
    Gaunt sah Licht im Eingang des Treppenhauses. Unirdisches, böswilliges Licht, das wie Blitze eines Gewitters knisterte. Mit Entsetzen sah er, dass die Beati und die Leibkompanie ihre Deckung verlassen hatten und auf den Platz stürmten, dem Licht entgegen. Die Beati selbst war in grünes Feuer gehüllt.
    Allein würde sie trotz der ihr innewohnenden Macht sterben.
    »Geister von Tanith!«, brüllte er, indem er sein Schwert hob. »Zum Angriff!«
    Nur auf Balhaut, in jener Kriegshölle, hatte Gaunt Nahkampf dieser Größenordnung erlebt. Wie zusammenprallende Meere gingen die Wellen der Soldaten mit Bajonetten und Gewehren aufeinander los. Flammenwerfer tosten. Die Wucht des Zusammenstoßes ließ den uralten Platz erbeben. Gaunt lief mit seinen Männern, die feuernde Laserpistole in der linken und das mähende Energieschwert in der rechten Hand. Binnen Sekunden wurde er von zwei Streifschüssen getroffen, und seine Kleidung wies ein halbes Dutzend Risse auf. Das Schwert Heironymo Sondars tötete Blutpakt-Veteranen, die ihn mit aufgepflanzten Bajonetten ansprangen, und zerhackte die dunkelblauen Rüstungen der Elitetruppen des Magisters, brutale Bestien mit Schutzbrillen, die wie insektenhafte Knollenaugen aussahen.
    Er versuchte die Heilige zu finden. Sein Gesicht war nass von Blut, und sein Atem hinterließ einen schlechten Geschmack im Hals. Der Lärm ringsumher war so gewaltig, dass er ihn taub machte. Jede Sekunde, jeden Sekundenbruchteil schlug er zu, wich aus, bewegte sich und schoss mitten im dicksten Getümmel eines so wilden Nahkampfs, dass er ein Echo der barbarischen Kriege der Vergangenheit zu sein schien.
    Er sah Rawne und Caffran einen Moment, die auf den Feind schossen, während sie vorstürmten. Feygor, der über einem gefallenen Geist kniete und auf Dauerfeuer geschaltet hatte. Varl, Criid, Obel, Domor, Meryn mit ihren Männern um sich, wie sie auf die Masse des Feindes losgingen. Er sah, wie Daur einem Blutpakt-Offizier durch den Kopf schoss.
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