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Darf’s einer mehr sein?

Darf’s einer mehr sein?

Titel: Darf’s einer mehr sein?
Autoren: ROLF C. FRANCK MADELEINE FRANCK
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wird noch größer, wenn man sie teilen kann. Und wäre es nicht ein gutes Gefühl, die Teenagertochter beim Hundetraining statt in der Disco zu wissen?
     

    Hundesport und die Beschäftigung mit den Vierbeinern kann ein schönes Hobby für Kinder sein.
     
    Sich um das Wohlbefinden eines Lebewesens zu kümmern ist ganz sicher eine schöne, aber auch anspruchsvolle Aufgabe für ein Kind. Ab welchem Alter ein eigener Hund sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern ist auch von der individuellen Reife abhängig. Soll der neue Hund Ihrem Kind gehören, müssen trotzdem die Erwachsenen die Verantwortung übernehmen und somit Kapazitäten für beide beziehungsweise alle Hunde einplanen. Bedenken Sie zum Beispiel Hausaufgaben- und Lernstress, eine Belastung, die mit zunehmendem Alter immer größer wird, Klassenfahrten, Krankheitszeiten und sich verändernde Interessen, die Hundehaarallergie des besten Freundes und so weiter.
    Für viele Hundebesitzer ist der Vierbeiner nicht nur geliebtes Familienmitglied, sondern auch Teampartner bei einem Hobby. Durch den ersten Hund auf den Geschmack am Agility gekommen, wünscht sich so mancher einen Zweithund, dessen Rasse für den Sport noch besser geeignet ist, etwa einen Border Collie. Wer mit seinem Mischling Spaß am Dummytraining gefunden hat, möchte vielleicht als weiteren Hund einen Labrador aus VDH-Zucht, um auch an Prüfungen teilnehmen zu dürfen. Oft kommt dann die heftige Kritik, der Hund würde als Sportgerät angeschafft – wir hingegen finden es nicht nur okay, sondern sogar sinnvoll, sich seinen Hund so auszusuchen, dass er bestmöglich zu den eigenen Interessen passt. Natürlich müssen die Voraussetzungen für die Haltung einer bestimmten Rasse im Alltag und nicht nur für ein paar Stunden Training pro Woche gegeben sein. Sich einen Hund speziell für ein Hobby anzuschaffen, ist unserer Erfahrung nach ein guter Grund für einen Zweithund, denn damit einher gehen in der Regel eine starke Ausrichtung des Alltags auf die Bedürfnisse der Hunde, viel in den Hund und die Erweiterung des hundespezifischen Wissens investierte Zeit, ein unterstützender (Hunde-)Freundeskreis mit gleichem Hobby und vieles mehr.
    Für mehrere Gründe gilt, dass sie individuell betrachtet sowohl gut als auch – in einem anderen Fall – schlecht sein können. Einen Zweithund anzuschaffen ist zum Beispiel keine Pauschallösung, wenn der erste nicht allein bleiben kann. Immer vorausgesetzt, dass auch alle anderen Bedingungen für die Mehrhundehaltung stimmen, kann es aber durchaus eine sinnvolle Strategie für das Wohlbefinden des Ersthundes sowie zur Schonung der Nerven der Besitzer sein. Besonders wenn der Hund bereits einen Großteil seines Lebens in Hundegesellschaft verbracht und nie gelernt hat, allein zu bleiben, ist ein Trainingsprogramm in diesem Bereich oft langwierig und neben den Alltagsanforderungen und Arbeitsbedingungen für den (Neu-)Besitzer manchmal nicht zu leisten. Allerdings profitieren längst nicht alle Hunde von einem Zweithund, wenn sie eigentlich ihren Menschen vermissen. Im schlechtesten Fall hat man dann zwei Hunde, die nicht allein bleiben können, weil sich der neue das Verhalten des ersten abschaut.
 
    Viele Tierschutzhunde, die schlecht sozialisiert und mit wenig Nähe zum Menschen aufgewachsen sind, reagieren mit Angstverhalten auf ihre neuen Lebensbedingungen. Für sie kann ein souveräner Zweithund, an dem sie sich orientieren können, eine große Stütze sein. Sich allerdings einen zusätzlichen Hund anzuschaffen, weil der erste unter Verhaltensproblemen oder Erziehungsdefiziten leidet, ist selten eine gute Idee. Genau wie beim Alleinbleiben besteht die große Gefahr, dass sich die Probleme verdoppeln. 
     

    Hunde verschiedener Rassen können wunderbar miteinander harmonieren.
     
    „Der sah so süß aus“ – Spontanität, Verliebtheit oder Mitleid sind schon keine guten Gründe, sich einen ersten Hund zuzulegen, und das ändert sich auch beim zweiten oder dritten nicht. Auch Phasen persönlicher Probleme wie Trauer, Krankheit oder Beziehungssorgen sind kein guter Zeitpunkt für eine so weitreichende Entscheidung. Ein Hund, der als „Projekt“ angeschafft wird, vermag vielleicht tatsächlich in einer schweren Zeit für Ablenkung und Trost zu sorgen. Es kann aber ebenso eine zusätzliche Belastung sein, seinen Bedürfnissen gerecht zu werden und eventuell auftretende Schwierigkeiten unter den Hunden zu managen. Die meisten
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