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Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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Ausblick
auf eine Wiese und die dahinter aufragenden Berge. Durch die Wipfel der Bäume
draußen konnte ich einen Turm des Drahaner Schlosses erkennen. Der Himmel wurde
allmählich indigoblau, was sehr gut mit der violetten Färbung der Berge hinter
der Stadt harmonierte. Die verschiedenen Blau-, Schwarz- und Violetttöne
erzeugten eine Stimmung, die mich tief im Inneren berührte. Doch bevor ich ans
Fenster treten konnte, um die Landschaft zu betrachten, wurde ich lautstark
begrüßt.
    Roxy rief
mich an einen langen Tisch, der zu meiner Linken an der Wand stand. Sie saß in
der Tischmitte zwischen zwei Frauen. Zumindest glaubte ich, dass es Frauen
waren -es hätten auch Transvestiten sein können. Das war schwer zu sagen, denn
sie hatten jede Menge Make-up im Gesicht, schwarzen Kajal um die Augen und
trugen knallroten Lippenstift, der ihre Münder auf scharfkantige gerade
Schlitze reduzierte. Dazu waren sie gleich gekleidet: schwarze Vinylkorsetts
über roten Chiffonblusen. Ihre Beine waren zwar unter dem dicken, blank
geschrubbten Holztisch verborgen, aber ich vermutete, dass sie spitze schwarze
Lederstiefel mit hohen Absätzen und ganz kurze Miniröcke mit Strapsen trugen,
was so viele junge Frauen für sexy hielten.
    „Verdammt,
jetzt hat sie tatsächlich ein paar Gruftis aufgegabelt!“, fluchte ich vor mich
hin und schaute mich Hilfe suchend im Raum um, aber es gab kein Entrinnen, und
so setzte ich ein freundliches Lächeln auf und ging zwischen den Tischen und
Stühlen hindurch auf Roxy zu, die mir eifrig winkte.
    „Da bist du
ja! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr. Joy, das hier sind Arielle und
Tanya. Sie sind beide Hexen.“
    Mein Lächeln
entglitt mir ein bisschen, als ich Tanya, die mir am nächsten saß, höflich
begrüßen wollte. Sie betrachtete jedoch meine Hand, die ich ihr reichte, als
befürchtete sie, ich könnte Lepra haben, sah mich sauertöpfisch an und stufte
mich als ihrer Aufmerksamkeit unwürdig ein. Gruftis, die größten Wichtigtuer
der Unterwelt! Was wären wir ohne sie?
    „Also,
eigentlich gehe ich noch bei Tanya in die Lehre“, sagte die Frau, die Arielle
hieß, stand auf und beugte sich über den Tisch, um mir die Hand zu schütteln.
Sie hatte einen leichten slawischen Akzent, gemischt mit einem starken
französischen. Ihre freundlichen blassblauen Augen bildeten einen hübschen
Kontrast zu dem feindseligen Blick ihrer Begleiterin. „Ich bin noch keine Hexe,
aber ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren ebenso viel Macht besitze wie meine
Schwester.“
    „Deine
Schwester?“, fragte ich und setzte mich Roxy gegenüber auf den freien Stuhl.
    „Sie sind
Schwestern“, erklärte Roxy eilfertig und lächelte Tanya an, die ihr jedoch
keine Beachtung schenkte. Die Frau ließ ihren Blick durch den Raum schweifen
und schaute immer wieder zu den Fenstern und zur Tür. „Ich habe dir ein Bier
bestellt. Es ist ein dunkles, ich hoffe, das macht dir nichts aus.
    Etwas
anderes trinken die hier anscheinend nicht.“
    Roxy schob
einen großen Krug über den Tisch. Die Tschechen mussten Blasen aus Stahl haben,
dachte ich, wenn sie es schafften, sich regelmäßig solche Mengen
einzuverleiben.
    „Du glaubst
nicht, wo Tanya und Arielle arbeiten!
    Auf dem
Gothic-Markt! Ist das nicht super!? Arielle hat gesagt, da gibt es alle
möglichen Attraktionen: Wahrsager, die einem aus der Hand lesen oder
Tarotkarten legen, ein Medium, einen Zauberer und jede Menge Vampire.“
    Ich
verschluckte mich an dem dunkelbraunen Bier, von dem ich in dem Moment einen
vorsichtigen Schluck getrunken hatte, konnte aber gerade noch verhindern, dass
es mir in die Nase stieg.
    „Wie
bitte?“, fragte ich und leckte mir den Schaum von der Oberlippe.
    „Vampire!“,
sagte Roxy begeistert. „Jede Menge! Ist das nicht aufregend?“
    „Jede
Menge“, wiederholte ich und schaute von Roxy zu Tanya, dann zu Arielle. „Wie
viele denn genau?“
    Ich war zwar
neugierig auf die angeblichen Vampire auf dem Markt, aber eigentlich
überraschte es mich nicht, dass sie sich dort herumtrieben. Eine Freundin von
mir hatte einmal einen kurzen Flirt mit der Gothic-Szene von San Francisco und
sie erzählte mir, dass Vampirimitatoren gerade schwer angesagt waren. Manche
von ihnen fuhren das volle Programm und ließen sich die Eckzähne künstlich
verlängern, tranken Tierblut, das sie sich im Schlachthaus besorgten (was
offenbar öfter vorkam, als ich mir vorstellen wollte), und lebten generell wie
echte Vampire, nur ohne untot zu
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