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Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Titel: Darf ich meine Oma selbst verbrennen?
Autoren: Peter Wilhelm
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bei der Seebestattung ein ganz entscheidender Kostenfaktor, ob die Angehörigen an der Beisetzung teilnehmen wollen oder nicht.
    Zu berücksichtigen ist übrigens auch noch der Umstand, dass Seebestattungen wetterabhängig sind. Wenn also Angehörige anreisen, um an einer Seebestattung teilzunehmen, so besteht durchaus die Gefahr, dass am geplanten Tag die Fahrt nicht stattfinden kann, weil eben das Wetter nicht mitspielt. Es sind Fälle bekannt, in denen die Familie fünf Tage im Hotel auf besseres Wetter gewartet hat und dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren ist; die Urne wurde dann später ohne die Familie beigesetzt.

XXL -Särge
    Frage
    In einem Fernsehbericht habe ich gesehen, dass es jetzt auch extrabreite und extralange Särge für große und dicke Menschen gibt. Ich bin aber nur 1,49 Meter groß und stelle mir jetzt die Frage, ob es wohl auch Särge für besonders kleine Menschen gibt. Ich möchte da nicht benachteiligt werden.
    Antwort
    Bei übergroßen und extrem übergewichtigen Menschen ergibt sich das Problem, dass diese in einen normalen Sarg nicht hineinpassen würden. Bei sehr schlanken oder sehr kleinen Menschen hat man diese Problematik nicht. Sie werden auf jeden Fall in einen herkömmlichen Sarg passen.
    Allerdings gibt es natürlich auch Särge für Kinder und Jugendliche, die entsprechend kleiner sind. Auf ausdrücklichen Wunsch kann der Bestatter auch bei kleinen Erwachsenen einen solchen Sarg verwenden.

Noch mehr zum Thema Sarggröße
    Im Ernst: Es gibt inzwischen extra lange und extra breite Särge und solche, die sowohl länger als auch breiter sind. Diese kann der Bestatter besorgen. Man muss nur darauf achten, dass die Mitarbeiter des Friedhofs, die das Grab ausheben, über die besonderen Ausmaße des Sarges informiert wurden, sonst kann es so gehen wie in der folgenden kurzen Geschichte.
    Grubenunglück
    »Au Backe, das gibt Ärger!«, habe ich gedacht, als mich meine Mitarbeiterin vom Friedhof aus anrief. Schon vor Tagen hatten wir einen Sarg zu dem großen städtischen Friedhof gebracht, und an diesem Tag sollte die Beerdigung dort stattfinden.
    Weil der Verstorbene mit rund hundertfünfzig Kilogramm als leicht übergewichtig eingestuft werden konnte, hatte die Familie eine stattliche Truhe in Extrabreite ausgesucht. Solche besonders breiten oder auch die besonders langen Särge für sehr große Menschen müssen bei der Friedhofsverwaltung gesondert angemeldet werden. Es ist ja klar: Die Totengräber müssen natürlich auch ein entsprechend großes Loch ausbaggern.
    Die Mitarbeiterin war ganz aufgeregt am Telefon: »Chef, große Katastrophe! Der Sarg passt nicht in die Grube, das Loch ist zu klein. Jetzt steh ich hier mit dem Pfarrer und den Leuten, und der Sarg steht auf zwei quergelegten Holzbohlen über dem Grab und kann nicht runtergelassen werden, weil das Loch viel zu schmal ist. Was mach’ ich denn bloß?«
    So etwas – oder so etwas Ähnliches – passiert nicht oft, aber es passiert eben alle Jubeljahre doch einmal. Zumindest hört man das aus Kollegenkreisen so. Entweder haben die Friedhofsmänner sich einfach vertan oder sie haben die Schalungsbretter zu eng gesetzt, irgendwas kann immer schiefgehen.
    Uns war das erst einmal so ergangen, und das lag auch schon über ein Jahrzehnt zurück. Nach dem ersten Vorfall hatten wir nämlich immer penibel nachgemessen. Weil dann aber jahrelang immer alles gepasst hatte, auch bei großen Särgen, hatten wir irgendwann wieder darauf verzichtet.
    Was soll man in einer solchen Situation tun? Man könnte die Angehörigen zusehen lassen, wie der Bagger anrollt, der Sarg beiseitegestellt wird und das Grab etwas vergrößert wird. Aber wäre das ein schöner Anblick?
    Da standen also nun die Angehörigen, leises Getuschel war zu vernehmen, und meine Mitarbeiterin stand etwas abseits und telefonierte mit mir.
    Ich sagte ihr: »Okay, da kann man jetzt nichts mehr ändern. Nehmen Sie die Leute, gehen Sie mit ihnen in die Gaststätte gegenüber vom Friedhof und ziehen Sie einfach das Kaffeetrinken vor!«
    Glücklicherweise war die Witwe sofort damit einverstanden und sah auch die Schuld eher bei ihrem dicken Mann als beim Bestatter oder bei den Totengräbern.
    Also zog die ganze Trauergesellschaft in die Friedhofsgaststätte, und zwei Stunden später versammelte man sich wieder am Grab, das nun die erforderliche Größe hatte.
    Beschwert hat sich übrigens niemand, nur einige Trauergäste von auswärts, die das mit dem zu
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