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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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ver­gif­ten, bis wir mit Sub­stan­zen voll­ge­pumpt sind, die un­ser Le­ben dras­tisch ver­kür­zen. So sieht es aus«, sag­te Svet­la­na, »da greift doch ein Rad ins an­de­re.«
    »Ich sehe«, sag­te der Po­li­ti­ker, »die­se Dis­kus­si­on führt zu nichts. Sie verste­hen ein­fach nicht, in wel­chem Di­lem­ma die Welt steckt. Die Bil­der­ber­ger sind die Ein­zi­gen, die uns alle aus der Kri­se ho­len kön­nen. Wir müs­sen ein­fach Ver­trau­en ha­ben.«
    »Mit uns mei­nen Sie si­cher­lich die Eli­te­men­schen, die zum Schluss üb­rig blei­ben wer­den, nicht wahr? Aber wie ich schon sag­te, mein Land wird es nicht zu­las­sen, dass esso­weit kom­men wird«, sag­te Ana­sta­si­ja.
    Kas­par be­ob­ach­te­te sie arg­wöh­nisch. Er hat­te eine ganz gute Men­schen­kennt­nis und spür­te, dass sich von Ana­sta­si­ja aus­ge­hend der nächs­te Eklat an­kün­dig­te. Er sah zur Uhr, um fest­zus­tel­len, wie lan­ge die Sen­dung noch lie­fe. Lan­ge fünf Mi­nu­ten, in de­nen sehr viel pas­sie­ren konn­te.
    »Un­se­re Sen­de­zeit geht all­mäh­lich zu Ende«, sag­te Kas­par. »Wir soll­ten des­halb zum Ab­schluss kom­men. Eine Lö­sung wer­den wir oh­ne­dies nicht er­zie­len. Mir war es wich­tig, dass wir die Öf­fent­lich­keit auf­klären, ihr zu­min­dest einen Denk­an­stoß ge­ben.«
    »Für mich ist es erst zu Ende«, sag­te Ana­sta­si­ja, »wenn ich ein Ex­em­pel sta­tu­iert habe, um die In­ter­es­sen mei­nes Staa­tes zu un­ter­mau­ern.«
    »Was mei­nen Sie da­mit?«, woll­te Kas­par wis­sen, der nichts Gu­tes ahn­te.
    Un­auf­fäl­lig und lang­sam schob Ana­sta­si­ja ihre rech­te Hand in ihre Hand­ta­sche, bis sie einen me­tal­li­schen Ge­gen­stand er­tas­te­te. Sie sah in die Run­de, ob sie je­mand da­bei be­ob­ach­te­te. Alle sa­hen sie an, doch kei­ner blick­te auf die Hand­ta­sche.
    Jetzt ging al­les un­er­war­tet schnell. Blitz­ar­tig sprang sie auf, wo­bei ihre Ta­sche zu Bo­den fiel, stell­te sich di­rekt vor den Po­li­ti­ker und feu­er­te aus nächs­ter Nähe aus ei­ner klein­ka­lib­ri­gen Pi­sto­le. Sie traf den Po­li­ti­ker mit­ten in sei­ne Stirn. Er sack­te zur Sei­te in Rich­tung Kas­par, der ihn auf­fing. Aus der Wun­de rann kein Blut, da er so­fort tot ge­we­sen war. Kas­par wur­de speiübel. Ein ver­such­ter Mord und ein Mord, bei­des vor lau­fen­den Ka­me­ras, das war zu viel.
    »Wer­bung!«, brüll­te der Re­gis­seur, der die Sen­dung so­fort ab­bre­chen ließ. Vor ei­ner Stun­de noch hät­te er sich nichtträu­men las­sen, dass der Tag mit ei­nem Skan­dal son­der­glei­chen en­den wür­de. Er sah schon die Schlag­zei­len vor sich, die am nächs­ten Tag sei­nen Sen­der in den Dreck zie­hen wür­den. Könn­te es für ihn das Aus be­deu­ten? Viel­leicht wür­de bei der Sen­sa­ti­ons­gier der Men­schen aber auch das Ge­gen­teil ein­tre­ten und dem Sen­der eine un­ge­ahn­te Ein­schalt­quo­te be­sche­ren. Es war ihm zu­wi­der, dass da­durch die­se Skan­dal­sen­dung wo­mög­lich noch zig­fach wie­der­holt wer­den könn­te. Erst ein­mal rech­ne­te er da­mit, dass je­den Au­gen­blick das Te­le­fon läu­ten könn­te und sein In­ten­dant ihn zu ei­ner Stel­lung­nah­me auf­for­dern wür­de.
    Zum zwei­ten Mal an die­sem Abend muss­te die Po­li­zei zum Funk­haus fah­ren, um eine Ver­haf­tung vor­zu­neh­men. Dies­mal war das Auf­ge­bot al­ler­dings sehr viel größer als beim ers­ten Mal. Auch ein Not­arzt traf ein, der al­ler­dings für das Op­fer nichts mehr tun konn­te.
    We­nig später nahm die Spu­ren­si­che­rung ihre Ar­beit auf, während Kri­mi­nal­be­am­te mit den Zeu­gen­ver­neh­mun­gen be­gann. Al­les ge­riet durch­ein­an­der. Eine sol­che Auf­re­gung hat­te es im Fern­seh­stu­dio noch nie­mals ge­ge­ben. Ei­ner der Be­am­ten ließ sich einen Mit­schnitt aus­hän­di­gen. Auch das war eine Sel­ten­heit, dass ein Mord in bes­ter Fern­seh­qua­li­tät und wie nach Dreh­buch fest­ge­hal­ten wor­den war. Einen bes­se­ren Be­weis, der noch dazu ge­richt­staug­lich war, konn­te es nicht ge­ben. Es er­leich­ter­te die Ar­beit der Kri­po­be­am­ten un­ge­mein, die da­durch mit ih­ren Be­fra­gun­gen sehr ober­fläch­lich
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