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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition)
Autoren: Sean Cregan
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eingerichtet worden. Auch dann noch, als sie schon längst Bescheid wusste, hatte er Geheimnisse vor ihr gehabt. Die Käufer kamen davon, Logan war untergetaucht, und die anderen Cops sahen ihrer Gerichtsverhandlung entgegen. Nachdem man ihre finanziellen Verhältnisse peinlich genau durchforstet hatte, kamen die DEA und die anderen Behörden zu dem Schluss, dass man Kate keine Beteiligung nachweisen könne. Trotzdem wurde sie auf unbestimmte Zeit vom Dienst suspendiert.
    »S ie wissen ja, wie das läuft, Detective Friedman«, sagte ihr Captain. »D ienstmarke, Waffe, bla-bla-bla.« Und fügte hinzu: »I ch an Ihrer Stelle würde nicht davon ausgehen, dass Sie die jemals wiedersehen. Hier gibt’s zu viele Leute, die nicht wollen, dass man ihnen über die Schulter guckt. Wer öffentlich ins Fettnäpfchen getreten oder als Verräter gebrandmarkt ist, ist hier unerwünscht. Werfen Sie einen Blick in die Stellenanzeigen. Heuern Sie als Kellnerin an.«
    Vier Tage später war sie wider besseres Wissen bei der Geburtstagsfeier eines Kollegen aufgetaucht und im 12. Bezirk in eine Bar gestürmt. Zwei betrunkene Cops brüllten sie an, sie habe ihre Kollegen an die DEA verpfiffen, um ihre eigene Haut zu retten. Als der eine nach ihr schlug, brach sie ihm die Nase. Er ging quiekend zu Boden, und sie machte sich aus dem Staub, bevor das Ganze eskalierte. Sieben Jahre lang waren die Kollegen ihr Familienersatz und so ziemlich ihre einzigen Freunde gewesen, und jetzt hatte man sie ohne großes Aufhebens ausgestoßen. Sie war allein.
    Und so war sie erneut in Lokalen wie dem Blanco’s gelandet, in Lokalen, die sie in der guten Zeit, bevor die Wahrheit ans Licht gekommen war, zusammen mit Logan besucht hatte. Jetzt fühlte sie sich unter dem Abschaum wieder richtig heimisch, eine Ausgestoßene unter anderen Ausgestoßenen, auch wenn die ihr Schicksal selbst gewählt hatten, während sie von jemandem dazu verurteilt worden war, dem sie vertraut hatte. Jetzt spielte sie ein gefährliches Spiel und forderte die ganze Welt heraus, ihr erneut in den Arsch zu treten und sie noch ein Stück weiter die Leiter hinunterzubefördern, damit sie allen beweisen konnte, aus welchem Holz sie geschnitzt war.
    Es war weit nach Mitternacht, als Kate zahlte und aus dem Blanco’s auf die Straße trat. Das Publikum hatte sich verändert, war ruhiger und ernsthafter geworden. Zeit für Geschäfte, und dabei hatte sie nichts zu suchen. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, wusste sie auf einmal: Hier draußen wartete jemand, beobachtete sie. Und nicht nur einer.
    Kate stand am Rand des Parkplatzes, und der warme Nachtwind aus Richtung der Bucht wehte Staub auf den Asphalt. Sie kämpfte gegen den Nebel in ihrem Kopf und den vom Tequila übersäuerten Magen und spürte, wie das Adrenalin ihre Sinne schärfte. Sie zog die Wagenschlüssel aus der Tasche hervor, ließ sie absichtlich fallen und blickte sich um, als sie sich schwankend danach bückte, versuchte die heimlichen Beobachter zu orten. Machte an der anderen Seite des Parkplatzes zwei Typen aus, die sich hinter einer in orangefarbenes Laternenlicht getauchten Windschutzscheibe verbargen. Meinte, an der Straßenecke im Schutz einer Feuertreppe einen dritten Mann zu sehen und einen vierten auf einem der Dächer. Sie begriff, dass sie alle Fluchtrouten überwachten, mit Ausnahme der Gasse, die hinter dem Blanco’s zum verfallenen Güterbahnhof führte.
    Der Alkohol, der Schmerz und der Zorn wurden von einem Eisbad gelöscht. Sie überlegte, wer die Männer herbeordert hatte. Ruiz? Wohl kaum. Cops, die sie für ein Sicherheitsrisiko oder eine Verräterin hielten? Oder jemand, der es Logan heimzahlen wollte und sich stattdessen an ihr schadlos hielt? Vielleicht hatte er ja jemanden betrogen, und es ging um Rache.
    Sie warf einen Blick auf das Display ihres Handys. Kein Netz. Machte kehrt und wollte zur Bar zurückgehen, als sie im Eingang den fünften Mann bemerkte. Groß gewachsen, blonde Surfermähne und Augen wie Schnappmesser. Abgerissen gekleidet, damit er nicht auffiel, stand er da, als wollte er nur mal Luft schnappen. Kate aber bemerkte den schwarzen Stummel des Tasers in seinem Sakko. Sie ging ihm entgegen, klopfte sich auf die Taschen, als suche sie nach dem Feuerzeug, und spürte den kühlen, beruhigenden Griff des ausziehbaren Schlagstocks in der Hand. Sie lächelte den Fremden an, als sie den Stock hervorzog und ihn dem Mann, nach wie vor lächelnd, in den Bauch rammte. Ein nach oben
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