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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition)
Autoren: Sean Cregan
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Gefahrenzeichen saßen, trat zwanzig Meter vor dem Ende der Gasse auf die Bremse und riss das Steuer nach links. Er schoss in eine mit einem verrosteten Nur-für-Taxis-Schild markierte Parkbucht, die bis auf einen fensterlosen Schrott-Hyundai leer war.
    Dann war er auf der Straße, pflügte durch die Fußgängerscharen, die über die Lord’s Row strömten. Jemand brüllte ihm etwas auf Koreanisch nach. Er machte sich nicht die Mühe, sich umzusehen, hörte den dröhnenden Motor des Vans näher kommen.
    Steuerte nach rechts in einen tiefen, schmalen Stand hinein, der eine wilde Mischung aus Gewürzpulvern und billigem Plastikspielzeug feilbot. Eine zerrissene rosarote Nylonplane über einem Holzgerüst, Bündel getrockneter Chilis und schmuddelige Auslagen mit in Plastik eingeschweißten Geschenken in verschiedenen hässlichen Neonfarben. Eine festgebundene Plastikplane diente als Ausgang; wahrscheinlich hortete dahinter die Standbesitzerin, eine füllige Thai mit unreiner Haut und zu vielen Zähnen, ihren Ramsch. Turner schaltete herunter, verhielt sich wie ein gewöhnlicher Kunde und tat so, als betrachtete er die Auslagen, während er mit einem Auge durch den Gewürzwald hindurch zur Gassenmündung spähte.
    Der Van schoss auf die Row heraus und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen, bevor er auf die Wand der Passanten prallte. Offenbar hatten sie Turners Wagen entdeckt, denn zwei Männer stiegen aus und kamen mit schlecht gespielter Lässigkeit nachsehen. Der Fahrer blieb im Wagen, und Turner bemerkte, dass er sich mit jemandem unterhielt, wahrscheinlich mit einem Kerl auf dem Rücksitz. Eine kurze Besprechung, dann schüttelte einer der Typen, die nach seinem Wagen gesehen hatten, den Kopf, und zwei weitere Männer kletterten aus der Schiebetür. Der Fahrer gab Gas und wendete den Van, fort von der Row. Wahrscheinlich würde er in der Nähe bleiben, irgendwo außer Sichtweite, aber nah genug, um im Notfall schnell eingreifen zu können.
    Gerade mal dreißig Meter von Turner entfernt musterten die vier Typen die Menge. Ebenso gut hätte er unsichtbar sein können. Seine Verfolger waren nicht leicht einzuordnen: allesamt jünger als er, alle in ordentlicher Verfassung, unterschiedlich groß. Einer blieb zurück für den Fall, dass er zurückkommen sollte, und heuchelte Interesse an einem Stand mit Obstsäften, während die anderen sich verteilten und in die Row hinein vorrückten. Turner konzentrierte sich auf die Auslagen, spürte Blicke über sich hinweggleiten, als die Männer vorbeigingen, ohne ihn zu bemerken.
    »D u suchst Geschenk?«, sagte die Thai.
    Er schüttelte den Kopf, zeigte auf die getrockneten Chilis und wandte sich achselzuckend ab. Als er sich von der Menge forttreiben ließ und den drei Männern folgte, hörte er die Frau noch sagen: »D ann du willst Zukunft.«
    Die Männer schritten die Row entlang und stachen so deutlich aus der Menge hervor, als trügen sie Kampfanzüge oder hätten brennende Fackeln dabei. Ihre Körpersprache, ihre Direktheit, die Art und Weise, wie sie sich umsahen. So auffällig wie Touristen, die mit Blick nach oben in einer unbekannten Stadt herumtaperten. Das waren nicht irgendwelche Schläger – ihre Bewegungen deuteten eher darauf hin, dass sie vom Militär oder aus dem Polizeidienst kamen. Er folgte ihnen unbemerkt zwei Straßenblocks weit die Row entlang, dann bog einer in eine schmale Querstraße mit kleineren, schäbigeren Verkaufsständen ab.
    In den Gassen, die von der Row abgingen, reihten sich ein, zwei Blocks weit Buden mit spezielleren Angeboten, bis der Weg im Bogen zur Hauptstraße zurückführte. Turner wusste, dass es einen Straßenblock weiter Fleischerstände gab, der einzige Ort in der Stadt, wo man sogar Schafshirn bekommen konnte. Diese Gasse hier kannte er nicht, doch in den Auslagen und auf den Tischen häuften sich DVD s, Gebrauchtscheiben und schlechte Raubpressungen aus Hongkong. Plärrende, unscharfe Minifernseher zeigten eine sinnverwirrende Vielfalt von Filmen, viele davon in unverständlicher Synchronisierung. Der vor ihm gehende Mann, allein und verwundbar, wurde langsamer und musterte eingehend die Stände, die sich in der engen Gasse drängten. Turner behielt den Abstand bei und versuchte zu erkennen, ob der Typ die Absicht hatte umzukehren und nachzusehen, ob die Zielperson vielleicht den anderen beiden Männern folgte, oder ob er den Bogen bis zurück zur Hauptstraße schlagen wollte.
    Als der Mann anhielt und sich in einem
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