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Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Titel: Darf ich meine Oma selbst verbrennen?
Autoren: Peter Wilhelm
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Seebestattung.

Schwimmt der Sarg nicht oben?
    Da wir gerade beim Thema Seebestattung sind, habe ich gleich noch eine passende Frage mit Antwort.
    Frage
    Was ich immer schon mal wissen wollte: Wie verhindert man, dass bei einer Seebestattung der Sarg auf der Wasseroberfläche schwimmt?
    Antwort
    Seebestattungen werden nur mit der Totenasche in einer auflösbaren Urne durchgeführt, nicht mit Särgen. Im Gegensatz zum Seemannsbegräbnis auf hoher See, bei dem man einen ganzen Leichnam der See übergibt, wird also nur die Asche beigesetzt.
    Würde man, was nicht üblich ist, Särge verwenden, könnte ich mir vorstellen, dass man einem Aufschwimmen des Sarges durch die Anbringung geeigneter Bohrlöcher im Sarg entgegenwirken könnte.

Seemannsgrab
    Frage
    Mein Mann wünscht sich ein Seemannsgrab.
    Wie geht denn das vor sich?
    Und wie finde ich später die Stelle im Meer wieder, um zum Beispiel mal ein paar Blümchen auf sein Grab zu legen oder eine Kerze aufzustellen?
    Antwort
    Bei einer Seebestattung erhalten Sie von der Seereederei einen Auszug aus dem Schiffslogbuch und eine Seekarte, auf der die Beisetzungsstelle markiert ist.
    Gegen eine Gebühr können Sie sich von der Reederei später wieder an diese Stelle im offenen Meer fahren lassen und dort Blumen über Bord werfen. Kerzen sind weniger zweckmäßig.

Informationen zum Thema Seebestattung
    Da ich sehr viele Fragen zum Thema Seebestattung erhalte, folgt hier eine Zusammenfassung der interessantesten Informationen.
     
    Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen zu den grabpflegebedürftigen Bestattungsformen, etwa das anonyme Grab oder die Beisetzung im Friedwald. Daher sollte man annehmen, Seebestattungen würden an Zuspruch verlieren. Dem ist aber nach meiner Beobachtung nicht so. Tatsächlich verlieren immer mehr Menschen ihre Scheu vor alternativen Bestattungsformen, und eine Seebestattung wird heute als durchaus gleichwertige Bestattungsform angesehen.
    Heute versteht man unter einer Seebestattung hierzulande die Übergabe der Totenasche an die See. Im Gegensatz dazu steht die Schiffsbestattung, bei der auf hoher See der ganze Körper eines Verstorbenen ins Meer gegeben wird. Heutzutage, wo fast alle größeren Schiffe über geeignete Kühlräume verfügen und die Häfen schneller erreicht werden können bzw. Verstorbene auch mit Versorgungsschiffen oder Helikoptern abgeholt werden können, haben die Schiffsbestattungen »über die Planke« an Bedeutung verloren.
    Aus früheren Zeiten und aus anderen Kulturen sind auch Bestattungsriten überliefert, bei denen der ganze Körper auf einem Boot dem Meer überantwortet wird, oft verbunden mit dem Anzünden des davonfahrenden Bootes (so beispielsweise bei den Wikingern).
    Aber wie gesagt: Hier geht es um die Seebestattung, bei der die Asche in einer Seeurne dem Meer übergeben wird.
    Schon seit 1934 ist es in Deutschland möglich, statt der üblichen Sarg- oder Urnenbestattung eine Seebestattung durchführen zu lassen. Hierbei wird die Asche des Verstorbenen außerhalb der Dreimeilenzone »über rauhem Grund« in einer auflösbaren Urne dem Meer übergeben.
    Von rauhem Grund spricht man bei Zonen, in denen nicht gefischt und auch in der Regel kein Wassersport getrieben wird. Die Urne besteht aus einem Material, das sich im Wasser auflöst, beispielsweise Zellulose oder ein gepresstes Sand-Salz-Gemisch oder Maisstärke usw. Es ist ihr aber zumeist nicht anzusehen, dass sie nicht aus einem dauerhaften Material besteht.
    Möglich sind solche Bestattung in fast jedem Meer. Hierzulande werden Nord- und Ostsee bevorzugt, möglich sind aber auch der Pazifik, das Mittelmeer usw.
    Vom Ablauf her gestaltet sich die ganze Sache zunächst genauso wie eine herkömmliche Urnenbeisetzung. Am Heimatort des Verstorbenen kann eine Trauerfeier mit dem Sarg stattfinden, und im Anschluss daran erfolgt die Einäscherung im Krematorium. Nur wird dann die Aschenkapsel nicht auf einen Friedhof gebracht, sondern einer Seebestattungsreederei überstellt.
    Diese füllt die Asche in die auflösbare Urne um.
    Der Kapitän des Beisetzungsschiffes fährt am Beisetzungstag mit den Urnen an die vorher ausgesuchte Position, und dort werden die Urnen an einem Tau über Bord ins Wasser gelassen und sinken dann auf den Meeresgrund. Entgegen landläufiger Meinung und aufgrund von Untersuchungen des Deutschen Hydrographischen Institutes wissen wir, dass die Asche sich nicht mit dem Wasser vermischt und in alle Weltmeere verteilt wird. Stattdessen
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