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Das abartige Artefakt

Das abartige Artefakt

Titel: Das abartige Artefakt
Autoren: Christian von Aster
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mystische Mistkäfer. Und die haben ihn dann zu dir gebracht. Was auch immer, dieser Stein ist ein chronischer Lügner. Und wir sind sicher nicht die einzigen Blödbärte, die auf ihn hereingefallen sind.“
    Sie schwiegen betreten und Nattergriff suchte weiter.
    Schließlich fand der Dieb zwischen den Werkzeugen ein Messer und kam damit zu den Gefesselten hinübergeeilt.
    „Stein hin oder her, egal, wer er ist, das Problem sind diese riesigen Kupferdinger. Wenn ihr frei seid, dann können wir sie womöglich noch aufhalten…“
    Blechboldt schüttelte den Kopf.
    „Aufhalten? Hast du sie gesehen? Ein einstürzender Stollen könnte diese Dreckskerle nicht aufhalten!“
    Nattergriff nickte nachdenklich.
    „Ich gebe zu, dafür muss ich mir noch etwas einfallen lassen, aber mit etwas Glück…“ Er beugte sich zum Allerhöchsten hinab, um dessen Fesseln durchzuschneiden, als Fazzgadt den Kopf in Richtung des gemeinen Ganges wandte und laut ausrief: „Bei den Altvorderen und dem heiligen Hammer! Schaut nur! Was zum Rost ist das?“
    Alle folgten seinem Blick.
    Von Klammgluth, Kiesgrimm und Eisengilb war noch nichts zu sehen. Aber was immer sie im Inneren des Ganges getan hatten, hatte eine sehr eigentümliche Reaktion hervorgerufen, welche die Gefangenen nun aus einiger Entfernung am Ausgang des Ganges beobachten konnten.
    Bis auf Glimmboldt, der gelangweilt an seinen Fesseln zu nagen begann, und den Schrauber, der angestrengt versuchte, beide Augen auf seine Nasenspitze zu richten, konnte keiner sich dem Anblick entziehen: Dünne blaue Blitze tosten aus dem Gang hervor. Sie verursachten keinerlei Geräusche, aber ihre vernichtende Gewalt war förmlich zu spüren.
    Kaum dass Nattergriff alle Fesseln gelöst hatte, erhoben sie sich und schlichen vorsichtig zum Gang hinüber.
    Und dann erkannten sie den Ursprung der Blitze.
    Am Ende des verwüsteten Ganges, in dem die Reste der ausgelösten Fallen rauchten, sahen sie die Tür zur kryptischen Kammer. Die Kupferkrieger hatten sie aus den Angeln gerissen und waren hineingegangen. Aus ihrem Inneren züngelten ihnen die Blitze entgegen. Selbst auf die Entfernung war die unglaubliche Energie noch zu spüren.
    Blechboldt rieb sich den lädierten Arm und blinzelte in das grelle, elektrisierende Blau.
    „Beim Schmied!“, rief er. „Ich weiß, was das ist, das… ist Blitzkäferessenz!“
    „Blitzkäferessenz?“ Fazzgadt runzelte die Stirn, und auch die anderen sahen den Ferkelbändiger fragend an. Ohne den Blick vom gemeinen Gang und dem fesselnden Schauspiel der tanzenden Blitze abzuwenden, versuchte Blechboldt, es ihnen zu erklären.
    „Wir benutzen Blitzkäfer, um tollwütige Erzferkel zu betäuben. Ein einzelner Käfer reicht für ein ausgewachsenes Tier aus und unter Umständen sogar für einen Zwerg. Aber das da… das muss die Essenz von Hunderten von Käfern sein!“
    In diesem Moment sahen sie eine der kupfernen Gestalten aus der Kammer heraustorkeln. Aus dem Inneren der Rüstung stieg Rauch auf, und der Geruch verbrannten Fleisches hing in der Luft und wurde bis zu den Gefangenen herübergeweht. Dann kippte der Koloss nach vorn und schlug scheppernd auf dem Steinboden auf.
    Kurz darauf sahen sie den zweiten kupfernen Koloss in den Gang hinauswanken und zusammenbrechen.
    Mit offenen Bärten staunten die Zwerge über das, was im Schein des zuckenden blauen Lichtes vor ihren Augen geschah. Dann erst schien Blechboldt wirklich zu begreifen.
    „Beim großen Geröll, dieser Pilzgrimm muss wahrhaft ein Genie gewesen sein!“, rief er.
    Fazzgadt und der Allerhöchste blickten den Ferkelbändiger fragend an. Und der war so begeistert von seiner Erkenntnis, dass er sich nicht zweimal bitten ließ.
    „Kupfer!“, sagte er. „Um die tollwütigen Tiere zu betäuben, benutzen wir Kupferrohre, in denen die Blitzkäfer stecken. Das Metall überträgt ihre Kraft und leitet sie weiter. Mit diesen Rohren lässt sich ihre Kraft gezielt freisetzen. Die Griffe muss man freilich mit Leder umwickeln, damit man das Ganze nicht selbst abbekommt.“
    Der Höchste versuchte, den Worten des Ferkelbändigers zu folgen. Sein Blick fiel auf die am Boden liegenden Kolosse, und auch er begriff.
    „Du meinst…?“
    „Genau! Pilzgrimm hat die Kolosse tatsächlich gebaut, damit sie die Fallen des gemeinen Ganges überwinden. Aber für den Fall, dass sie in die falschen Hände geraten, hat er vorgesorgt. Und zwar mit Blitzkäferessenz in der kryptischen Kammer!“
    Der Priester nickte.
    „Und
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