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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff
Autoren: James White
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Schiff blitzschnell zu evakuieren und den Beschützer zu töten, und Naydrad wartete mit dem Druckzelt außerhalb der Luftschleuse. Trotz ihrer Überzeugung, daß der Blinde bei einer Dekompression wesentlich weniger gefährdet als der FSOJ war, wollten Conway und Murchison ihn im Druckzelt zur Rhabwar transportieren, falls eine medizinische Behandlung vonnöten sein sollte.
    Ihre Köpfe fühlten sich noch immer an, als führe jemand eine radikale neurochirurgische Behandlung ohne Betäubung an ihnen durch. Seit den paar Sekunden der Kommunikation im Ambulanzschiff war nichts in ihren Köpfen, außer ihren eigenen Gedanken und den irrsinnigen, pochenden Kopfschmerzen, und auch als Murchison, Conway und Fletcher die Schleuse betraten, änderte sich daran nichts. Und sobald sie das innere Schott geöffnet hatten, waren sie wieder dem Hämmern und Schrillen des fremden Mechanismus ausgesetzt, was auch nicht gerade zur Besserung ihres Zustandes beitrug.
    „Versuchen Sie dieses Mal an die Blinden zu denken“, sagte Conway, während sie die gerade Sektion des Korridors durchquerten. „Denkt an Hilfe für sie. Versucht zu fragen, wer und was sie sind. Wir müssen versuchen, soviel wie möglich über sie in Erfahrung zu bringen, wenn wir dem Überlebenden helfen wollen.“
    Während er sprach, hatte Conway das Gefühl, als sei irgend etwas ganz und gar nicht in Ordnung, und er verspürte das wachsende Gefühl, daß etwas Schreckliches geschehen würde, wenn er sich nicht die Zeit nahm, um sorgfältig nachzudenken. Aber die entsetzlichen Kopfschmerzen machten es sehr schwer, überhaupt zu denken.
    Mein Beschützer, hatte der Telepath in dem Schiff den FSOJ genannt. Ihr denkt an meinen Beschützer. Etwas entging ihm dabei. Aber was?
    „Freund Conway“, sagte Prilicla plötzlich. „Die beiden Überlebenden kommen durch den Korridorkäfig auf euch zu. Sie bewegen sich sehr rasch.“
    Sie sahen hinüber zur Käfigsektion mit ihrem kreischenden und hämmernden Wald aus Metallpfählen und Balken. Der Kapitän griff nach seinem Schneidbrenner. „Prilicla, können Sie sagen, ob der FSOJ den Blinden verfolgt?“
    „Tut mir leid, Freund Fletcher“, antwortete der Empath. „Sie sind nahe beieinander. Ein Wesen strahlt Ärger und Schmerz aus, das andere große Angst, Frustration und jene Art von emotionaler Strahlung, die ein Zeichen großer Konzentration ist.“
    „Das ist mehr als eindeutig!“ schrie Fletcher, um den plötzlich zunehmenden Lärm des Korridormechanismus zu übertönen. „Wir müssen den FSOJ töten, wenn wir den Blinden retten wollen. Ich werde die Schleuse öffnen …“
    „Nein, warten Sie!“ sagte Conway schnell. „Wir haben noch nicht alles bedacht. Wir wissen überhaupt nichts über die FSOJ’s, die Beschützer. Wir müssen denken. Konzentrieren wir uns gemeinsam. Nur eine Frage: Was sind die Beschützer? Wen beschützen sie, und warum? Warum sind sie so wertvoll für die Blinden? Er hat einmal geantwortet, vielleicht antwortet er wieder. Konzentration!“
    In diesem Augenblick erschien der FSOJ an der Biegung des Korridors, und er bewegte sich rasch, trotz der Pfähle und Pflöcke, die unaufhörlich auf seinen Körper einschlugen. Die vier klauenbewehrten Tentakel zuckten hin und her, zerrten an den Pflöcken und verbogen diese, einen oder zwei riß er sogar aus den Halterungen. Der Lärm war unbeschreiblich. Der FSOJ durchrannte den Kurs nicht gerade, dachte Conway grimmig, als er die Wunden sah, die zwischen den Kratzern und Schrammen klafften, doch er bewegte sich erstaunlich rasch, betrachtete man seinen Zustand. Plötzlich fühlte er eine Hand, die an seiner Schulter rüttelte.
    „Doktor, Ma’am, sind Sie beide taub?“ schrie Fletcher ihnen zu. „Gehen Sie zurück zur Luftschleuse!“
    „Einen Moment noch, Kapitän“, sagte Murchison und schüttelte Fletchers Hand ab. Danach richtete sie ihren Recorder auf den FSOJ. „Ich möchte das auf Band festhalten. Dies ist nicht die Umgebung, in der ich ein Kind zur Welt bringen wollte, aber ich glaube, ihm hat man keine andere Wahl gelassen … Seht!“
    Der FSOJ hatte nun den Teil des Korridors erreicht, den Fletcher teilweise mit dem Schneidbrenner bearbeitet hatte. Ohne Hindernisse warf das Tier sich auf das ohnehin schon angeschlagene Gitter und war plötzlich über ihnen, schwerelos schwebend nun, da die Korridormechanismen es nicht mehr zu Boden preßten. Immer wenn ein Tentakel eine Wand berührte, strauchelte und überschlug es sich
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