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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition)
Autoren: Richelle Mead
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bis sie auf die Welt gekommen sind.«
    »Ich bin nicht sehr gut darin, irgendwo zu bleiben«, erklärte ich, und mir entging nicht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesem Gespräch und dem vorhin mit der Ärztin in Sachen Frust über meinen körperlichen Zustand.
    Zu meiner Überraschung glättete sich Dorians Miene zu Mitgefühl. »Ich weiß, meine Liebe. Ich weiß. Aber dies sind ungewöhnliche Zeiten. Eines gebe ich gern zu: Wenn du in Bewegung bleibst, wird es für sie schwerer, dich zu finden. Maiwenn und Kiyo können nur eine bestimmte Anzahl Orte gleichzeitig überwachen, also spricht durchaus auch etwas dafür, nicht ständig an einem Ort zu bleiben.«
    Maiwenn und Kiyo. Mein Herz krampfte sich zusammen. Wir sprachen diese Namen kaum einmal aus. Normalerweise sagten wir einfach »der Feind« oder »sie«. Doch obwohl es eine große Anzahl Feine gab, die verhindern wollten, dass sich die Prophezeiung des Sturmkönigs bewahrheitete, wussten wir alle, dass die eigentliche Bedrohung aus zwei ganz bestimmten Personen bestand. Maiwenn war die Königin des Weidenlands und einmal eine Freundin gewesen. Kiyo war mein Ex und wie ich zur Hälfte menschlich.
    Und außerdem war er der Vater meiner Kinder.
    Kiyo …
    Wenn ich zu lange an ihn dachte, überwältigten mich meine Gefühle. Selbst als unsere Beziehung allmählich den Bach runtergegangen war, hatte ich noch etwas für ihn empfunden. Dann hatte er klargestellt, dass er die Zwillinge und mich als akzeptable Verluste ansah, wenn es darum ging, eine Bedrohung für die Menschheit abzuwenden. Ich hatte definitiv auch keine Lust, mit anzuschauen, wie die Feinen die Menschenwelt eroberten, aber bei seinen Aktionen hatte es mir die Sprache verschlagen. Es fiel mir immer noch schwer, die Tatsache zu akzeptieren, dass ich jemanden so gut kennen konnte … und doch überhaupt nicht kannte.
    »Was, meinst du, sollen wir wegen der Hochzeit machen?«, zwang ich mich zu einem Themenwechsel. »Sie wissen, dass ich dort sein werde.« Zwei meiner Untergebenen, Shaya und Rurik, wollten demnächst heiraten, und ich richtete das Fest aus.
    Dorian nickte und kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Sie wissen auch, dass all deine Verbündeten und eine Anzahl derjenigen, die sich einfach gut mir dir stellen wollen, dort sein werden. Solange wir dafür sorgen können, dass du sicher zurück ins Dornenland kommst, dürfte es keine – «
    »Es ist mir gleich, womit er gerade beschäftigt ist! Ich werde auf der Stelle mit ihm reden!«
    Dorian und ich wandten uns zur Tür um, hinter der die Frau keifte. Wachsoldaten brummten Erklärungen, wobei es klar war, dass sie ignoriert werden würden.
    Ein zutiefst resignierter Ausdruck huschte über Dorians Gesicht. »Ist schon gut«, rief er. »Lasst sie ein.«
    Ich hatte es mir auf einer Chaiselongue bequem gemacht, beinahe ebenso entspannt wie Dorian, aber nun richtete ich mich auf. Ich wusste, wer da kam, und wollte lieber gewappnet sein.
    Ysabel kam in den Raum gefegt, in einem Kleid, das selbst nach den Maßstäben der Feinen kunstvoll war. Ich fand immer, dass sich die hiesige Mode am besten mit ›wild gewordenem Mittelalter‹ beschreiben ließ. Ihr Kleid war aus schwerem silbernen Satin gefertigt, mit einem V-Ausschnitt, der ihr fast bis zum Bauch reichte. Zuchtperlen säumten sämtliche Nähte und zierten auch ihre langen rotbraunen Haare. Ich fragte mich, ob sie auf dem Weg zu einem festlichen Ereignis war oder sich einfach nur immer noch darum bemühte, Dorian zurückzugewinnen. Sie war einmal seine Mätresse gewesen, bevor er und ich zusammengekommen waren, aber nach unserer Trennung hatte er nicht wieder daran angeknüpft.
    Noch erstaunlicher als ihre Aufmachung war vielleicht, dass sie nicht allein kam. In ihrem Schlepptau kamen Pagiel und ihre beeindruckende und zumeist unfreundliche Mutter Edria. Der Junge musste sich beeilen, mit den beiden Schritt zu halten, und machte ein jämmerliches Gesicht. Kurz darauf trat auch noch seine jüngere Schwester Ansonia ein. Sie hatte lange Haare, fast von derselben Farbe wie meine, und schien Angst zu haben, hier zu sein.
    »Eure Majestät«, rief Ysabel und blieb vor Dorian stehen. Ich konnte nicht sagen, ob ihre Wangen vor Zorn oder von schlechtem Make-up gerötet waren. Wenn man bedachte, dass die Feinen ihre Kosmetika gern aus Nüssen und Beeren herstellten, hätten mich beide Möglichkeiten nicht überrascht. »Das kann ich nicht zulassen.«
    »Mutter – «, begann Pagiel, als er bei
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