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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Junge! Du achtest nur auf Mikhails Interessen, und ich weiß es, auch wenn du selbst es nicht weißt. Er hat dich verzaubert, so wie alle andern. Er ist gefährlich, und man kann ihm nicht trauen! Er denkt zu viel!«
»Und genau das braucht Darkover - Männer, die denken.« Regis’ Gesicht war vor Zorn gerötet, aber seine Stimme war ruhig und fest. Danilos Haltung hinter ihm war angespannt, er war daraufgefasst, seinem Herrn beizustehen, und die Wächter am Eingang waren auf der Hut. Margaret fragte sich, ob in diesem Raum je Blut vergossen worden war, und hoffte, das ihres Onkels möge nicht das Erste sein. Ein Blick in Mikhails Gesicht sagte ihr, dass seine Gedanken in dieselbe Richtung gingen, dass es ihn zerriss, seinen Vater und seinen Onkel kurz vor einer Handgreiflichkeit zu erleben. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen und hätten sich nicht so viele Messer und Schwerter im Raum befunden, dann hätte Margaret der Vorstellung, dass zwei Männer in den Fünfzigern eine Rauferei anfingen, durchaus eine heitere Seite abgewinnen können. Aber die Lage war ernst, und sie wusste es. Mehr noch: Margaret war klar, dass sie mittendrin steckte -als Erbin der Domäne Alton war sie keine beliebige Beobachterin, sondern Teilnehmerin an einem Spiel, das sie nicht ganz verstand. An einem tödlichen Spiel, wenn sie die Miene der Männer richtig deutete. Sie konnte nicht länger teilnahmslos
und schweigend dabeisitzen. Sie warf Lew einen raschen Blick aus dem Augenwinkel zu und sah, dass er nickte, als wäre er ihren Gedanken gefolgt, auch wenn der Raum das verhinderte.
»Ich weiß, ich habe kein Recht zu sprechen, aber …»
»Dann sei still«, zischte Javanne.
»Nein. Zunächst möchte ich als Forscherin mit Universitätsausbildung darauf hinweisen, dass Regis meiner Ansicht nach seine Pläne noch nicht vollständig dargelegt hat, und es ist immer töricht, wenn man irgendwelche Theorien aufstellt, ohne alle Fakten zu kennen.« »Hör sich das einer an!« Dom Gabriels Gesicht hatte sich inzwischen so gerötet, dass seine Ohren fast purpurn waren. »Eine Forscherin mit UniversitätsausbildungAus irgendeinem Grund brachte dieser letzte Satz, den Gabriel zweifellos als äußerste Beleidigung gemeint hatte, Margaret zum Lachen. Alle, sogar Mikhail, sahen sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Ich wäre stolz, eine Entsagende zu sein, wenn ich nicht andere Pläne hätte.« Sie verstand ihren Onkel nun besser. Er hatte aus Gründen, die ihr unbekannt waren, ein gewaltiges Minderwertigkeitsgefühl, und er lebte seit Jahrzehnten mit einer dominanten Frau, die wahrscheinlich selten das tat, was er wollte. Margaret wusste plötzlich, dass er ihr Verhalten dem seiner Frau zu ähnlich fand und dass er sie mehr als alles andere beherrschen wollte, und sei es auch nur, weil er Javanne nie beherrschen konnte. Das erklärte auch seine spontane Ablehnung einer Verbindung zwischen ihr und Mikhail - Mik konnte er ebenfalls nicht beherrschen.
»Du kannst nicht beides haben, Onkel«, fuhr sie so ruhig fort, wie sie konnte. »Entweder ich bin wichtig, oder ich bin es nicht. Ich kann nicht nur dann wichtig sein, wenn es dir passt, und die restliche Zeit still sein.«
Gabriel fuhr Lew an. »Das ist alles deine Schuld!«
Lew lächelte bedächtig. »Sehr wahrscheinlich. Ich habe nicht versucht, einen schwachen und folgsamen Menschen aus ihr zu machen - dafür hatte sie von Anfang an zu viel von mir und ihrer Mutter in sich.« In seiner Stimme lag eine Ergriffenheit, als könne er zum ersten Mal ohne Schmerz und Reue an Thyra denken und erkennen, dass sie mehr war als die Frau, die er in Erinnerung hatte. »Aber ich glaube, sie hat Recht. Regis möchte noch etwas anderes sagen. Ich muss zugeben, ich freue mich darauf.«
»Ich ebenfalls«, fiel Dyan ein, der offenbar bereit war, sich bedingungslos auf Lew Altons Seite zu schlagen.
»Und ich«, ergänzte Francisco Ridenow, »habe bislang nichts gehört, was mich beunruhigt, deshalb hoffe ich, Lord Regis wird mit seinen Offenbarungen fortfahren.«
Lady Marilla räusperte sich. »Wie Dom Gabriel kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Aldaran in dieser Runde sitzt. Aber ich sehe auch, dass es klug wäre, sie im Auge zu haben, statt sie
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