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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer
Autoren: Karina Cooper
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in Samt und Gold neben der hölzernen Klappe fürs Barpersonal. Sie hielt die Klappe, die mit Scharnieren am Tresen befestigt war, mit einer Hand hoch und fischte mit der anderen nach den Bestellzetteln in ihrem Ausschnitt.
    Eine kleine Blondine, die vor ihr stand, nahm die Zettel in Empfang und nickte. Schlagartig schnellte Silas’ Puls hoch, und Adrenalin flutete seinen Körper. Der Lärm im Club kreischte in seinen Ohren, und Silas stand bereits, bereit zu handeln. Greif sie dir und dann raus hier! Die Frau drehte sich um, und Silas stieß enttäuscht die angehaltene Atemluft aus.
    Verdammte Scheiße! Nur eine weitere Blondine in einem Neckholder-Top aus Kunstleder und ausreichend Oberweite, um es anständig auszufüllen.
    Verflucht! Langsam hatte er diesen ganzen Undercover-Scheiß satt. Er hievte sich wieder auf den Barhocker und griff nach seiner Flasche. Mit einer Sekunde Verspätung erinnerte er sich daran, dass sie leer war, und tat, als hätte er von Anfang an nur die Ellenbogen auf den Tresen stützen wollen. Scheiße! Das Ganze. Der Job. Er war nicht der Typ für unauffällige Ermittlungen. Er erreichte mehr mit dem tödlichen Ende des Revolvers, den er stets verdeckt bei sich trug. Trotzdem hatte Silas sich in diese ganze Scheiße hineinziehen lassen.
    Zur Hölle mit Naomi West, weil sie ihn gefunden hatte!
    Silas’ Blick flog zum anderen Ende des Tresens, als die Klappe zugeschlagen wurde. Gerade verriegelte die langbeinige Brünette die Klappe hinter sich und schlenderte dann in Richtung Tanzfläche davon. Er beobachtete sie, weil sie verflucht noch mal die Hüften schwang, als wüsste sie ganz genau, welche Wirkung goldfarbene Zehn-Zentimeter-Absätze auf Männer hatten.
    Ein Parfüm, ein unangenehm süßlicher Blumenduft, stach Silas in die Nase, als die Neue, die blonde Ablösung der Langbeinigen, die mit den beachtlichen Titten, sich Silas’ leere Bierflasche schnappte und diese in einen Abfalleimer hinter sich warf. Glas zersplitterte. »Noch eins, Süßer?«
    »Nein, danke!«
    Sie folgte seinem Blick und grinste anzüglich. »Dein Geschmack, was? Macht ganz schön was her, finde ich auch. Ich hab ihr gesagt, sie bekäme sicher mehr Trinkgeld, wenn sie bei ihrem Blond geblieben wär. Die Männer fahren da voll drauf ab. Aber hat sie auf mich gehört? Zum Teufel, nein! Bin ja auch erst seit drei Jahren in dem Geschäft, verstehst du? Und ich, ich mach hier verdammt gut Kohle!«
    Silas hörte nur mit halbem Ohr hin. Er schnitt eine Grimasse und änderte seine Sitzposition, damit der Schmerz in seinem Knie nachließe. Ja, die Dunkelhaarige war sexy. Aber sie war nicht, was er suchte. Sie war nicht Jessica. Er würde morgen wiederkommen und übermorgen. Würde abwarten, ob sich Jessica Leigh blicken ließe oder ob das, was er über sie ausgegraben hatte, einfach nur falsch gewesen war.
    Mitten in seinem Gedankengang hielt er inne. Er runzelte die Stirn. Sie bekäme sicher mehr Trinkgeld, wenn sie bei ihrem Blond geblieben wär .
    Bernsteinfarbene Augen. Volle Lippen. Hohe Wangenknochen … Scheiße! Jessica!
    Silas war gerade schnell genug aufgesprungen, um zu sehen, wie die Tür fürs Personal zufiel. Verfluchter Mist!
    Silas krallte seine Finger in die Kunstlederjacke des tätowierten Typen gleich neben ihm. Mit einem heftigen Ruck riss der sich von Silas los und war drauf und dran, auf ihn loszugehen. »Ich gebe dir fünfzig Mäuse«, sagte Silas mit ausdrucksloser Stimme. Abrupt endete das Knurren, mit dem sich der Typ aufgeplustert hatte. »Kannst du was einstecken?«
    Kaum dass die Personaltür hinter ihr zugefallen war, setzte sich Jessica Leigh schneller in Bewegung und hastete den Gang hinunter. Scheiße! Scheiße! Scheiße, verfluchte!
    Vor Angst und Adrenalin zitterten ihr die Hände, als sie die Tür zum Umkleideraum aufstieß. Ein Missionar. Ein Hexenjäger, direkt vor ihrer Nase! Sie hatte sofort gewusst, wer er war, was er war, in der Sekunde, als sie das verdammte Tattoo gesehen hatte. Es hatte sie ihre ganze Selbstbeherrschung gekostet, ganz gelassen darauf zu reagieren. Das Ende ihrer Schicht abzuwarten. Keine plötzlichen, panischen Bewegungen zu machen.
    Nicht plötzlich loszuschreien.
    Niemals zuvor war sie einem Jäger so nahe gekommen. Niemals zuvor hatte sie in stahlharte Augen geblickt und gelächelt, als wäre es nichts. Heute Abend hatte sie beides getan. Eine ganze Stunde lang hatte sie unter diesem unverhohlen prüfenden Blick aus kalten grünen Augen ihre Arbeit
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