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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Autoren: Drew Karpyshyn
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geradewegs zwischen die Schulterblätter trafen.
    Medd blieb, wo er war, aktivierte sein Lichtschwert und spähte in die Schatten, die die Höhlenwände säumten. Außerstande, die Dunkelheit mit den Augen zu durchdringen, öffnete er sich der Macht - und wankte zurück, als hätte ihm jemand in den Magen geschlagen.
    Normalerweise spülte die Macht über ihn hinweg wie eine warme Woge weißen Lichts, die ihn stärkte, ihn zentrierte. Diesmal jedoch traf sie ihn wie eine eisige Faust in den Magen.
    Ein weiterer Blasterschuss schwirrte an seinem Ohr vorbei. Medd ließ sich auf die Knie fallen und kroch hinter der nächstbesten Felsformation in Deckung, bestürzt und verwirrt. Als Jedi hatte er sein ganzes Leben lang dafür trainiert, sich in einen Diener der Macht zu verwandeln. Er hatte gelernt, sich von der Hellen Seite durchdringen zu lassen, damit sie ihm Kraft gab, seine körperlichen Sinne verstärkte, seine Gedanken und Taten lenkte. Jetzt schien eben dieser Quell seiner Kraft ihn verraten zu haben.
    Er konnte Blasterladungen hören, die als Querschläger durch die Höhlenkammer zischten, als die Minenarbeiter das Feuer auf ihren unsichtbaren Gegner erwiderten, doch er verdrängte den Gefechtslärm aus seinem Bewusstsein. Er begriff nicht, was mit ihm passiert war. Er wusste bloß, dass er irgendeine Möglichkeit finden musste, dagegen anzukämpfen.
    Keuchend rezitierte der Jedi im Geiste die ersten Zeilen des Jedi-Kodex, bemüht, seine Fassung wiederzugewinnen. Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden. Das Mantra seines Ordens erlaubte es ihm, die Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Einige Sekunden später fühlte er sich gefasst genug, um erneut vorsichtig mit der Macht in Kontakt zu treten.
    Anstatt Frieden und Gelassenheit fühlte er bloß Zorn und Hass. Instinktiv setzte sein Verstand wieder ein, und Medd wurde klar, was geschehen war. Irgendwie war die Kraft, aus der er seine Stärke zog, von der Dunklen Seite verdorben worden, korrumpiert und vergiftet.
    Er konnte es noch immer nicht erklären, doch jetzt wusste er zumindest, wie er versuchen konnte, den Auswirkungen der Dunklen Seite zu widerstehen. Der Jedi verbannte seine Furcht und erlaubte der Macht abermals einem leisen, sorgsam kontrollierten Tröpfeln gleich durch ihn hindurchzufließen. Dabei konzentrierte er sich darauf, seinen Verstand von den Verunreinigungen zu säubern, die seine Sinne überwältigt hatten. Allmählich fühlte er, wie die Kraft der Hellen Seite über ihn hinwegspülte. wenn auch wesentlich schwächer, als er es gewohnt war.
    Er trat hinter den Felsen hervor und rief mit lauter Stimme:
    »Zeige dich!«
    Ein Blasterschuss zischte aus der Dunkelheit auf ihn zu. In letzter Sekunde wehrte er ihn mit dem Lichtschwert ab, um die Salve harmlos in die Ecke abzulenken - eine Technik, die er schon vor Jahren gelernt hatte, als er noch ein Padawan gewesen war.
    Zu nah, dachte er bei sich. Du bist langsam, zögerlich. Vertraue auf die Macht!
    Die Energie der Macht umschloss ihn, doch etwas daran fühlte sich falsch an. Ihre Stärke flackerte und verebbte wie bei einer von Statik heimgesuchten Übertragung. Irgendetwas -oder irgendjemand - störte seine Fähigkeit, sich zu fokussieren. Über sein Bewusstsein hatte sich ein dunkler Schleier herabgesenkt, der seine Gabe beeinträchtigte, die Macht für seine Zwecke zu nutzen. Für einen Jedi gab es nichts Furchterregenderes, doch Medd hatte nicht die Absicht, den Rückzug anzutreten.
    »Lass die Minenarbeiter in Ruhe!«, rief er. Seine Stimme gab nichts von der Unsicherheit preis, die er empfand. »Zeige dich, und stell dich mir!«
    Eine junge Iktotchi löste sich aus den Schatten in der hinteren Ecke der Höhle. In jeder Hand hielt sie eine Blasterpistole. Sie trug einen schlichten schwarzen Umhang, hatte ihre Kapuze jedoch nach hinten geworfen, um die nach unten geschwungenen Hörner freizulegen, die seitlich aus ihrem Kopf ragten und sich direkt über den Schultern zu einer scharfen Spitze hin verjüngten. Ihre rötliche Haut wurde von schwarzen Tätowierungen auf dem Kinn noch betont - vier spitzen, dünnen Linien, die Fangzähnen gleich von ihrer Unterlippe weg verliefen.
    »Die Minenarbeiter sind tot«, verkündete sie. Etwas Grausames lag in ihrer Stimme, als würde sie ihn mit diesem Wissen verhöhnen.
    Als Medd behutsam auf die Macht zurückgriff, um sein Bewusstsein auszudehnen, wurde ihm klar, dass sie recht hatte. Als würde er durch einen alles verdunkelnden Dunst
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