Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst!
Autoren: Marie Louise Fischer
Vom Netzwerk:
Bodo abzuschirren begann.
    Sie hatte Sattel und Trense gerade in den Stall gebracht, als Herr Schmücker und die Mutter aus dem Haus kamen.
    „Grüß dich, Moni“, sagte der Reitlehrer, „da bist du ja endlich!“
    „Tag, Herr Schmücker“, grüßte Monika freudlos.
    „Na, dann wollen wir mal!“ Herr Schmücker trat auf Bodo zu und klopfte ihn auf den Hals. „Wie geht’s denn, alter Junge? Bist, scheint’s, wieder gut in Schuß.“ Er wandte sich zu Monika um. „Hast ihn gut gepflegt, Moni.“
    „Ja, Herr Schmücker.“
    „Dann sagt euch jetzt mal schön auf Wiedersehen!“ Herr Schmücker öffnete die hinteren Türen des Transporters und zog ein mit Leisten beschlagenes Brett heraus, das dem Pferd zum Einsteigen dienen sollte. „Na komm schon, Bodo!“ rief er.
    Aber Bodo rührte sich nicht von der Stelle.
    „Du willst nicht? Faul geworden, was? Ich glaub schon, daß du einen schönen Urlaub hattest, aber gearbeitet muß auch mal wieder werden. Geh beiseite, Moni! Sperr bitte den Hund ein!“
    Kaspar war aufgestanden, hatte Herrn Schmücker beschnuppert, sein Bein am Hinterrad des Transporters gehoben und dann alles, was geschah, aufmerksam beobachtet. Monika packte ihn im Nackenfell und zerrte ihn zum Stall. Der große Hund ließ es sich gutmütig gefallen, obwohl ihm anzumerken war, daß er viel lieber dageblieben wäre.
    Herr Schmücker trat an Bodo heran und griff ihm in die Mähne. „Keine Geschichten! Komm!“
    Bodo blieb stehen.
    Herr Schmücker ließ ihn los. „Na, ich sehe schon, ich muß dir die Trense anlegen.“ Er drehte sich zum Transporter um.
    Ein rauhes Husten wurde laut.
    Der Reitlehrer fuhr herum. „Er hustet? Immer noch? Aber du hast mir doch gesagt, daß er nicht mehr...“
    „Er hat auch nicht mehr gehustet, Herr Schmücker!“
    „Er hat wirklich nicht mehr gehustet!“ bestätigte auch Frau Schmidt.
    „Und was war das denn eben?“
    „Vielleicht war es gar nicht Bodo, der gehustet hat“, gab Monika zu bedenken.
    „Du etwa? Daß ich nicht lache! So hustet doch kein kleines Mädchen!“
    Es hustete wieder.
    „Du hast mich also beschwindelt!“ rief Herr Schmücker empört.
    „Nein!“ verteidigte sich Monika. „Bestimmt nicht! Bodo ist ganz gesund!“
    „Warum sollte Monika Ihnen denn etwas vormachen, Herr Schmücker“, gab die Mutter zu bedenken, „sie wußte doch, daß Sie Bodo zurückholen, sobald er gesund ist.“
    Wieder erklang das seltsame Husten.
    „Dies ist eine Verschwörung!“ schrie Herr Schmücker. „Ich höre doch, was ich höre!“
    Mit vereinten Kräften versuchten Monika und Frau Schmidt ihn zu beruhigen, aber sie hatten keinen Erfolg damit. Der Reitlehrer war überzeugt, daß Bodo hustete, und sie konnten ihm doch nicht erzählen, daß Amadeus, das Hausgespenst, ihm einen Streich spielte.
    „Vielleicht markiert er nur das Husten, weil er gerne hierbleiben möchte!“ behauptete Monika schließlich.
    Die Mutter kam ihr zur Hilfe. „Ach ja, lassen Sie ihn doch noch ein bißchen hier!“
    „Ich denke ja gar nicht daran!“ rief Herr Schmücker. „Husten hin, Husten her, Bodo kommt jetzt mit mir zurück.“
    Er schob ihm die Trense ins Maul, und Bodo ließ es sich auch ganz ruhig gefallen. Aber als er ihn an den Zügeln in Richtung Transporter zog, zeigte sich eine neue Erscheinung: Bodo hinkte auf der rechten Vorderhand so schwer, als hinge ihm ein Klotz daran.
    Monika und ihre Mutter begriffen sofort: Amadeus mußte sich an Bodos rechte Vorderhand geklammert haben.
    Aber Herr Schmücker sah es natürlich anders. „Er ist verletzt! Auch das noch!“
    „Aber nein, Herr Schmücker, ganz bestimmt nicht!“ versicherte Monika. „Ich bin ja noch eben mit ihm unterwegs gewesen, und er war ganz in Ordnung.“
    „Ja, bevor du aufgesessen bist, das glaube ich dir gerne! Aber unterwegs muß er sich verletzt haben. Hier, halt fest!“ Er gab ihr die Zügel in die Hand. „Laß mich mal sehen!“
    Bodo ließ sein Bein brav hochheben.
    Herr Schmücker untersuchte es. „Keine äußeren Verletzungen“, stellte er fest, beugte das Fesselgelenk und tastete die Sehnen ab, „wahrscheinlich ein Sehnenriß. Du hast es überanstrengt.“
    „Nein, Herr Schmücker, das ist nicht wahr!“
    „Wie lange bist du vorhin mit ihm geritten?“
    „Das spielt doch keine Rolle!“ setzte sich Frau Schmidt ein. „Vielleicht eine Stunde, vielleicht etwas mehr! Wollen Sie wahrhaftig behaupten, daß das zu anstrengend gewesen sein könnte? Soviel ich weiß, ist ein Pferd
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher