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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love
Autoren: Neslihan Dadas
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Modepuppen aus und kleidete sie neu. Mein Boss ließ nur mich diese Arbeit erledigen, weil ich es seiner Meinung nach am besten machte. Irgendwie fand ich diese Sache toll, doch andererseits kam deshalb viel Arbeit auf mich zu. Ich hatte im ganzen Laden das meiste zu erledigen. Die Tänzerinnen taten ja nicht besonders viel, außer die ganze Nacht irgendwelche fremden Männer zu unterhalten, indem sie sich für sie auszogen. Das war nicht schwer. Ins Rotlicht konnte jeder steigen, der ein hübsches Gesicht und einen tollen Körper hat.
Hier wurden wir alle überdurchschnittlich gut bezahlt. Georg Wolf war jemand mit einem miesen Charakter, doch er besaß Geld und Macht. Das einzig Gute an ihm war, dass er nicht geizig ist und bereit war, sein Vermögen mit uns zu teilen.
Er war schon immer sehr skeptischer Mann, der nicht jeden einstellte. Man musste etwas Besonderes und etwas Anziehendes an sich haben, um hier arbeiten zu dürfen. Die anderen, so meinte er ständig, wären es nicht wert.
Nach einiger Zeit kamen die ersten Kunden in unsere Bar herein. Es waren hauptsächlich Männer in schwarzen Anzügen und fein nach hinten gekämmten Haaren, die sich einfach nur ablenken lassen wollten. Sie begrüßen unseren Boss, so, als wäre er ihr bester Freund und danach ließen sie sich auf den Hockern nieder, während ich die Musik lauter stellte und ihnen etwas zum Trinken gab.
Die Einen bestellten Whiskey, die anderen Bacardi und diejenigen, die nur auf Sex aus sind, die bestellten sich entweder Wodka, Jack Daniel's, Brandy oder irgendein anderes Getränk, um sofort betrunken zu werden.
Ich fand solche Männer einfach nur wiederwärtig. Einige erzählten mir, während ich hinter dem Tresen stand, sogar, dass sie eigentlich verheiratet seien, aber große Probleme mit den Ehefrauen hätten und deshalb einen richtig harten Fick hinlegen wollen. Ich zeigte dann immer nur auf unsere Tänzerinnen, die all die Männer sofort von mir ablenkten, wenn man sie sah.
Jede Nacht wurde getrunken, gefeiert, gesabbert und gefickt. Sie taten es mitten vor den anderen. Manchmal enstanden sogar Wettbewerbe. Wer zuerst die Frau zum Höhepunkt trieb, bekam eine Woche lang Alkohol gratis.
Das war einfach nur unmöglich!
Ich konzentrierte mich, so gut es ging, immer nur auf die Sauberkeit der Tische, des Bodens und schänkte Getränke aus oder brachte den Kunden irgendwelche Kleinigkeiten zum Essen, wie zum Beispiel Schokolade oder einfach nur Obst.
Der heutige Tag verlief zu unser aller Überraschung ziemlich ruhig. Es waren bis zum Abend lediglich sechsundzwanzig Männer gekommen, wie ich gezählt habe. Um achtzehn Uhr hatte die Schicht von meinen Arbeitskolleginnen begonnen und die waren ganz bestimmt in der Lage, sich alleine um diese paar Menschen zu kümmern. Deshalb gab mein Boss mir den Rest des Abends frei.
Ich hatte meine Schürze zurück in das Schließfach gepackt, meine Handtasche daraus genommen und öffnete nun den Hinterausgang, der mich zu einem alten Gelände brachte, auf dem bloß eine Holzhütte in der Mitter stand. Jeden Tag ging ich an ihr vorbei, sah mein Spiegelbild in dem kleine, zersplitterten Fenster und erschauderte dabei. Manchmal hörte ich darin irgendjemanden wimmern und einmal im Monat - immer am Dreizehnten - ertönte ein schallender Schrei nach außen. Jeder hier in Las Vegas kannte die Hütte. Man erzählte sich, sie sei verflucht und es würde in ihr spuken. Ein Teil von mir hielt das alles für reinen Unsinn, doch mein Herz begann immer, wenn ich dieses Gelände betrat, laut an zu klopfen. Ich blieb immer vor der morsch gewordenen Tür stehen und betrachtete das verrostete Schloss. Man könnte es wahrscheinlich ganz leicht aufbrechen, aber das hatten sich bisher nicht einmal die größten Verbrecher der Stadt getraut. Sie glaubten ganz fest an diesen Fluch.
Seufzend betrat ich den schmalen, nur schwach beleuchteten Durchgang, der sich zwischen zwei vierstöckigen Hochhäusern befand. Nur der Mond, der hell und klar am Himmel strahlte, beleuchtete den Weg vor mir. Am Anfang hatte ich mich schrecklich gefürchtet, ganz alleine im Dunkeln nach Hause gehen zu müssen, doch nun hatte ich mich daran gewöhnt. Ich wusste, wie man sich selbst verteidigt, ich hatte insgeheim zwei Taschenmesser dabei und alle paar Wochen kontrollierte ich mein Pfefferspray.
Es hatte auch seine schlechten Seiten, hübsch zu sein. Ich wurde oft von irgendwelchen Kerlen angemacht, aber wenn ich, ohne sie eines Blickes zu würdigen,
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