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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt
Autoren: Lilth Saintcrow
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Theorie der Magik sicherlich die Experimentierfreude beförderten, die während des Erwachens solche Früchte tragen sollte.
    Die einfachste und beste Theorie ist jedoch, dass die Jessenblacks zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Dank der Explosion psionischer Fähigkeiten während des Erwachens hätte jeder andere Runensatz dasselbe Ergebnis gezeitigt. Jedenfalls waren die Jessenblacks unkompliziert und einfach zu handhaben. Und sie funktionierten in neun von zehn Fällen – eine weit höhere Erfolgsquote also, als viele Fachleute des Okkulten aus der Prä-Erwachensära für sich in Anspruch nehmen konnten.
    In den darauffolgenden hundert Jahren wurde der Rest der Kanons in mühsamer Kleinarbeit durch magische Experimente zusammengetragen. Und so sind wir heute bei den Neun, die allein schon einen ganzen Zweig der Magik bilden. Darüber hinaus hat die Tatsache, dass die Neun über eine so lange Zeit hinweg von so vielen Psionen genutzt wurden, zu einem Anstieg der Gesamtmenge unerschlossener Psinergie in jeder einzelnen Rune geführt.
    Natürlich ist das jetzt eine vereinfachte Darstellung. Die Kanons als solche verfügen nicht über Psinergie. Wie jedes Symbol sind auch sie genährt von menschlicher Absicht. Stellen Sie es sich folgendermaßen vor – und das gilt besonders für diejenigen unter Ihnen, deren Begabung die Runenzauberei ist: Die Neun Kanons sind eine Reihe von Türen. Es liegt an Ihnen, diese Türen zu öffnen. Einmal geöffnet, bleiben sie offen, so lange Sie sie aufhalten. So kann man sich die vereinte Kraft von Erwartung – also von Psinergie – und fortgesetztem Runengebrauch zunutze machen.
    Kann mir jemand von Ihnen sagen, was diese Tür aufhält? Ja, Miss Valdez? (Unverständliches Gemurmel). Sehr gut.
    Ihr Wille zur Zauberei hält diese Tür offen. Deshalb ist Übung auch so wichtig für Runenzauberei. Das ist ein Rückkopplungszyklus. Ihr Wille wird gestärkt und trainiert durch Aufmerksamkeit und Übung, was Ihnen erlaubt, die Tür offen zu halten und im Übrigen auch die Bedeutung Ihrer Erwartung dem Symbol hinzuzufügen, das zahllose andere Psione bereits verwendet haben. Das ist auch der Grund, warum die Kanons für jeden Psion, nicht nur für Runenhexen oder Zeremoniale, Pflichtstudienfach sind.
    So, wenn Sie jetzt bitte Ihre Bücher auf Seite 11 aufschlagen würden. Wir beginnen mit dem ersten Gesang…
    (Langsames Ausblenden.)

Weder Freund noch Feind
     
     
     
    Seminararbeit: Magi-Studien 403
    Ostmerikanische Akademie der psionischen Künste der Hegemonie
    Dacon Whitaker
     
    Das gegenwärtige Modell zur Denkweise der Magi wurde in den vergangenen Jahren einer vollständigen Revision unterzogen. Diese Arbeit untersucht die gängigsten Einstellungen unter aktiven Magi und diskutiert, wie es zu diesem Wandel kommen konnte.
    Die Sicht auf Dämone, die vor dem Erwachen Gültigkeit hatte, war noch sehr ungenau und beeinträchtigt durch die Religionen der Unterwerfung. Von allen spirituellen Praktiken kamen lediglich Voodoo und Santeria einer geeigneten Theorie über die Interaktion mit nichtkörperlichen oder zeitweise nichtkörperlichen Wesen nahe. Dies änderte sich allmählich gegen Ende des 21. Jahrhunderts, als eine dynamische Gegenkultur entstand, ausgehend hauptsächlich von denjenigen, die die Werke Saint Crowleys studierten. Allerdings unterband die Republik Gilead nahezu jedes ernsthafte Experimentieren auf diesem Gebiet, und die Wirren des Siebzigtagekriegs wie auch die sozialen und ökonomischen Verwerfungen infolge des Großen Erwachens trugen ein Übriges dazu bei.
    Zwischen dem Großen Erwachen und dem Erscheinen von Adrienne Spocarellis Arbeit wurden Dämonen im Wesentlichen als nichtkörperlich, ethisch verwerflich und moralisch launenhaft definiert – im Großen und Ganzen betrachtete man sie als schurkische Halbgötter, denen die Menschen mehr oder weniger hilflos gegenüberstanden und um deren Gunst man allenfalls betteln konnte. Die Magi vertraten seinerzeit die Auffassung, dass Orte, an denen Dämonen lebten, vor und nach deren Besuchen auf unserer physischen Ebene eine für Wesen aus Fleisch und Blut ungeeignete Umgebung darstellten. Diese Einstellung war weit verbreitet, obwohl Broward in seiner klassischen Untersuchung betont hat, dass Dämonen tatsächlich zu atmen und zu bluten scheinen (Zeugnis davon geben die Holzschnitte der Sterne-Sammlung sowie die Holostandbilder des Manque-Zwischenfalls). Browards Beobachtungen wurde die These gegenübergestellt,
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