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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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entfernt und durch überarbeitete Neufassungen ersetzt.«
    Martin »Der Darkside Park sollte komplett aus der Historie von Porterville ausradiert werden.«
    Hudson »Ein ebenso ambitionierter wie illusorischer Plan. Man kann das kollektive Gedächtnis einer Stadt nicht einfach so auslöschen. Es bleiben immer Spuren zurück, geflüsterte Gerüchte, dunkle Erzählungen hinter vorgehaltener Hand. Doch zumindest war nun eine nahezu absolute Sicherheit der Basis gewährleistet.«
    Martin »Durch das ›Abidias Asylum‹ und sein streng abgesperrtes Areal.«
    Hudson »… unter dem sich – wie Sie schon richtig geschlussfolgert haben – diese Anlagen befinden.«
    Martin »Dann war das ›Abidias‹ von diesem Zeitpunkt an also das Macht-Instrument von Porterville. Einerseits als massive Festung zum Schutz der unterirdischen Anlagen. Und andererseits als hermetisch abgeriegeltes Gefängnis zur Verwahrung und ›Verwandlung‹ all derjenigen, die zu viel gesehen oder gehört haben.«
    Hudson »Beinahe. Die ›Verwandlung‹, wie Sie es nennen, wurde und wird nicht in der Klinik, sondern hier unten vollzogen. In der ›Halle der tausend Stimmen‹. Lediglich die ›Vorbehandlung‹ fand früher im Zimmer des Direktors statt.«
    Martin »Ich glaube, zu diesem Punkt will ich keine näheren Einzelheiten wissen …«
    Hudson »Ganz wie Sie wünschen.«
    Martin »Und … wieso musste die Klinik geschlossen werden?«
    Hudson »Ach, das war alles höchst ärgerlich. Eine heilsbeseelte Bürgerinitiative hatte es sich Anfang der 30er Jahre auf die Fahnen geschrieben, die ›humanitären Missstände‹ in der Klinik anzuprangern. Auf eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung wollten wir es nicht ankommen lassen. Denn selbst im Fall eines von uns arrangierten erfolgreichen Ausgangs wäre in der Zwischenzeit ein viel zu großer öffentlicher Schaden entstanden. Daher entschlossen wir uns zur offiziellen Schließung, in deren Folge das Gelände aber natürlich weiterhin abgesperrt und streng bewacht blieb.«
    Martin »Okay. Das mit der Stadtgründung, dem Park und der Anstalt habe ich jetzt einigermaßen auf die Reihe gekriegt. Aber was hat es mit diesen ›Urlaubern‹ auf sich?«
    Hudson »Nun, wie Sie sich vorstellen können, erlangte Porterville trotz höchster Geheimhaltungsstufe rasche Berühmtheit in gewissen privilegierten Kreisen. So dauerte es nicht lange, bis die ersten inoffiziellen Anträge auf Reise-Genehmigungen zur sagenumwobenen ›Stadt in der Vergangenheit‹ gestellt wurden. In streng reglementiertem Umfang und unter hohen Auflagen wurde diesen Gesuchen schließlich stattgegeben.«
    Martin »… was umgehend zu einem lukrativen Geschäft ausgebaut wurde.«
    Hudson »Alles hat seinen Preis, Martin. Aber seien Sie versichert: Jede Buchung kommt dem städtischen Haushalt und damit den Bürgerinnen und Bürgern von Porterville zugute. Jeder dieser Reise-Prospekte finanziert indirekt soziale Einrichtungen, Bauprojekte und kulturelle Angebote.«
    Martin »Das ist doch wieder einer dieser Versandhaus-Kataloge für Möbel …«
    Hudson »Entschuldigen Sie, ich vergaß. Hier, die Brille.«
    Martin »Wow! … Jetzt verstehe ich, wieso die meisten dieser Typen im Park so dämliche Sonnenbrillen getragen haben: Da steht ja plötzlich ein Text! ›Erleben Sie die Welt von gestern mit dem Service von morgen: Porterville – The Time Town.‹ Darunter Preise, Hotels, Programm-Angebote …«
    Hudson »Sie sehen – es ist für alles gesorgt. Seit Inkrafttreten des Reise-Erlasses finden in einem festen Turnus Passagier-Transfers aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion, Adel und Hochfinanz statt. Stets in kleinen Gruppen und natürlich strengstens abgeschirmt.«
    Martin »Das Ganze muss ja extrem aufwändig sein.«
    Hudson »In der Tat. Die Öffnung des Crenlynn-Tunnels erfordert die Freisetzung gewaltiger Energie-Ressourcen und bedarf entsprechend umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen.«
    Martin »Ein höchst exklusives Urlaubsvergnügen also.…«
    Hudson »Ihr jugendlicher Sarkasmus verleitet Sie zu unzulässiger Verkürzung. Wir transferieren durchaus nicht nur Touristen, sondern Personen vielfältigster Couleur: Wissenschaftler, Heimkehrer, Service-Kräfte und gelegentlich auch Watsons.«
    Martin »Watsons? Ich denke, das sind Kriminelle?«
    Hudson »Potenzielle Kriminelle, um genau zu sein. Zum Zeitpunkt ihrer Ankunft sind sie in der Regel noch im Säuglingsalter.«
    Martin »Was??«
    Hudson »Nicht so hitzig, Martin.
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