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Das alte Königreich 03 - Abhorsen

Titel: Das alte Königreich 03 - Abhorsen
Autoren: Garth Nix
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benötigen, um den Antrag ablehnen zu können. Wir müssen an seiner Gartenparty teilnehmen!«
    »In diesem Nebel?«, fragte Touchstone. »Wie will er da eine Gartenparty veranstalten?«
    »Indem er und seine Gäste das Wetter ignorieren«, erklärte Sabriel. »Wir werden herumstehen, plaudern, grünen Absinth trinken, in hübschen Formen ausgestochene Karotten knabbern und so tun, als amüsierten wir uns großartig.«
    »Karotten?«
    »Ein Spleen von Dawforth, den er seinem Swami verdankt«, antwortete Sabriel. »So habe ich es jedenfalls von Sulyn gehört.«
    »Sie muss es wissen«, murmelte Touchstone und verzog das Gesicht, jedoch nicht wegen Suyln, sonder wegen der rohen Karotten und des grünen Absinths. Sulyn war eine von Sabriels alten Schulfreundinnen, die ihnen schon sehr geholfen hatte: Wie andere, die vor zwanzig Jahren das Wyverley College besucht hatten, hatte sie miterlebt, was geschah, wenn Freie Magie eingesetzt und so stark wurde, dass sie die Mauer überquerte und in Ancelstierre außer Kontrolle geriet.
    »Wir werden gehen, Damed«, bestimmte Sabriel. »Aber es wäre angebracht, den Plan, über den wir gesprochen haben, in die Tat umzusetzen.«
    »Entschuldigt, Abhorsen«, erwiderte Damed, »aber ich bin nicht sicher, dass er für Eure Sicherheit von Vorteil ist. Ich glaube eher, er macht alles nur noch schlimmer.«
    »Aber wir werden mehr Spaß haben«, erklärte Sabriel. »Stehen die Wagen bereit? Ich werde nur noch in Stiefel und einen Mantel schlüpfen.«
    Damed nickte widerwillig und verließ den Raum. Touchstone wählte einen dunklen Mantel aus, der mit anderen über eine Chaiselongue drapiert war, und schlüpfte hinein. Sabriel tat es ihm gleich, nachdem sie einen Herrenmantel gewählt hatte; dann setzte sie sich, um ihre Schuhe gegen Stiefel zu tauschen.
    »Damed macht sich nicht grundlos Sorgen«, sagte Touchstone, während er Sabriel die Hand reichte. »Und der Nebel ist sehr dicht. Wären wir zu Hause, hätte ich keine Zweifel, dass dieser Nebel das Werk eines bösartigen Zaubers ist.«
    »Der Nebel ist ganz natürlich«, versicherte ihm Sabriel. Sie standen dicht beisammen und knüpften jeweils das Halstuch des anderen, ehe sie einander flüchtig, aber zärtlich küssten. »Doch ich gebe zu, dass er gegen uns genutzt werden kann. Aber ich stehe so dicht davor, eine Allianz gegen Corolini zu schmieden! Wenn Dawforth mitmacht und die Sayres sich heraushalten…«
    »Das ist kaum zu erwarten, ehe wir ihnen beweisen können, dass wir ihren geliebten Sohn und Neffen nicht entführt haben«, brummte Touchstone, doch seine Aufmerksamkeit galt seinen Pistolen. Er vergewisserte sich, dass beide geladen und schussbereit waren. »Ich wünschte, ich wüsste mehr über diesen Führer, den Nicholas sich genommen hat. Ich bin sicher, den Namen Hedge schon mal gehört zu haben… aber in keinem erfreulichen Zusammenhang. Wären wir ihnen doch nur auf der großen Südstraße begegnet!«
    »Ich bin sicher, wir werden bald von Ellimere hören«, beruhigte ihn Sabriel, während auch sie ihre Pistolen überprüfte. »Vielleicht sogar von Sam. Wir müssen diese Angelegenheit der Vernunft unserer Kinder überlassen und uns um das kümmern, was vor uns liegt.«
    Bei der Erwähnung der Vernunft ihrer Kinder schüttelte Touchstone resigniert den Kopf. Dann reichte er Sabriel einen grauen Filzhut mit schwarzem Band, ähnlich dem seinen, und half ihr, den kleinen krempenlosen Hut abzunehmen und ihr Haar hochzustecken, damit es unter dem größeren Hut nicht hervorlugte.
    »Fertig?«, fragte er, als sie den Gürtel ihres Mantels schloss. Mit ihren Hüten, den hochgezogenen Kragen und den Schals unterschieden sie sich nicht von Damed und ihren anderen Wächtern, so wie sie es beabsichtigt hatten.
    Zehn Leibwächter warteten im Freien, die Fahrer der zwei schwer gepanzerten Hedden-Hare-Autos nicht mitgerechnet. Sabriel und Touchstone schlossen sich ihnen an, und die zwölf drängten sich so dicht zusammen, dass mögliche feindliche Beobachter im Nebel kaum erkennen konnten, wer denn nun wer war.
    Je zwei Personen stiegen in den Fond der beiden Wagen, während die restlichen acht sich auf den Trittbrettern hielten. Die Fahrer hatten die Motoren bereits seit einiger Zeit laufen lassen; aus den Auspuffen drang ein warmer, gleichmäßiger Strom hellerer Abgase in den Nebel.
    Auf ein Zeichen Dameds setzten die Wagen sich die Auffahrt entlang in Bewegung. Auf ihr Hupen hin öffneten die Wachen das Tor, und die
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