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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Laura Jane Arnold
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seinen Atem auf meiner Haut. Ich ertrug es kaum noch ihn nicht zu küssen. Das Verlangen hatte so lange in meinem Herzen gebrannt, dass es jetzt aufloderte und so unkontrollierbar wurde, wie ein Waldbrand in Australien. Jeder Gedanke, der eben noch meine Gedanken getrübt hatte, war verschwunden. Jetzt war ich diejenige, die ihn an sich zog. Ich legte meine linke Hand in seinen Nacken und durchkämmte mit meiner Rechten sein dickes schwarzes Haar. Ich stöhnte leise vor Freude über seine intensive Nähe. Endlich legte ich meine Lippen auf seine und sog seinen warmen Atem ein, während ich mich im Kuss verlor. Nie hätte ich erwartet, etwas Derartiges für einen Mann zu empfinden. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen. Ich wollte nicht, dass dieser Kuss je endete. Als wir uns schließlich doch, nach einer gefühlten Ewigkeit eine Handbreit voneinander lösten, flüsterte ich, »Ich lass dich nie wieder gehen.«
    Er sah mich mit seinem unwiderstehlichen jungenhaften Grinsen an. Er hatte nicht vergessen, wann ich das letzte Mal diese Worte gesagt hatte. Dann flüsterte er so nahe an meinem Gesicht, dass es mir schwerfiel, ihn nicht gleich wieder zu küssen, bevor er auch nur ein Wort gesagt hatte.
    »Ich habe nicht vor, dich je wieder zu verlassen. Ich liebe dich Janlan Alverra.«
    Ich gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich, »Und ich liebe dich«, mehr raunte als sagte. Ich hatte den Satz kaum beendet, als sich seine Lippen bereits wieder auf meinen befanden.
    Die Sonne war schon längst hinterm Horizont verschwunden, als ich spürte, dass Keira zu uns kam.
    »Stör ich euch?«, fragte sie und klang dabei ehrlich besorgt. Ich löste mich aus Craigs Armen und stand von der Klippe auf, an dessen Kante wir saßen. Ich schloss meine Freundin in die Arme.
    »Du wirst nie stören. Ich bin so froh, dass ich dich wieder habe. Nichts hat so sehr weh getan, wie dich zu verlieren. Dagegen war der Schmerz, ein Seelengeist zu sein, ein lächerlicher Witz.«
    Keira lachte. Sie hatte diesen Schmerz auch ertragen müssen. Diesen und noch so viele andere.
    »Gehen wir jetzt heim?«, fragte sie leise. Sie hielt mir meinen Rucksack hin, als wäre ihre Frage mehr eine Aufforderung gewesen. Ich sah in ihren Augen die Vorfreude ihre Mutter wiederzusehen. Auch ihr hatte ich einen meiner Seelentropfen gegeben. Lorelei würde zusammen mit Keiras Vater auf sie warten und vermutlich auch auf mich. Ich nickte und durchsuchte gleichzeitig meinen Rucksack. Ich wollte sichergehen, dass ich nichts hier oben vergessen würde. Ich würde hoffentlich nicht so schnell wieder kommen. Ich wollte den Rucksack gerade wieder schließen, als meine Finger an kühles Metall stießen.
    »Wir können nach Hause«, sagte ich ein wenig abwesend, fügte jedoch noch hinzu, »Ich muss nur noch mal kurz zurück. Ihr könnt hier warten. Ich bin gleich wieder zurück und dann gehen wir heim.«
    Ich sagte es und nahm dabei Craigs Hand und drückte sie kurz, bevor ich mich umdrehte und zurück durch die Türen eilte. Ich spürte Keiras misstrauischen Blick im Rücken. Ich würde eine Weile brauchen, um sie aus ihrem Mistrauen herauszureden. Die Statuen von Löwe und Adler standen regungslos. So als wären sie nie ein Teil von etwas Unbegreiflichem gewesen. Ich setzte mich auf die unterste Stufe und holte den Gealen aus meinem sehr zerschundenen Rucksack. Er lag unschuldig in meiner Hand und wirkte wie ein völlig harmloser Gegenstand und doch war er der einzige Gealen, der noch eingesetzt werden konnte, um eine Seele von ihrem Körper zu trennen oder sogar eine Seele für immer zu zerstören. Sollte eines von beiden jemals geschehen, dann würde ich die Person sein, die ihn für diese widerwärtigen Handlungen einsetzen würde. Ich war der einzige lebende Mensch, der wusste, wie der Gealen eingesetzt wurde.
    Für eine Sekunde überlegte ich, den Gealen an der Wand zerschellen zu lassen. Meine Hand hatte sich schon erhoben, als mir klar wurde, dass ich es nicht tun konnte. Ich würde den Gealen vielleicht irgendwann noch einmal brauchen, um meine Seele wieder an meinen Körper zu binden. Ich konnte nicht sicher sein, dass der Seelentropfen dieses Problem auch noch behoben hatte. Widerwillig legte ich die Hand mit der Gerätschaft wieder in meinen Schoß und starrte auf den Gealen hinab. Es war so ein kleines Gerät und es hatte beinahe die Welt zerstört.
    Ein Schauer überkam mich, als ich erneut vor meinen Augen sah, wie Keira und Craigs Seelen mit einem solchen Gerät
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