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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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auch Opernsänger, und wenn jemand an Bord Italienisch, Deutsch oder Französisch nicht oder nur unzureichend beherrschte, war das seine eigene Schuld. Niemand konnte jedenfalls behaupten, nicht zumindest einem Teil des Vokabulars dieser Sprachen ausgesetzt worden zu sein. Das war eigentlich gar keine schlechte Sache, dachte Ysaye, wenn Monat auf Monat folgte, ohne daß man auf einem Planeten landete. Immer noch besser als ein Schiff voller Amateurathleten, die überschnappten bei dem Versuch, sich fit zu halten - oder eins mit eingefleischten Kampfspielern, bei denen aus dem Wettstreit Streit wurde. Das Personal auf Gibbons’ Schiff konnte die Harmonie, die ihm während einer langen Reise allmählich verlorenging, zumindest in der Musik finden.
   »Es ist ja nichts verkehrt daran, Konzerte zu geben«, sagte David. »Du bist eine gute Sängerin und trägst deinen Teil dazu bei, uns alle daran zu hindern, daß wir aus Langeweile an den Nägeln kauen.«
   »Gut genug für die Konzerte«, stimmte Elizabeth schüchtern zu. »Aber eine Opernsängerin bin ich nicht.«
   »Da mich Opern nicht so sehr interessieren, macht mir das nichts aus«, meinte David lachend. »Und ich bezweifele, daß es in der Crew viele Opernliebhaber gibt, den Kapitän ausgenommen. Doch ich räume ein, daß jemand, der Opern so richtig haßt, nicht lange auf diesem Schiff bleiben wird.«
   »Wie dein Freund Lieutenant Evans?« forschte Elizabeth und rümpfte die Nase. Sie konnte Evans nicht leiden. Sein Benehmen stieß sie ab. David dagegen mochte ihn recht gern. Der Lieutenant hatte etwas an sich, das irgendwie störte. Ysaye hatte die Sache einmal mit den Worten abgetan: »Oh, mach dir wegen Evans keine Gedanken. Er hat eine große Karriere als Verkäufer von gebrauchten Luftwagen vor sich.« Elizabeth brachte es nicht fertig, ihn so gelassen zu betrachten.
   »Davon weiß ich nichts«, protestierte David. »Sicher, er macht unfeine Bemerkungen über die Oper, aber das ist nun einmal sein Stil. So spricht er über beinahe alles.« Er schüttelte den Kopf. »Warum in aller Welt reden wir eigentlich über Musik, wenn es in wenigen Tagen einen neuen Planeten zu erkunden gibt?«
   »Weil dein neuer Planet nur eine Möglichkeit und noch Tage von uns entfernt ist. Das Konzert für die Crew ist jedoch eine Gewißheit.« Elizabeth seufzte. »Es ist schwer, an etwas anderes als unseren normalen Alltag zu denken, wenn es noch Tage dauern wird, bevor wir auch nur nahe genug herankommen, um ein paar anständige Bilder von dem Planeten zu machen. Ich habe meiner Abteilung versprochen, sie eingehend zu informieren, sobald es etwas zu berichten gibt. Aber wenn es nichts gibt, gehe ich besser. Mein Dienst fängt an.«
   »Gut, Liebes.« David küßte sie schnell. »Bis später.«
   David und Elizabeth gingen, um ihre verschiedenen Posten aufzusuchen, und Ysaye wandte sich wieder ihrer Konsole zu. Statt jedoch etwas einzugeben, das nur mit »Daten unzureichend« beantwortet werden konnte, saß sie still da und dachte über das Rätsel des bewohnten Planeten nach.
   Wer oder was mochten diese Bewohner sein? Vielleicht kannten sie die Raumfahrt noch nicht, was bedeuten würde, daß man aus dem Orbit keine Anzeichen von Zivilisation erkennen konnte, falls der Himmel auf weiten Strecken nicht so klar war, daß die optischen Instrumente hinunterspähen konnten.
   Es könnte sogar eine Verlorene Kolonie sein, gegründet von einem der Verlorenen Schiffe aus der Zeit vor der Gründung des Imperiums. Das wäre faszinierend. Allerdings hatte Ysaye noch von keiner Kolonie gehört, die sich so weit draußen befand. Aber warum nicht? sagte sie zu sich selbst. Nur weil noch nie eine gefunden worden war? Das mochte einfach daran liegen, daß noch nie jemand an der richtigen Stelle nachgesehen hatte.
   Eine dieser Verlorenen Kolonien war erst letztes Jahr entdeckt worden, und einige der ganz alten Verlorenen Schiffe mußten erstaunlich weit gekommen sein. Schiffe, die vor zweitausend Jahren gestartet waren, bevor die Terraner lernten, von einer Bodenstation aus einen Kurs zu verfolgen. Später vermißte Schiffe hatte man innerhalb weniger Jahre aufgespürt. Falls sich hier also tatsächlich eine Kolonie befand, würde das Verlorene Schiff bestimmt eins der ganz frühen sein, das lange, bevor es ein Imperium gab, auf sich selbst gestellt gewesen war.
   Selbst wenn ihre Ahnung falsch und der Planet unbewohnt war - nicht, daß sie das wirklich
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