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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel
Autoren: Traumvogel
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eine Draufgängerin und trainierte nun die Piloten der Luftwaffe. Sie mochte Joe sehr …
    »Treibt es Sie denn auch manchmal nach Boston?«, fragte Kate hoffnungsvoll. Joe war hingerissen von ihrem mädchenhaftem Charme. Gleichz eitig war sie erstaunlich selbstbewusst.
    »Von Zeit zu Zeit schon. Freunde von mir wohnen am Ka p. Erst letztes Jahr habe ich sie besucht. In den kommenden Monaten werde ich mich in Kalifornien aufhalten. Ich könnte Sie anrufen, wenn ich zurück bin. Vielle icht hat Ih r Vater ja Lust, uns zum Flugplatz zu begleiten.«
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»Ganz bestimmt«, gab Kate voller Wärme zurück. Das war eine gute Idee. Blieb nur die Frage, wie sie das Ganze ihrer Mutter beibringen sollten. Aber wer weiß, ob er sich überhaupt melden würde …
    »Gehen Sie noch zur Schule?«, fragte Joe neugierig. Er selbst hatte die Schule mit zwanzig verlassen. Bei Lindbergh hatte er alles über das Fliegen gelernt.
    Kate nickte. »Im Herbst gehe ich aufs College.«
    »Wissen Sie schon, wohin?«
    »Ich warte noch auf die Zulassung. Radcliffe wäre mir am liebsten. Mein Vater war in Harvard. Dort würde ich auch hingehen, wenn ich könnte, aber Radcliffe ist besser zu erreichen.
    Meine Mutter will, dass ich wie sie nach Vassar gehe. Aber dort gefällt es mir nicht so gut. Außerdem m öchte ich gern in Boston bleiben. Barnard hier in New York soll ja auch nicht schlecht sein. In New York gefällt es mir sehr gut. Ihnen auch?« Joe war gerührt von Kates weit aufgerissenen Augen. »Ich weiß nicht so recht. Ich bin eher ein Kleinstadt-Typ.«
    Kate überlegte angestrengt. In der Kleinstadt waren wohl seine Wurzeln, aber etwas in seinem Wesen brachte sie zu der Erkenntnis, dass er sich weiterentwickelt hatte, dass er diese Art Leben längst hinter sich gelassen hatte. Anscheinend war ihm das selbst noch nicht bewusst.
    Sie sprachen immer noch über die Reize von Boston und New York, als sich Kates Vater zu ihnen gesellte. Kate stellte Joe vor. »Ich fürchte, ich habe Ihre Tochter vollkommen vereinnahmt«, sagte Joe schuldbewusst. Er hatte sich so angeregt mit Kate unterhalten, dass unmerklich beinahe zwei Stunden verstrichen waren. Ob Clarke Jamison den Altersunterschied zwischen Kate und ihm be merkte?
    »Das kann ich Ihnen kaum vorwerfen«, gab Clarke freundlich
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zurück. »Sie ist eine gute Gesellschafterin. Ich habe mich gefragt, wo sie eigentlich steckt, aber ich sehe, dass sie in guten Händen ist.« Joe machte einen intelligenten und höflichen Eindruck, und als Clarke seinen Namen erfuhr, war er unübersehbar überrascht. Clarke wusste aus den Zeitungen, dass Joe ein talentierter Flieger von großem Ans ehen war, und wunderte sich, dass dieser Mann ausgerechnet mit Kate ins Gespräch gekommen war. Ob sie überhaupt wusste, wer er war? Nach Lindbergh war er einer der Besten, zwar noch nicht so berühmt, aber er war auf dem besten Weg zu großer Popularität. Clarke wusste, dass er Überlandflugwettbewerbe in Dutch Kindelbergers berühmter Mustang P-51 gewonnen hatte. »Joe möchte uns einm al auf einem seiner Flüge m itnehmen. Glaubst du, Mom wird hysterisc h, wenn sie davon erfährt?« »Mit einem W ort: ja«, gab Clarke lachend zurück. »Aber vielleicht kann ich sie überreden.« Dann wandte er sich an Joe. »Das ist ein sehr freundliches Angebot, Mr. Allbright. Ich bin einer Ihrer großen Bewunderer. Neulich … das war wirklich eine große Sache!«
    Clarke Jamisons Lob machte Joe einerseits verlegen, andererseits freute es ihn, dass Kates Vater von seiner Leistung gehört hatte. Anders a ls Charles vermied Joe es, im Ram penlicht zu stehen, aber nach seinem jüngsten Erfolg wurde das imm er schwieriger.
    »Es war ein großartiger Flug. Eigentlich sollte Charles auch dabei sein, doch er hatte in Washington bei der NACA, der amerikanischen Luftfahrtbehörde, zu tun.«
    Clarke nickte beeindruckt, und als Kates Mutter sich zu ihnen gesellte, waren die beiden Männer in eine angeregte Diskussion über die Entwicklung des Krieges in Europa vertieft. Es war schon spät, und Elizabeth wollte nach Hause. Clarke stellte Joe seine Frau vor. Joe begrüßte sie mit höflicher Zurückhaltung. Es war offensichtlich, dass die Gäste nach und nach den Ball
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verließen. Gemeinsam gingen die vier Richtung Ausgang, und Clarke gab Joe spontan seine Karte.
    »Rufen Sie an, wenn Sie in Boston sind«, sagte er aufmunternd. »Vielleicht kommen wir ja auf Ihr Angebot zurück … ich werde es auf jeden Fall nutzen.« Er zwinkerte Joe
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