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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt
Autoren: Terry Pratchett , Ian Stewart , Jack Cohen , Erik Simon
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Universität.
    Gelegentlich bewegten sich Teile von ihr, beziehungsweise von »ihm«. Ponder Stibbons hatte es schon vor einer ganzen Weile aufgegeben, verstehen zu wollen, wie Hex funktionierte. Vermutlich war Hex die einzige Entität im Universum, die verstand, wie Hex funktionierte.
    Irgendwo im Innern von Hex geschah Magie. Zauberformeln wurden nicht auf ihre Bestandteile wie Kerzen, Stäbe und Sprechgesänge reduziert, sondern darauf, was sie bedeuteten . Es passierte zu schnell, um es zu beobachten, und vielleicht auch zu schnell, um es zu verstehen. Nur in einem Punkt war Ponder sicher: Leben spielte bei den Vorgängen eine wichtige Rolle. Wenn Hex tief nachdachte, kam ein hörbares Summen von den Bienenstöcken an der Rückwand, wo Schlitze ihnen Zugang zur externen Welt gewährten, und alles hörte auf zu funktionieren, wenn man das Ameisenvolk aus dem großen gläsernen Labyrinth in der Mitte des Apparats entfernte.
    Ponder hatte seine magische Laterne für eine Präsentation aufgestellt. Er mochte Präsentationen. Eine Präsentation führte dazu, dass für einen kurzen Moment im Chaos des Universums alles gut organisiert wirkte.
    »Hex hat die Geschichte der Rundwelt mit der letzten Version verglichen«, verkündete er, als die Zauberer Platz nahmen. »Dabei hat er wichtige Veränderungen bemerkt, die im so genannten neunzehnten Jahrhundert begannen. Bitte das erste Bild, Rincewind.« Ein gedämpftes Brummen ertönte von hinter der Laterne, und das Bild einer dicklichen, älteren Frau erschien auf der Leinwand. »Das ist Königin Victoria, Herrscherin des Britischen Reichs.«
    »Warum zeigt ihr Kopf nach unten?«, fragte der Dekan.
    »Vielleicht deshalb, weil es auf einer Kugel eigentlich kein Oben gibt«, erwiderte Ponder. »Aber ich wage zu vermuten, dass das Bild falsch herum eingeschoben wurde. Das nächste Bild bitte, und pass besser auf.« Grummel, klick. »Ah, ja, dies ist eine Dampfmaschine. Während der Herrschaft von Victoria kam es zu wichtigen Entwicklungen bei Wissenschaft und Technik. Es war eine aufregende Zeit. Allerdings … Nächstes Bild, bitte.« Grummel, klick.
    »Falsches Bild!«, rief Ridcully. »Es ist gar nichts zu sehen!«
    »Aha, nein, Herr«, sagte Ponder fröhlich. »Auf diese dynamische Weise soll gezeigt werden, dass die gerade beschriebene Periode gar nicht stattfand. Sie sollte stattgefunden haben, aber das ist nicht der Fall. Bei dieser Version der Rundwelt wurde das Britische Reich nicht so groß, und die anderen Entwicklungen waren weniger bedeutsam. Die große Welle der Entdeckungen lief aus. Es begann eine Zeit der Stabilität und des Friedens.«
    »Klingt gut«, kommentierte Ridcully und bekam dafür einen Chor aus »Hört, hört!« von den anderen Zauberern zu hören.
    »Ja, Erzkanzler«, sagte Ponder. »Und auch wieder nein . Den Planeten verlassen, erinnerst du dich? Die große Eiszeit in fünfhundert Jahren? Auf dem Land überleben keine Lebensformen größer als eine Küchenschabe?«
    »Niemand hat sich darum gekümmert?«, fragte Ridcully.
    »Nicht bis es zu spät war, Herr. In der Welt, die wir verließen, erreichten die Menschen nur siebzig Jahre nach dem ersten Flug den Mond.«
    Ponder blickte in leere Gesichter.
    »Das war eine bemerkenswerte Leistung«, fügte er hinzu.
    »Wieso?«, fragte der Dekan. » Uns hat das keine Mühe bereitet.«
    Ponder seufzte. »Auf einer Kugel sind die Dinge anders, Herr. Dort gibt es keine magischen Besen und fliegenden Teppiche. Man erreicht den Mond nicht einfach, indem man vom Rand springt und versucht, auf dem Weg nach unten der Schildkröte auszuweichen.«
    »Wie haben es jene Menschen angestellt?«, fragte der Dekan.
    »Sie verwendeten Raketen.«
    »Meinst du die Dinger, die emporfliegen und in einem bunten Lichterreigen auseinander platzen?«
    »So war es zu Anfang, Herr, aber zum Glück fanden sie eine Möglichkeit, die Raketen am Auseinanderplatzen zu hindern. Das nächste Bild, bitte …« Auf der Leinwand erschien ein Gebilde, das nach alten Pantalons aussah. »Ah, dies ist unser alter Freund, die Hose der Zeit. Darüber wissen wir alle Bescheid. Das bekommt man, wenn die Geschichte in zwei Richtungen verläuft. Wir müssen jetzt herausfinden, warum es zu der Teilung kam. Das bedeutet, dass ich …«
    »Nähern wir uns jetzt der Stelle, an der du Quanten erwähnst?«, warf Ridcully rasch ein.
    »Ich fürchte, das steht kurz bevor, Herr, ja.«
    Ridcully stand auf und raffte seine Umhänge. »Ah. Ich glaube, ich
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