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Das abartige Artefakt

Das abartige Artefakt

Titel: Das abartige Artefakt
Autoren: Christian von Aster
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das Kupfer leitet die Blitze ins Innere der Rüstungen. Diese Ungetüme waren gegen jede einzelne Falle gefeit. Bis auf die letzte. Denn die waren sie selbst…“
    Blechboldt nickte. Dabei schien er seinen gebrochenen Arm beinahe vergessen zu haben.
    „Er war wirklich ein verdammtes Genie, dieser Pilzgrimm“, sagte er bewundernd.
     

INTERMEZZO
     
     
     
    Begleitet von den Mitgliedern der freiwilligen Felswehr erreichte der gefesselte Verwalter das geheime Quartier der Bewahrer. Um in den Gängen kein Aufsehen zu erregen, hatten sie ihm einen Sack über den Kopf gezogen, unter dem er sich so seine Gedanken gemacht hatte.
    Er hatte recht daran getan, niemandem zu trauen. Die ganze Zeit über hatte er es gewusst. Und am Ende war es der tiefschwarze Menhir gewesen, der ihn verraten hatte. Womöglich hätte er noch einen vierten Menhir gründen sollen, der den dritten hätte überwachen können. Aber über kurz oder lang hätte der ihn auch verraten. Nein, er hatte zu Recht allen misstraut. Seinem Volk, seiner Garde, seinen Orakeldeutern und selbst den Göttern. Er würde diesen Weg weitergehen. Und wenn er am Ende sich selbst misstrauen musste.
    Das geheime Quartier der Begnadeten Bewahrer lag unter der Ebene des Verwalters, am Ende eines ebenso geheimen Ganges, wo die kleine Gruppe nun an einer zweiflügeligen, niedrigen Steintür anlangte, die von zwei Gardisten bewacht wurde.
    Der Anführer der Bewacher des Verwalters wandte sich an die beiden: „Hier kommt ein weiterer Zwerg, der dazu bestimmt ist, inmitten der Bewahrer die Geheimnisse der Zwergenheit zu hüten.“
    „Langsam wird es voll in dem Quartier“, sagte einer der Wächter, während er das Tor aufschloss.
    Sein Gegenüber aber winkte ab.
    „Mach dir keine Sorgen. Ich glaube, das ist jetzt wirklich der Letzte.“
    Murrend öffnete die Wache das Tor und ließ die kleine Gruppe ein.
     
     
    Hinter dem steinernen Tor befand sich eine Halle mittlerer Größe. Sie wurde von drei riesigen bauchigen Säulen gestützt, die jeweils einen Durchmesser von gut zehn Zwerg hatten. All das aber ließ sich zunächst nur erahnen, da es in der Halle vollkommen dunkel war und das einzige Licht vom Gang vor der Tür ins Innere fiel.
    Genauso war es auch gedacht gewesen. Denn im Dunkeln ließen sich Geheimnisse am besten bewahren. Aus der Dunkelheit drang das leise Flüstern von zahlreichen Stimmen. Es war nicht zu verstehen, was sie sagten, aber es waren viele. Zwerge, deren Worte niemals bis vor die Tür der Höhle dringen würden.
    Die Begnadeten Bewahrer.
    Der Anführer der Felswehrgardisten herrschte die Türwächter an: „Holt den Eisenhauer. Ich möchte hier nicht länger bleiben als nötig.“
    Wenige Schläge später tauchte aus dem Gang vor dem Tor ein buckliger Zwerg mit Hammer, Amboss und einer magischen Esse am Gürtel auf. Auf seinem Rücken trug er eine metallene Kiepe, in der einige Stränge vorgeglühten Eisens glommen.
    „Hier, Schmied. Das wird der letzte Bewahrer sein.“ Der Anführer der Gardisten deutete auf den gefesselten Verwalter in ihrer Mitte.
    „Das will ich doch hoffen“, knurrte der Schmied. „Machen auch so schon genug Arbeit, diese Geheimniskrämer.“
    Missmutig ergriff der bucklige Schmied die ihm dargebotene Fackel und betrat die Höhle, in der die Begnadeten Bewahrer sie erwarteten.
    Im nächsten Augenblick erhellte das Licht der Fackel den Raum, und hunderte Zwergewaren zu erkennen, die nebeneinander und übereinander an die Säulen und Wände der Halle geschmiedet waren.
    Unter ihnen waren auch Schnappsagk Silberkies, der Steinhauer des Verwalters, die Schaumdeuter und jene zweihundert Zwerge,die kürzlich erst die goldene Orakelhöhle errichtet hatten. Sie alle waren hier unten. Alle, die der Verwalter innerhalb der letzten paar Schichten hier hinuntergeschickt hatte. Die Gefangenen blinzelten in das Licht der Fackel. Ihre Augen hatten sich längst an die ewige Dunkelheit in der Höhle gewöhnt. Sie waren vom Großen Verwalter hierhergeschickt worden, damit sie in dieser Höhle die großen Geheimnisse der Zwergenheit bewahrten. Und sie machten ihre Sache wirklich gut. Keines ihrer Geheimnisse drang nach draußen.
    Die Gardisten suchten eine freie Stelle für den Verwalter und fanden schließlich eine im oberen Bereich der mittleren Säule. Während der Schmied sich eine Leiter suchte und das Eisen vorbereitete, wurde dem Verwalter der Sack vom Kopf gezogen.
    Im spärlichen Licht der Fackel erkannten ihn erst nur wenige der
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