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DARLING, LASS DICH EROBERN

DARLING, LASS DICH EROBERN

Titel: DARLING, LASS DICH EROBERN
Autoren: Cindy Gerard
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leicht goldenen Schimmer von der Sommersonne hatte. Sie hatte vergessen, wie blau seine Augen waren. So blau wie der Himmel über Montana. Und er hatte immer noch diesen ein wenig übermütigen Ausdruck in den Augen. Es waren die Augen eines Freundes.
    Es tat ihr so gut, ihn zu sehen, auch wenn Shallie ihm das nie so offen sagen würde. Auf diese Weise hatte ihre Beziehung noch nie funktioniert. Denn schon als Mädchen hatte sie insgeheim gewusst, dass er es gern gesehen hätte, wenn aus ihrer Freundschaft mehr geworden wäre. Und das war sehr verführerisch gewesen. Aber sosehrsie auch in Versuchung gewesen war – und auch jetzt in Versuchung geraten könnte –, hatte sie keine Beziehung gebraucht, sondern einen Freund. Genauso wie sie jetzt einen Freund brauchte. Sie konnte es sich einfach nicht leisten, die Freundschaft zwischen ihnen aufs Spiel zu setzen. Das würde sie sich nie verzeihen.
    Außerdem wäre es ihr damals sehr leicht gefallen, sich in Mac zu verlieben. Und wenn sie ihn so ansah, würde es ihr heute immer noch sehr leicht fallen. So leicht, dass sie misstrauisch wurde. Denn sie hatte es in ihrem Leben noch nie leicht gehabt – insbesondere was Männer anging. Als es ihr damals so einfach erschienen war, ihren romantischen Gefühlen nachzugeben und sich bis über beide Ohren in Brad McDonald zu verlieben, hatte sie Sundown verlassen. Durch ihre Gefühle in Angst und Schrecken versetzt, war sie weggelaufen. Es wäre nicht gut ausgegangen, und das hätte sie nicht ertragen können. Und wenn es um Mac ging, konnte sie das auch heute nicht ertragen. Das war der Grund gewesen, warum sie den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte. Sie hatte einen klaren Schlussstrich ziehen müssen.
    „Ja, ich meinte erstaunlich gut“, antwortete Shallie bereitwillig und griff dann ihre vertraute Gewohnheit auf, sich gegenseitig ein wenig zu necken. „Einige Dinge ändern sich wohl nie. Du bist immer noch auf Komplimente aus.“
    „Was kann ich sagen? Ich habe nun mal ein großes Ego, das gestreichelt werden muss.“
    Das war nicht wahr. Eher war es überraschend, dass er es nicht hatte. Mac hatte sich selbst – oder sein Aussehen – nie wichtig genommen, obwohl er immer der attraktivste, sportlichste, klügste, männlichste und begehrteste Junge der Schule gewesen war. Nicht von ihr natürlich. Denn sie war stets sehr darauf bedacht gewesen, ihn wie einen Bruder zu behandeln. Dass ich jetzt hier mit Macan einem Tisch in einer ruhigen Ecke in seinem Restaurant „Spaghetti Western“ sitze, wäre schon Grund genug gewesen zurückzukommen, dachte Shallie. Sie hatte zunehmend das Gefühl, dass es trotz der Umstände, die sie zu ihrer Rückkehr nach Sundown veranlasst hatten, die richtige Entscheidung gewesen war.
    Mac war ihr bester Freund, und sie war inzwischen reif genug, nichts anderes in ihm zu sehen. Er war eine der wenigen Konstanten in ihrer wenig schönen Kindheit und Jugend gewesen und hatte sie über so manches hinweggetröstet. In diesem Moment wirkte er so wohltuend auf sie wie eine warme Decke in dieser kalten Winternacht Ende Dezember. Gefühle für ihn zu haben, die über diese wohltuende Sicherheit und Vertrautheit hinausgingen, konnte sie sich nicht leisten.
    „Mann, tut das gut, dich zu sehen“, sagte Mac und schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, dass sie tatsächlich hier war. „Also, was hat dich zurück nach Sundown gebracht, Schönheit?“
    Eine nahe liegende Frage. Ihr Herzklopfen war jedoch keine passende Antwort darauf. Auch wenn er ein guter Freund war, war sie noch nicht bereit, diese Information preiszugeben. Sowohl Scham als auch Schuldgefühle hielten Shallie davon ab, ihm von dem Baby zu erzählen. Zumindest im Augenblick. „Ich hatte einfach Sehnsucht, wieder einmal die verschneiten Berge zu sehen“, meinte sie ausweichend. Sie sah weg, als sie in seinen Augen lesen konnte, dass er ihr diese Erklärung nicht ganz abnahm. Mac hatte sie schon immer ein bisschen zu gut gekannt. Aber er hakte nicht nach, wofür sie ihm dankbar war.
    „Und um dich zu sehen natürlich“, fügte sie hinzu und erkannte plötzlich, wie sehr das der Wahrheit entsprach. Sie hatte ihn wirklich vermisst. Als Freund vermisst, und sie fühlte sich plötzlich ganz schlecht, weil sie all die Jahre nie den Kontakt zu ihm gesucht hatte. „Es tut mir leid,dass ich mich nie bei dir gemeldet habe.“
    Mac zuckte lässig mit den Achseln, als ob ihm das nichts ausgemacht hätte. Aber sie spürte, dass er
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