Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Bemerkungen?«
    »Selbstverständlich. In dem Augenblick, wenn ich eine höre.«
    »Nun, es ist wunderbar, Sie hier zu haben!«, sagte der erste Offiziar in einem jähen Ausbruch falscher Begeisterung und eindeutig bemüht, die peinliche Situation zu überspielen. »Nicht wahr? Außerordentlich wunderbar?«
    »Ich bin hier, weil mich der Kriegsmeister persönlich hierher befohlen hat«, sagte Gaunt. »Es bleibt abzuwarten, was sonst noch wunderbar daran ist.«
    »Ich muss sagen, Kommissar-Oberst«, meldete sich Kilosh zum ersten Mal zu Wort, »dass mich diese Bemerkung bestürzt.« Wenngleich hochgewachsen, war er ein sehr alter Mann, doch sein Blick strahlte mehr Kraft und Selbstbewusstsein aus als der des Marschalls und des ersten Offiziars. »Sie könnte leicht als Ketzerei ausgelegt werden.«
    Gaunt versteifte sich und sagte bedächtig: »Nichts dergleichen lag in meiner Absicht. Ich habe mich nicht auf das Wunder bezogen, das hier stattgefunden hat, sondern ich meinte die ernsten Konsequenzen, die so etwas zur Folge haben könnte.«
    Kilosh nickte, als sei er beschwichtigt. »Wir sind uns schon begegnet«, begann er.
    »Ich erinnere mich, Ayatani Kilosh«, sagte Gaunt mit einer knappen, förmlichen Verbeugung. »Vor drei Jahren siderischer Zeit. Auf Hagia, in Doktrinopolis. Eine kurze Begegnung, aber es wäre unhöflich von mir, mich nicht mehr daran zu erinnern. Ihr König, Infareem Infardus, war tot, und ich war der Überbringer dieser schlechten Nachrichten.«
    »Das war ein düsterer Augenblick in der Geschichte Hagias«, stimmte Kilosh zu, der sich durch Gaunts präzise Erinnerung geschmeichelt fühlte. »Und eine schlimme Zeit für meinen heiligen Orden. Aber die Zeiten haben sich geändert. Das Wunder ist geschehen. Die Galaxis ist jetzt ein strahlenderer Ort, und Sie verdienen Dank für Ihren Anteil daran.«
    »Für meinen Anteil?«
    »Die Bemühungen Ihres Regiments. Sie haben die Schreinfeste beschützt und den Feind vertrieben. Deswegen sind Sie hier.«
    »Sie haben mich angefordert?«
    »Nein, Kommissar-Oberst«, lächelte Kilosh. »Sie hat es getan.«
    Gaunt zögerte und strich sich nachdenklich mit den Fingern über das hagere Kinn. »Ich würde mich freuen, mich eingehender mit Ihnen über dieses Thema zu unterhalten, Ayatani-Vater«, sagte er. »Aber zuerst hätte ich gern die Erlaubnis des ersten Offiziars … und des ehrenwerten Marschalls … meine Leute unterzubringen.«
    Leger nickte eifrig und machte eine knappe Verbeugung. Gaunt wandte sich ab und ging zu den Andockschleusen zurück.
    »Was halten Sie von ihm?«, flüsterte Kilosh.
    »Nicht genug, um darüber nachzudenken«, sagte Biagi.
    »Er scheint ein anständiger Kerl zu sein«, sagte Leger fröhlich. »Nicht wahr? Ein anständiger Kerl?«
    »Oh, ich glaube schon«, sagte Kilosh. »Fast zu anständig. Und da könnte es Probleme geben. Es kommt mir beinahe so vor, als glaubte er nicht.«
    »Dann muss er dazu gebracht werden, zu glauben«, sagte Biagi. Er hielt inne, als er einen stämmigen Mann in der Uniform eines Front-Kommissars aus einer der Schleusen treten sah. »Entschuldigen Sie mich«, sagte er und ging davon.
     
    Tanither strömten auf das Sammeldeck. Während er über den Metallboden marschierte, sah Biagi, wie sich Schleuse um Schleuse entlang der Schmuckterrasse öffnete. Männer und auch Frauen in schmutzig-schwarzem Drillich und mit Tarnumhängen um die Schultern verließen die Flotte der Landungsboote und schleppten Kisten mit Munition, Material und ihre persönlichen Habseligkeiten in Seesäcken. Ein Geruch haftete ihnen an. Der Geruch nach Dreck, Fyzelen und Prometheum-Gel, den kein Bad und keine Dusche abwaschen konnte. Die Schatten anderer Landungsboote huschten über die Oberlichter der Terrasse, und das Krachen und Scheppern zupackender Landeklauen war zu hören. Dampf wurde durch Gitter im Boden abgelassen.
    Die Neuankömmlinge machten höflich einen weiten Bogen um Biagi. Er war ein hochrangiger Offizier und außerdem eine imposante Gestalt. Kahlköpfig und mit dunkelolivfarbener Haut und bernsteinfarbenen Augen, trug er die Galauniform des Stadt-Regiments: glänzendes braunes Leder mit eingearbeiteten Verzierungen aus Golddraht. Der linke Arm und die Brust waren mit polierten, segmentierten Panzerplatten bedeckt, und auf dem Rücken, unter der scharlachroten Schärpe, trug er seinen Brennstofftank.
    Biagi blieb stehen, als er auf drei Soldaten stieß, die eine Palette mit Prometheumtanks durch eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher