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Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten
Autoren: Monica Davis
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Augen. »Warum könnt ihr euch nicht vertragen? Ich hasse es, so zwischen euch zu stehen.«
    »Du brauchst dich bloß für einen von uns zu entscheiden!«, fuhr Daniel sie an.
    Sofort bereute er seine Worte. Verflucht, er versaute es sich noch endgültig bei ihr! Sie war verletzt genug. Er wollte sie eigentlich nur in seine Arme ziehen und die Welt um sich herum vergessen. Vanessa war die Einzige, bei der er das Gefühl hatte, sie würde ihn verstehen und ihn so nehmen, wie er war. Er hatte sich in Dämonendingen nicht einmal seiner Mutter anvertraut. Mit wem sollte er über diese Sachen sonst sprechen außer mit Vanessa?
    »Beruhige dich erst mal, Taylor, du bringst sie ja ganz durcheinander.« Mike legte erneut einen Arm um Nessa und zog sie zu seinem Auto. Der rote Pontiac parkte vor der Tanzschule.
    »Marla!«, zischte Daniel hilflos, doch seine Schwester zuckte lediglich mit den Schultern und dackelte Mike und Vanessa hinterher.
    Das kann doch alles nicht wahr sein! Daniel verstand nicht, warum sich auf einmal wieder alles gegen ihn wendete. Es war gerade so gut gelaufen!
    Frustriert blickte er den dreien hinterher, wie sie in Mikes Auto stiegen und davonfuhren. Dann machte auch Daniel sich auf den Nachhauseweg. Seine Wut war so groß, dass er kaum klar denken konnte. Ein riesengroßes Loch klaffte in seinem Herzen. Angestrengt versuchte er, seine Gefühle in den Griff zu bekommen, was ihm erst gelang, nachdem er eine Mülltonne in die Luft gesprengt hatte. In seinem Zimmer ließ er jedoch alles heraus. Er drehte die Stereoanlage auf volle Lautstärke, bevor das Miniaturmodell eines Trucks, der in seinem Regal über dem Bett stand, in unzählige Teile explodierte. Nun ging es ihm besser.
    Auf einmal verstummte die Musik, und Daniel wirbelte herum. Seine Mutter stand im Raum und starrte ihn mit offenem Mund an. Sie trug noch ihre Jacke und war wohl gerade erst aus dem Krankenhaus zurückgekommen. »Danny, bist du von allen guten Geistern verlassen?«
    Nur von meiner Freundin , dachte er frustriert. »Sorry, Mom, ich hab nicht gewusst, dass du da bist.«
    »Was ist denn hier passiert?« Seine Mutter runzelte die Stirn, als sie die Plastikteilchen auf seinem Bett sah. Sie wirkte erschöpft. Schatten hingen unter ihren Augen, die rot und geschwollen waren. Beinahe hätte Daniel ein schlechtes Gewissen bekommen, doch auf seine Mutter war er ebenfalls sauer. »Wann sagst du mir endlich, wo ich meinen Dad finde?«
    »Bald. Du musst noch ein wenig Geduld haben.« Sie verließ sein Dachzimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    »Geduld«, murmelte er und wanderte durch den Raum. »Verständnis, Zeit … Ich kann es nicht mehr hören!«
    Er stützte sich auf seinem Schreibtisch ab und ließ den Kopf sinken. Alle waren gegen ihn. Dann muss es wohl an mir liegen, ich bin eben nicht normal.
    »Ja, wie auch!« Frustriert schlug er auf die Platte.
    Was wäre gewesen, wenn er sich entschieden hätte, in der Unterwelt zu bleiben? Dort hätte man mich geachtet und respektiert. Ich hätte über alle herrschen können … Aber er hätte nicht mehr mit Vanessa zusammen sein können. Nessa … Er vermisste sie. Beinahe jeden Tag in den letzten Wochen hatten sie von morgens bis abends gemeinsam verbracht. Sie waren im Kino und beim Schwimmen gewesen, viel Rad gefahren, hatten ausgedehnte Spaziergänge im Park gemacht, geknutscht, geredet, gelacht und wieder geknutscht … Vielleicht habe ich überreagiert? Ich sollte mich bei ihr entschuldigen. Am besten sofort. Bestimmt hat Mike sie nach Hause gefahren. Er warf einen Blick aus dem Fenster, aber in Vanessas Zimmer brannte kein Licht. Es war alles dunkel, sogar im unteren Stockwerk. Daniel wusste, dass die Barkleys ihren Bowlingabend hatten. Wo war Vanessa? Langsam machte er sich Sorgen.
    Plötzlich fühlte der dämonische Teil in ihm, dass er nicht mehr allein war. Er wirbelte herum und sah Marla, die bäuchlings auf seinem Bett lag, ihren Kopf in seinem Kissen vergraben.
    »Was ist los?« Daniel setzte sich zu ihr an die Bettkante. Irgendwie war er froh, dass Marla da war.
    »Du willst wirklich wissen, was los ist?« Sie fuhr mit solch einem zornigen Gesicht hoch, dass Daniel glaubte, ihre Augen würden glühen.
    » Das ist los!« Mit den Armen beschrieb sie einen kleinen Kreis, worauf sich ein Portal in der Wand materialisierte. Wie ein Bullauge, durch das Daniel hindurchsehen konnte, klaffte es in der Mauer. Natürlich zeigte es nicht das Wäldchen, das hinter dem Haus lag. Daniel
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