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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Laura Jane Arnold
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zu sein. Ich liebte sein jungenhaftes Lächeln, aber nun liebte ich seine graublauen Augen noch mehr. Ich legte meine linke Hand auf seine Wange und spürte seine warme weiche Haut. Was ich nicht spürte, war das Stechen seiner Nähe. Das würde ich nie wieder spüren. Ich kam mir lächerlich vor, als meine rechte Hand zitterte. Ich fuhr mit ihr langsam unter sein leicht geöffnetes Hemd und legte sie auf seine Brust, über die Stelle wo sein Herz schlug. Es war wunderschön, seinen Herzschlag zu fühlen. Seine Nähe. Seine Wärme. Ihn wirklich richtig zu berühren. Ich schmiegte mich weiter in seine Arme. Gerade als ich mich wieder seinem Gesicht zuwandte, um ihn zu küssen, erinnerte mich ein leises Räuspern an Keiras Anwesenheit. Ich war mir sicher, dass ich jetzt rot anlief. So heiß fühlten sich meine Wangen an.
    »Upps... Tschuldige Keira«, stammelte ich verlegen.
    Sie grinste mich neckisch an. Sie sagte nichts, also ließ ich mich auf ihr kindisches Spielchen ein.
    »Keira, das ist Craig. Craig das ist Keira, meine nervige, beste Freundin.«
    Ich deutete von einem zum andern und beendete so die sinnlose Förmlichkeit. Craig grinste. Er schien uns ganz lustig zu finden, dann jedoch sagte er etwas ernster, »Danke, dass du Janlan mehr als einmal das Leben gerettet hast.«
    Keira warf mir einen abschätzenden Blick zu und sagte dann, »Naja, sie macht es einem unmöglich, nicht auf sie aufzupassen.«
    Ich seufzte laut und erwiderte, »Jetzt übertreibst du.«
    Sie zuckte mit den Schultern, »Vielleicht ein wenig. Aber deine Tollpatschigkeit übertrifft trotzdem jeden Rekord.«
    Wir fingen alle gleichzeitig an zu lachen. Das war etwas, was ich nicht bestreiten konnte.
    »Was ist jetzt mit dem Amulett?«, lenkte Keira unser Thema wieder einem etwas Ernsterem zu. Ich hatte das Amulett ganz vergessen. Unwillkürlich griff ich an die Stelle, wo es sich normalerweise auf meiner Brust befunden hatte. Es war da, aber das Wichtigste fehlte. Der Stein der Seelentropfen lag noch in seiner Vorrichtung im Zentrum der Ringe der Gegensätze. Die Ringe drehten sich nicht mehr. Sie waren stehen geblieben, als ich das Gleichgewicht wiederhergestellt hatte. Erst jetzt trat etwas anderes in den Vordergrund meiner Gedanken.
    »Wo sind die Seelenjäger und Sammler und vor allem, wo ist dieser Kerl… der Anführer?«, fragte ich, wobei ich mich im Raum umsah. Ich konnte niemanden außer uns sehen. Keira deutete trocken zu einem Aschehaufen nicht besonders weit weg, von der Stelle, wo wir gerade standen.
    »Da ist er oder zumindest das, was von ihm übrig ist. Er ist irgendwie rasend schnell gealtert und dann vor unseren Augen zu Staub zerfallen, war eigentlich ganz cool. Auch wenn es furchtbar eklig war. Die anderen haben sich einfach umgedreht und sind gegangen. Ich glaube nicht, dass sie noch irgendetwas wussten von dem, was geschehen ist oder von dem, was sie alles Schreckliche getan haben. Ich glaube nicht, dass sie überhaupt noch ihre eigenen Namen kannten.«
    Er war also wirklich viel älter gewesen, als er ausgesehen hatte. Asche. Das war ein passendes Ende. Er würde einfach im Wind verschwinden und niemand würde sich je an ihn erinnern oder eine Spur seiner Existenz finden. Ich stellte meine Suche nach weiteren Personen ein. War ja auch sinnlos, wenn nur wir noch hier waren. Ich stieg auf den Sockel der Statuen, die wie die Ringe der Kugel wieder in ihren normalen Zustand zurück gekehrt waren und das hieß: Sie waren einfache Statuen, die nicht lebten. Ich streckte meine Hand nach dem Stein der Seelentropfen aus. Er schmiegte sich in meine Hand, als ich ihn mit einer einfachen Bewegung aus der Vorrichtung löste. Ich hob das Amulett ein Stück an, damit ich es besser sehen konnte, und ließ den Stein an seinen Platz zurück. Ich wusste nicht genau, wie er im Amulett blieb. Ich vermutete mal, dass es Magie war. Also etwas völlig Normales. Ich lachte fast laut auf bei meinen eigenen Gedanken. Früher hatte ich den Glauben an Magie belächelt, jetzt war er etwas Reales. Ich legte meine rechte Hand schützend über das Amulett. Bei dieser Berührung vibrierte das kühle Metall und in meine Gedanken hörte ich den Chor meiner Vorfahren.
    »Du hast geschafft, was niemandem sonst gelungen wäre. Das Gleichgewicht ist wiederhergestellt. Sorge dafür, dass es so bleibt. Du bist nun die Hüterin des Amuletts und nach dir werden es deine Kinder sein. Solange es in den Händen eines Alverras ist, kann niemand sonst seine Magie
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