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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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glaubte, aber bis sie einen echten Beweis hatte, war es gut, alle Möglichkeiten zu bedenken - , hatte er doch eine günstige Position für einen Transfer-Raumhafen, denn er lag in der Nähe des Punktes, wo sich die Spiralarme der Galaxis vereinigten, plus oder minus rund eine Milliarde Meilen. Falls er also bewohnbar war und sich David und Elizabeth bereit erklärten, ihre Nebenberufe auszuüben, würde es hier für ihr ganzes Leben Arbeit genug geben, sofern die maßgeblichen Stellen den Bau eines solchen Raumhafens anordneten.
   Es läutete zum Schichtwechsel. Der Cheftechniker, der die nächste Wache hatte, trat ein und schritt mühelos über das Schwerkraftgefälle auf das Terminal zu. Ysaye trug sich aus, er trug sich ein, und sie verließ den Computerraum.
   Auf dem Weg den Korridor hinunter streckte sie die schmerzenden Muskeln und stellte fest, daß ihre Schultern, Arme und Hände verkrampft und steif waren. Offenbar hatte sie mehr Zeit zusammengekrümmt damit verbracht, im Kern peinlich genaue Einstellungen vorzunehmen, als ihr bewußt geworden war. Sie entschloß sich, ein bißchen umherzuwandern, bevor sie ihre Unterkunft aufsuchte.
   So kam sie an die Tür mit der Aufschrift »Aussichtsraum« und trat ein. »Möchten Sie einen Blick auf unser neues System werfen?« fragte ein junger Mann. Er gehörte, wie Ysaye wußte, zum wissenschaftlichen Stab des Schiffes. Deshalb würde er nur auf dem Planeten bleiben, wenn es zum Bau eines Raumhafens kommen sollte. Seine gegenwärtige Aufgabe bestand darin, den Planeten so gut wie möglich zu erkunden, bevor sie darauf landeten - und im Augenblick kam alles, was sie an Informationen erhielten, von der Sonde. »Danke, daß Sie den Fehler gefunden haben, Ysaye. Er hat uns alle verrückt gemacht«, setzte er hinzu. »Oder vielmehr, noch verrückter.«
   Ysaye schüttelte den Kopf. »Das war nichts Besonderes«, wehrte sie bescheiden ab. »Wenn ich ihn nicht gefunden hätte, wäre es jemand anders gewesen.«
   Der junge Mann sah sie skeptisch an, bemerkte aber nichts dazu. »Sie wissen sicher schon, daß mindestens ein Planet bewohnbar ist«, fuhr er fort, »und zwar der vierte. Der fünfte vielleicht auch, aber das ist ziemlich unwahrscheinlich - er ist zum größten Teil gefroren, hat das ganze Jahr Eiskappen, und das Jahr ist fünf Standardjahre lang. Nummer vier ist mit Ach und Krach bewohnbar: Ein ziemlich rauhes Klima, aber auf Kohlenstoff basierendes Leben wäre hier möglich. Keine größeren ungefrorenen Meere, ein einziger Kontinent. Ich möchte nicht dort leben, und ich bezweifele, daß Sie es wollen. Er ist so kalt wie Dantes Hölle. Doch er liegt eindeutig innerhalb der Grenzwerte.«
   »Nicht schlecht, Haldane«, sagte Ysaye und lächelte dann. »Proben Sie Ihren Bericht für den Kapitän?«
   »Sie haben es erraten«, erwiderte John Haldane fröhlich. »Oh - habe ich schon erwähnt, daß er vier Monde hat, jeder von einer anderen Farbe?«
   Ysaye schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Nein, die Monde hatten Sie vergessen. Sie müssen Ihr Material besser organisieren. Sind vier Monde nicht ein Rekord für einen so kleinen Planeten?«
   Er nickte. Seine Aufmerksamkeit war zur Hälfte auf die Konsole gerichtet. »Da mögen Sie recht haben. Wenn ein Planet mehr als das hat, ist er für gewöhnlich ein dicker Brocken, und die Monde sind planetenähnlich. Wie Jupiter im alten Solarsystem. Ich habe vergessen, auf wie viele Monde man sich in seinem Fall schließlich geeinigt hat. Anscheinend fing er jedes bißchen Treibgut ein, das ihm auch nur halbwegs in die Nähe kam. Aber es waren mindestens elf größere.«
   Ysaye blickte auf den Schirm hinab. Der Gegenstand all ihrer Untersuchungen zeigte sich aus dieser Entfernung wenig anziehend. »Vier Monde. Hmm. Wie mag er das wohl angestellt haben?«
   Haldane zuckte die Achseln. »Wer weiß? Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich glaube, Bettmars Welt hat fünf, aber es gibt eine Grenze: Ein Planet ist nur bewohnbar, wenn die Summe der Masse aller seiner Monde geringer ist als seine eigene. Für gewöhnlich ist sie geringer als ein Fünftel. Auch die Größe der Monde hat ein Limit. Sind sie zu klein, entkommen sie dem Planeten und werden zu Asteroiden.« Haldane wies auf den Schirm. »Der weiße da liegt so ungefähr an der unteren Grenze für die Größe.«
   »Elizabeth meinte, eine Welt mit vier Monden müsse allerlei Stoff für Balladen abgeben.«
   Haldane
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