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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff
Autoren: James White
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bevor der Blinde starb, hatte er den Notrufmechanismus aktiviert und den Korridormechanismus abgeschaltet, wodurch der verbliebene Beschützer das Bewußtsein verlor, damit eventuelle Retter nicht in Gefahr gerieten, bevor der telepathische Embryo alles erklären konnte.
    Doch der Blinde hatte zwei Fehler begangen, von denen man ihm allerdings keinen zum Vorwurf machen konnte. Er hatte vorausgesetzt, daß alle anderen Rassen mit dem Embryo ebenso leicht telepathischen Kontakt aufnehmen konnten wie seine eigene, und er hatte angenommen, der Embryo würde bei Bewußtsein bleiben, wenn sein Beschützer das Bewußtsein verlor …
    Der gewaltige Datenstrom, der sich in ihre Gehirne ergossen hatte, versiegte langsam. Er wurde nun mehr spezifischer als allgemeiner Natur, ein deutlicher, präziser Strang der Konversation.
    … Die Lebensform der Beschützer steht unter konstanten Attacken, vom Augenblick der Geburt bis zum Tode, fuhr die lautlose Stimme in ihren Gehirnen fort. Die konstante phys i sche Bedrohung spielt eine gewichtige Rolle, um das physi o logische System in einem optimalen Zustand zu erhalten. Entzieht man diese stimulierende Gewalt, so verursacht das einen Effekt, der dem Ersticken sehr nahe kommt, wenn ich den Verstand der Einheit Conway recht interpretiere, sowie einen reduzierten Blutdruck, verminderte Sinneswahrne h mungen und den Verlust der Muskelaktivität. Auch die Ei n heit Murchison geht recht in ihrer Annahme, daß der E m bryo ebenfalls von diesen Symptomen befallen wird.
    Als die Einheit Fletcher versehentlich den Korridorm e chanismus aktivierte, erwachten mein Beschützer und ich wieder zum Bewußtsein. Dieser Vorgang wurde mit der e r neuten Desaktivierung des Mechanismus wieder gestoppt und auf Anraten der Einheit, die ihr Prilicla nennt, wieder aufgenommen. Priliclas Verstand ist mir verschlossen, doch scheint er meine Gefühle lesen zu können, nicht meine G e danken. Meine Gefühle waren die der Dringlichkeit und der Frustration, da ich euch die Situation erklären mußte, bevor ich sterbe.
    Solange noch Zeit ist, möchte ich euch mit der ganzen noch verbliebenen Kraft meiner Gedanken für die Kontak t aufnahme danken, und auch dafür, daß ihr mir in euren G e danken all die Wunder gezeigt habt, die es nicht nur auf meinem Heimatplaneten und der Welt der Blinden gibt, so n dern überall in eurer Föderation. Ich möchte mich auch für die Schmerzen entschuldigen, die euch meine Versuche der Kontaktaufnahme bereiteten, und für die Verletzung der Einheit Fletcher. Ihr müßt wissen, ich habe keinerlei Einfluß auf die Aktionen meines Beschützers …
    „Warte“, sagte Conway plötzlich. „Es gibt keinen Grund, warum du sterben solltest. Dein Lebenserhaltungssystem, der Korridormechanismus und der Nahrungsmittelverteiler funktionieren immer noch, und wir könnten dein Schiff zu unserem Hospital bringen. Wir können uns deiner annehmen. Unsere Möglichkeiten sind wesentlich größer als die der Blinden …“
    Conway verstummte. Trotz seines Angebotes zur Hilfe kam er sich hilflos vor. Die Tentakel des Beschützers zuckten kraftlos, während er sterbend in dem engen Korridor schwebte, und jedesmal, wenn er an eine Wand stieß, wurde er sanft in eine andere Richtung gestoßen. Sie konnten den Geburtsvorgang gut beobachten; zuerst tauchte der Kopf des Jungen auf, dann kamen die vier Tentakel. Die Gliedmaßen des Jungen waren schlaff und bewegungslos, denn die Sekrete, die die Paralyse der Vorgeburtszeit aufhoben und gleichzeitig jede zerebrale Aktivität, die nichts mit dem Überleben zu tun hatten, löschten, waren noch nicht zum Tragen gekommen. Dann bewegten die Tentakel sich abrupt und zogen das Junge vollständig aus dem Geburtskanal des Elternwesens.
    Noch einmal erklang die lautlose Stimme in ihren Gehirnen, doch nun war sie nicht mehr klar und deutlich. Gefühle des Schmerzes und der Verwirrung mischten sich mit einer tiefen Angst und trübten den sonst so klaren Gedankenfluß, doch zum Glück war die Botschaft simpel:
    Geboren zu werden heißt sterben, meine Freunde. Mein Verstand und meine telepathischen Fähigkeiten werden ze r stört, und ich werde zu einem Beschützer, mit meinem eig e nen Ungeborenen, das ich beschützen muß, während es wächst und denkt und Kontakt mit euch aufnimmt. Bitte kümmert euch darum …
    Es gab einige Probleme im Zusammenhang mit dem gebrochenen Schienbein des Kapitäns, und Conway hatte ihm ein starkes schmerzstillendes Mittel verabreicht, um
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