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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous
Autoren: Joe Schreiber
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Kollisionswarnungen des Schiffs hinweg hörte Zo, wie von der Unterseite von einem der Flügel Stahl absplitterte. »Wer schießt da auf uns?«, fragte sie.
    »Scabrous' Perimeterkanonen«, rief der Mann, ehe er den Kopf ruckartig wieder nach vorn wandte. Auf seinem Gesicht zeichneten sich pulsierende rotweiße Notfallsignale ab. »Da unten.«
    Zo packte die Rückenlehne des Pilotensessels und starrte durch das Sichtfenster der Kanzel hinaus. Das, was sie weiter unten sah, genügte, dass ihr das Blut in den Adern gefror. Sie schwebten immer noch über dem Planeten, nicht mehr als einen halben Kilometer über der von Schneestürmen gebeutelten Oberfläche von Odacer-Faustin. Die schweren Geschütze zwischen den eingestürzten Tempeln und den Steingebäuden, die aus dem Boden gedrungen waren, schwangen gerade herum, kippten nach hinten, um ihre Läufe in die Höhe zu richten, und Energiestrahlen beharkten das Schiff mit schweren Artilleriesalven.
    »Bring uns hier raus!«, rief Zo.
    »So einfach ist das nicht! Die decken den ganzen oberen Horizont mit massivem Sperrfeuer ein!«
    »Wie bitte?«
    »Die wollen uns nicht abhauen lassen!« Frode wirbelte wieder herum und suchte ihren Blick. Seine Augen waren überraschend blau. »Und ich kann die Deflektorschilde dieses Schrotthaufens nicht mehr lange aktiv halten!«
    »Wo ist Tulkh?«, fragte Zo.
    »Wer?«
    »Der Whiphide! Der Kerl, dem dieses Schiff gehört!«
    Der HK antwortete nicht sofort. Zo kämpfte gegen den Drang an, das Ding an seinen Prozessoren zu packen und durchzuschütteln. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Whiphide untätig mitansah, wie Sith-Kanonen sein Schiff in Stücke sprengten, doch sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er davongestapft war, und wenn der Droide irgendetwas darüber wusste ...
    »Kannst du die Kanonen deaktivieren?«, fragte sie.
    Der HK stieß ein tiefes, resigniertes Brummen aus. »Nicht aus der Ferne ... nicht mehr.«
    »Wie können wir sie dann ausschalten? Die pusten uns noch vom Himmel!«
    »Das Hauptkontrollsystem befindet sich im Innern des Turms«, berichtete der Droide. »Möglicherweise bin ich in der Lage, das System manuell außer Kraft zu setzen. Aber das würde bedeuten...«
    BUMM! Eine weitere Salve, die heftigste bislang, hämmerte von unten in die Mirocaw, kippte das Schiff beinahe zur Seite. Zo fiel auf den Kopilotensessel und schnallte sich an, zog das Sicherungsgeschirr fest um Schultern und Hüfte. Jetzt sah sie ganze Reihen von Durastahlgeschützen unten aus dem Schnee ragen, während die Kanonen eine Woge roten, pulsierenden Lichts nach der anderen zum Schiff emporspien.
    »Bring uns runter!«, rief sie Frode zu und deutete quer über das Gelände zu der Stelle, wo Scabrous' Turm einem einzelnen schwarzen, anklagenden Finger gleich nach ihnen stieß. Frode für seinen Teil hatte keine Einwände, sondern rammte den Steuerknüppel hart zur Seite, sodass die Mirocaw nach unten in die Tiefe schoss, über die Gebäude der Akademie hinwegjagte und dann wieder höher stieg.
    Eine Sekunde lang tauchte die Spitze des Turms zwischen den Bauten auf wie eine flache schwarze Scheibe, die von Lichtern von unten umringt war, und ein scharfes, kratzendes Husten von Metall auf Metall ertönte, als die Landestützen der Mirocaw auf dem Dach des Turms aufsetzten. Eine weitere Salve Blasterfeuer bombardierte die Luft direkt vor ihnen. Der Letzte der Schüsse krachte in die Seite des Schiffs, prallte davon ab. Ein neues schrilles Heulen erscholl, das zusehends leiser wurde und schließlich ganz verstummte, als auch der Letzte der Deflektorschilde versagte.
    »Beeilung«, schnappte Frode grimmig. »Hier oben halten wir keine dreißig Sekunden länger durch.«
    Der HK war bereits aus dem Cockpit verschwunden, um sich zurück in den Frachtraum weiter unten zu begeben. Einen Moment später schrillte ein Alarm los, der vor einer geöffneten Luke warnte, und Zo und Frode starrten aus dem Cockpit auf die Turmspitze hinaus.
    »Nein«, keuchte sie.
    »Was ist?«
    Zo zeigte hin. In ihr breitete sich eine grässliche Kälte aus, während sich ihre Kehle vor Abscheu zusammenschnürte. Als sie zu den ersten zögerlichen grauen Wirbeln der Morgendämmerung hinausschaute, konnte sie bereits erkennen, wie das erste der Dinger aus der oberen Kammer des Turms aufs Dach hinaufkletterte, sich durch das kaputte Fenster in der obersten Etage wand und sich dem Schiff näherte. Ihr wurde klar, dass der Turm verseucht mit lebenden Toten war, dass
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