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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Kugel voller Energie. Seltsamer Geruch stieg ihm in die Nase – eine Mischung aus brennendem Benzin und Rosen.
    Chris trat noch einen Schritt zurück. Er traute seinen Augen nicht – die helle Kugel wurde größer und größer! Dabei nahm sie allmählich die Gestalt einer großen, von innen heraus leuchtenden Riesenkatze an – einer Art Tiger, Panther oder übernatürlicher Leopard – in jedem Fall weitaus größer und furchterregender als ein Luchs! Die Bestie strahlte in leuchtendem Weiß, genau wie in Dirks Zeichnung. Geifer tropfte aus ihrem Maul, sie hatte riesige Reißzähne und scharfe, tödliche Krallen. Ihre Augen formten sich zu gelb leuchtenden Kugeln, aus denen ein unstillbarer Hunger brannte.
    Es fehlte nicht viel und Chris hätte sich bei diesem Anblick vor Angst in die Hose gemacht. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas so Schreckliches gesehen. Einem echten Panther gegenüberzustehen, wäre schon schlimm genug gewesen. Aber dieser hier war buchstäblich dem Nichts entsprungen! Ein Phantomleopard, ein Geistertiger. Das war zu viel für Chris – mit einem Aufschrei wirbelte er herum und ergriff die Flucht. Dabei streifte sein Blick zuerst seinen Freund, der immer noch schlafend am Boden saß und sich nicht rührte, und dann die Weiße Bestie, die wenige Meter hinter ihm aufgetaucht war. Viel zu weit entfernt von dem Schwarzen Schleim! Dirk hockte genau dazwischen und war ihr schutzlos ausgeliefert. Chris sah im Geiste schon vor sich, wie sich die Bestie auf ihn stürzte und ihm in der nächsten Sekunde den Kopf abriss.
    Er stand da wie gelähmt – alles in ihm wollte davonlaufen. Aber er durfte Dirk doch nicht im Stich lassen. Einen Moment lang rangen die Treue zu seinen Freund und die Angst vor dem Untier in seinem Innersten miteinander. Die Treue war stärker. Mit einem gequälten Wimmern machte Chris kehrt und lief zurück. Gerade als die Weiße Bestie zum Sprung ansetzte, hechtete Chris über den schlafenden Dirk hinweg, direkt auf das Untier zu und warf sich ihm in den Weg. Gleichzeitig schrie er mit heiserer Stimme: »Dirk, wach auf! Dirk! Dirk!«
    Die Bestie entblößte ihr furchtbares Raubtiergebiss und brüllte wütend. Schon hob sie eine ihrer riesigen Pranken, um Chris mit einem einzigen tödlichen Hieb den Kopf zu zerschmettern. Chris zuckte erschrocken zurück, ohne jedoch von der Stelle zu weichen – und betete im Stillen, dass das, was Dirk vorhin erzählt hatte, nicht eins seiner Lügenmärchen gewesen war.

    Einen Moment verharrte das Untier in der Bewegung, die Pranke zum Schlag erhoben, den tödlichen Blick auf ihn geheftet.
    Es fühlte sich an, als würde die Weiße Bestie ihm direkt ins Herz sehen, in die tiefsten Abgründe seiner Seele. Auf einmal legte sie die Ohren zurück und ließ sich auf die Hinterläufe sinken. Sie neigte unterwürfig den Kopf, legte ihn auf die Tatzen und blickte mit ihren gelb leuchtenden Augen reglos zu Christopher auf. Unfassbar! Das mächtige Tier sah plötzlich nur noch wie eine übergroße Hauskatze aus, wie ein riesiger, strahlend weißer Garfield! Chris kicherte hysterisch vor Erleichterung. Dann wagte er sogar, die Hand auszustrecken, und kraulte das Vieh zwischen den Ohren.
    Chris sah sich nach seinem Freund um, der offenbar langsam, wie aus einer tiefen Betäubung, wach wurde.
    Doch plötzlich spürte Chris, dass der schwarze Fleck seine mysteriöse Anziehungskraft offenbar nicht verloren hatte. Dirks Bild schwand aus seinem Bewusstsein wie eine entfernte, längst vergessene Erinnerung. Sein ganzes Blickfeld und damit auch sein Geist war ausgefüllt von dieser schimmernden schwarzen Masse.
    Seltsame Gedanken begannen, in Christophers Kopf zu kreisen. Was machte er hier? Er musste doch nur zur Seite treten und die Weiße Bestie loslassen. Das wäre Dirks Ende! Kein Wettbewerb mehr um die Liebe seiner Eltern. Suus wäre natürlich todunglücklich. Aber er, Chris, würde sie trösten! Sie würde seine Freundin sein. Sie würde ihn lieben, nicht Dirk! Das war seine Chance … seine Chance, diesen Eindringling, diesen Störenfried, Dirk Lloyd den Besatzer, endlich ein für alle Mal loszuwerden!
    Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, handelte Chris. Er trat zur Seite und wich langsam zurück. »Los, hol ihn dir, du Bestie, fass ihn!«, hörte er sich boshaft rufen.
    Mit lautem Gebrüll kam die Bestie auf die Beine. Gleichzeitig wachte Dirk auf und drehte sich um.
    »Aber Christopher, warum …?«, war alles, was er sagen konnte, bevor
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